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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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höhnischen Lächeln. »Leider ist sie nicht bereit, mehr Geld aus der Firma zu ziehen. Sie steht immer noch unter dem Einfluss ihrer Eltern. Manchmal habe ich mich wirklich gefragt, was ihr Tod mir genütz t hat.«
    »Sie haben die beiden umgebracht«, stellte Pielkötter fest.
    »Sagen wir mal, ich habe einen kleinen Unfall initiiert«, korrigierte Lund und trat einen Schritt näher an Pielkötter heran. »Erstaunt Sie das? Als Polizist kennen Sie doch die Abgründe der menschlichen Seele. Deshalb ahnen Sie auch den Ausgang dieser Szene.« Die Mündung seiner Pistole richtete sich auf Pielkötters Brust.
    »Geben Sie auf. Meine Kollegen sind auf dem Weg hierher.«
    »Dann habe ich also nur diese eine Chance«, erwiderte Lund.
    Irritiert durch ein Geräusch hielt er plötzlich inne. Pielkötter wollte den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit nutzen und sich auf ihn stürzen. Doch fast im gleichen Moment fiel ein Schuss. Als Pielkötter in Richtung Tür sah, stand Barnowski mit zwei Kollegen von der Streife im Raum, die Waffen im Anschlag. Lund verzog das Gesicht und hielt sich den blutenden Arm. Seine Pis tole fiel auf den Boden.
    »Sofort den Notarzt!«, schrie Pielkötter. »Frau Martini wurde vergiftet. Wahrscheinlich mit Schlaftabletten.« Dabei deutete er mit seinem Kopf in Richtung Bett.
    »Genauere Informationen bekommen Sie von dem Herrn in Handschellen.«
    Hasserfüllt starrte Alexander Lund Pielkötter an.
    »Der Notarzt ist schon im Haus«, verkündete Barnowski stolz und schrie »okay« in den Flur.
    Wenige Sekunden später stürmten drei Männer ins Zimmer. Während sie sich um Vanessa Martini bemühten, atmete Pielkötter auf. Offensichtlich lebte sie noch.
    »Ich konnte doch nicht einfach in Ruhe abwarten, bis Sie den Fall allein gelöst haben«, erklärte Barnowski, als Pielkötter ihn durchdringend musterte.
    Pielkötter brummte. Und das klang durchaus wohlwollend.

51
    Mit gemischten Gefühlen lief Pielkötter den langen Flur der Klinik entlang.
    Vorsichtig öffnete er die Tür des Krankenzimmers. Vanessa Martini saß im Bett, den Oberkörper gegen einen Berg von Kissen gelehnt. Als sie ihn bemerkte, lächelte sie. Pielkötter fühlte sich erleichtert. Er mochte keine Krankenbesuche, am wenigsten, wenn er nicht wusste, was ihn erwartete.
    »Anscheinend geht es mit Ihnen bergauf«, sagte Pielkötter zur Begrüßung.
    »Leider fühle ich mich noch fürchterlich«, erwiderte Vanessa Martini. »Kein Wunder nach dem, was Sie durchgemacht haben. Immerhin hat Ihr Mann versucht, Sie umzubringen.«
    »Leider bin ich nicht ganz schuldlos daran«, erklärte Vanessa Martini zu seinem Erstaunen. »Ich hätte mich einfach schon viel früher wehren müssen. Spätestens, als er Frau Gerhardt hinausgeworfen hat.«
    »Trotzdem bleibt Ihr Mann der Täter. Und ich werde dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe erhält.«
    Pielkötter zögerte kurz, Vanessa Martini weitere Fragen zu stellen. Einerseits saß Alexander Lund hinter Schloss und Riegel, so dass ihre Aussage nicht unbedingt eilte, andererseits konnte er eine gewisse Neugier kaum zügeln.
    »Was ist denn zwischen Ihnen und Ihrem Mann genau passiert?«, rang er sich schließlich doch zu einer Frage durch. Die Kranke machte durchaus den Eindruck, dies verkraften zu können. Vanessa Martini jedoch blieb zunächst stumm. Nachdenklich schaute sie zum Fenster.
    »Alexander hat mich gezwungen, die Tabletten zu schlucken«, antwortete sie nach einer Weile. »Andernfalls hätte er mich erwürgt. Mit Tabletten, hoffte ich, würde mir eine kleine Überlebenschance bleiben.«
    In ihren Augen glitzerte es verdächtig. Nur das nicht, dachte Pielkötter, irgendwie mochte er keine Tränen sehen.
    » Hat ja auch geklappt«, fuhr Vanessa Martini fort, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte. Sie lächelte gequält. »Heitkämper hat nicht so viel Glück gehabt. Alexander hat in der Firma Geld unterschlagen. Unser Buchhalter hat mich darüber informiert.«
    »Dann wussten Sie also, dass Alexander ihn umgebracht hat?«, fragte Pielkötter erstaunt.
    »Zunächst wusste ich überhaupt nichts«, antwortete sie traurig. »Alexander hat mir Heitkämpers Unfall einfach verschwiegen. Aber dann hat ein Kommissar Barnowski bei mir angerufen. Das ist doch bestimmt ein Kollege von Ihnen.«
    Pielkötter brummte etwas Unverständliches.
    »Jedenfalls hat der mich über Heitkämper ausgefragt. Dabei habe ich natürlich von dem tödlichen Unfall erfahren. So nach und nach habe ich mir
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