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Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Titel: Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper
Autoren: Cassandra Norton
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diesen beim Ärmel und zog ihn ein Stück weiter in einen dunklen Hof.
    „Hier sind wir ungestört“, flüsterte sie mit dem, was sie – und vielleicht auch der Seemann – für eine verführerische Stimme hielt.
    Zärtlich legte sie ihre Hand an seine Brust und lächelte zu ihm hoch. Er war noch nicht überzeugt. Das sah sie in seinen Augen.
    „Na, komm schon … Ich kann dir auch einen blasen, wenn du Angst hast.“
    „Was kostet das?“
    „Mit dem Mund einen Shilling“, sagte sie. Damit konnte sie sich genug Gin leisten, um bis zum Mittag durchzuhalten.
    Aus einem der angrenzenden Häuser traten drei Männer. Sie diskutierten heftig. Catherine packte die Wut. Hatte der alte Pisser nicht genügt? Was für eine scheiß Nacht ist denn das? Sicherlich würde der Seemann gleich abhauen.
    „Hier is mehr los, als aufm Bahnhof“, bemerkte er mit einem leichten Schmunzeln.
    Sie hatte ihn! Ohne zu zögern machte sie seine Hose auf, ging in die Hocke und öffnete ihren Mund. Da bemerkte sie, dass weder die Kraft in ihren Beinen noch ihr Gleichgewichtssinn ausreichten, sie in dieser Haltung zu lassen. Also kniete sie sich hin. Jetzt musste sie sich zwar recken, aber es ging. Der Typ hatte noch keinen Steifen. Das machte es zeitaufwendiger. Catherine war ungeduldig. Hunger und Durst nagten an ihren Eingeweiden und die Übelkeit kam in immer kürzeren Abständen. Wenn sie jetzt noch lange brauchte, um dem Typ einen runterzuholen, war sie geliefert. Schlimmstenfalls würde sie sich an seinem Schwanz abarbeiten, nur um dann umzukippen, bevor er ihr die Kohle gegeben hatte. Oder er würde sie beklauen, sobald sie weggetreten wäre.
    „Hey … Wart mal! Da kommt mein Freund“, sagte der Seemann und Catherine erfasste eine Woge des Glücks. Zwei Freier auf einen Schlag! Mit so viel Glück hatte sie nicht gerechnet. Jetzt galt es nur, insofern auf der Hut zu sein, als es immerhin möglich war, dass die beiden sie vergewaltigten und dann wegliefen. Zu Hilfe käme ihr hier niemand. Sie sah sich um, konnte aber nur einen Schatten erkennen in der Dunkelheit. Es prickelte in ihrer Brust und sie dachte an die Grütze, die sie sich im Crown & Lyon leisten würde.
    „Los. Wir gehen da hinten ins Eck. Mein Freund will dich dann auch noch haben.“
    „Ficken?“, fragte sie in Richtung des Schattens. Der schien zu nicken. „Gut. Das kost dann aber mehr.“ Im Überschwang setzte sie „Drei Shilling!“ hinzu, was der Seemann ohne etwas einzuwerfen akzeptierte. „Du einen Shilling und dein Freund drei. Macht …“ Sie überlegte kurz. „Fünf Shilling!“ Der Seemann nickte.
    „Mach die Röcke hoch. Mein Freund fickt dich, während du mir einen bläst.“ Catherine war zufrieden. So ging es doppelt so schnell. Und sie käme rascher an ihre Grütze. Fünf Shilling! Der Freund musste ja beinahe reich sein. Vielleicht hätte ich sieben verlangen sollen, überlegte sie. Wie viel Gin sie davon kaufen konnte. Und noch John was heimbringen. Einen oder zwei Shilling würde sie wegpacken. John musste ja nicht alles wissen.
    Der Freund trat hinter sie. Den Schwanz des Seemannes im Mund, hielt sie ihre Röcke gerafft. Der andere legte seine Hand auf ihre Schulter und hielt sie fest.
    Sie würde vielleicht ihrer Tochter Annie was geben können. Oder doch lieber mit ein paar Mädels trinken. Oder allein trinken. Egal. Jedenfalls würde sie bald keinen Kohldampf mehr haben.
    Catherine bemerkte aus dem Augenwinkel, dass der Mann hinter ihr plötzlich die Hand weit über ihren Kopf hob. Sie fand es seltsam und fragte sich, was er vorhabe. Als sie im Angesicht der glänzenden Klinge schreien wollte, ging das nicht mehr. Das Messer hatte ihre Kehle oberhalb ihres Halstuchs durchtrennt.
    Sie sackte zu Boden, streckte die Arme aus, als wolle sie sich abfangen, doch sie sah nur noch den wirbelnden schmutzig grauen Himmel weit über sich und die Messerklinge, die längst nicht mehr blitzte, weil sie überzogen war mit ihrem Blut.
    Police Constable Watkins betrat kurz vor zwei Uhr den Mitre Square auf seiner nächtlichen Runde. Es war das zweite Mal, dass er hier durchkam. Mit seiner schwachen Lampe leuchtete er routiniert in jede der dunklen Ecken. Manchmal fand er hier Betrunkene. Es war ein vergleichsweise belebter Platz, denn die Leute benutzten ihn als Abkürzung. Vor einem der Häuser hörte er ein scharrendes Geräusch. Er sah hoch und erkannte einen Wachmann, der die Treppen vor einem Haus fegte.
    Es waren die Füße der Frau, die er zuerst
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