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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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gebracht hatte, dann der Besuch in der Werkstatt. Dort hatte er sich alles genau erklären lassen. Natürlich hatte er nicht darauf vertraut, dass sich ein weiterer Marder an den Bremsschläuchen zu schaffen machte. Es reichte völlig, die Polizei mit einem entsprechenden Hinweis auf diese falsche Spur zu lenken. Besorgt hatte er in der Werkstatt auch nach anderen Gefahrenquellen für die Bremsen gefragt, und der Mechaniker hatte ihm bereitwillig Auskunft gegeben. Alexander lächelte zynisch. Er hatte wirklich an alles gedacht, sogar daran, Kontrolllampe und Bordcomputer auszutricksen: mit gepanschter Bremsflüssigkeit. Zusätzlich hatte er auf den rasanten Fahrstil seines Schwiegervaters gesetzt. Letztendlich war es nur noch auf den richtigen Zeitpunkt angekommen. Schließlich sollten gleich beide Elternteile betroffen sein.
    Ein paar Tage hatte er abgewartet, dann war es endlich so weit. Die Einladung zu einer Feier in Moers versprach optimale Bedingungen für seinen Plan, zumal die Rallyestrecke seines Schwiegervaters genau auf dieser Route lag.
    Um ein Haar wäre dann doch noch alles schiefgegangen. Ausnahmsweise hatte sich Vera hinters Steuer gesetzt, Vera, die beim Fahren weder Gas- noch Bremspedal zu nutzen schien. Es war einfach Glück, dass sein Schwiegervater zurückgefahren war.
    Alexander seufzte mehrmals laut auf. Sicher wäre der Mord kaum nötig gewesen, wenn Vanessa ihn nicht angefahren hätte. Dann wäre sowieso alles anders verlaufen. Liebend gern hätte er eine Unmenge Geld mit seiner Tenniskarriere verdient. Möglicherweise hätte es dann keinen Bruch in ihrer Beziehung gegeben, und sie wären heute noch ein glückliches Ehepaar. Sie selbst hatte alles verändert, hatte ihn zum abhängigen Sklaven ihrer Eltern gemacht, als sie ihn zum Krüppel gefahren hatte. Und schließlich hatte sich durch den Marderschaden ein Ausweg aus der Misere ergeben. Wozu so kleine Tierchen doch nütze waren.

48
    »Ich habe noch nicht mal einen richtigen Blick in die Akten werfen können«, beschwerte sich Pielkötter, während er zusammen mit Barnowski das Präsidium verließ. »Erst hat sich dieser Gerichts termin endlos hingezogen, und jetzt halten Sie mich davon ab.«
    »Es eilt wirklich, hab da so ’n Riecher. Der Fall ist so gut wie gelöst.«
    »Einen Riecher? Und deswegen wollen Sie mich allen Ernstes durch die Gegend schleifen?«
    »Die Spur ist äußerst heiß. Was meinen Sie, wie vielen Fehlanzeigen ich hinterhergelaufen bin? Aber jetzt haben wir einen schwarzen VW Golf, der in der fraglichen Zeit an den richtigen Stellen repariert worden ist. Doch das Allerbeste kommt ja noch.«
    Pielkötters Blick verriet eine gewisse Portion Skepsis.
    »Der Besitzer, also der Vermieter, hat eindeutig gelogen«, fuhr Barnowski siegessicher fort. »Zumindest wusste dieser Autofritze angeblich nichts von dem defekten Fahrzeug. Sein Lehrling hat ihn verpfiffen. Allerdings habe ich dem versprochen, ihn zunächst da rauszuhalten. Das kriegen wir doch hin.«
    »Spüre ich da so etwas wie Solidarität?«, fragte Pielkötter.
    Barnowski antwortete jedoch nicht.
    Schweigend fuhren sie eine Weile durch den dichten Verkehr.
    »Sofern das wirklich unser Wagen ist, und davon bin ich überzeugt«, erklärte Barnowski, »sind Sie gleich mehr mit dem Fall vertraut, als hätten sie dreimal die Akten gelesen.«
    »Wir werden sehen«, brummte Pielkötter.
    Inzwischen hatten sie das Firmengelände der Autovermietung Scheffler erreicht. Eilig überquerten sie den Hof.
    »Wir müssen sofort zu Ihrem Chef«, sagte Barnowski zu der ihm bekannten Vorzimmerdame. Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
    »Das kann ich nur bestätigen.« Kriminalhauptkommissar Pielkötter zückte seine Dienstmarke und fixierte die Sekretärin mit seinem Blick. Sichtlich ungern erhob sie sich, um ihrem Chef den Besuch anzukündigen.
    »Der Chef lässt bitten!«, bemerkte sie wenig später mit säuerlicher Miene, was Pielkötter in diesem ein wenig heruntergekommenen Schuppen ziemlich unpassend fand.
    Während sie sein Büro betraten, sah Scheffler ihnen missmutig entgegen. »Was wollen Sie nun schon wieder? Ich habe Ihnen doch bereits alles gesagt.«
    »Leider nicht die Wahrheit«, erklärte Barnowski mit so viel Ironie wie möglich.
    Erst stutzte Scheffler, dann schien er eine Spur bleicher zu werden. »Wie, wie meinen Sie das?«
    »Entweder haben Sie mit dem schwarzen Golf selbst einen Unfall gebaut oder ihn entgegen Ihrer Behauptung doch vermietet.«
    »Und
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