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Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Titel: Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper
Autoren: Cassandra Norton
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auf der Rechnung hat. Und wenn herauskäme, dass es sein Leibarzt war, dann bräche ein Sturm los. Um das zu verhindern, bekommt Walker alle Unterstützung, die er braucht beim Vertuschen. Von ganz oben.“
    „Also wird alles im Sand verlaufen …“
    Kieran nickte. Dann schlug er mit beiden Händen auf seine Knie und stand auf. „So, dann werde ich dir jetzt mal eine Kutsche beipfeifen.“
    Der Schneefall wurde mit jedem Moment heftiger und die Kälte hielt sie in strengem Griff. Mit hochgezogenen Schultern eilte Kieran in Richtung des Tors, wo er einen Diener informierte.
    „Sie fährt gleich vor.“
    „Danke“, sagte St. John.
    Kieran nickte. „Also dann …“, hob er zum Abschied an.
    „Ja …“ Mehr brachte St. John nicht über die Lippen. „Und … Danke für alles.“
    Kieran tippte mit dem Finger gegen eine imaginäre Hutkrempe. Dann drehte er sich um und ging davon.
    St. John hätte keinen Moment länger durchgehalten. Er hatte den Schwächeanfall längst nahen gespürt. Schweiß strömte aus seinen Poren. Seine Hände flatterten und seine Knie gaben nach. Er suchte Halt an der steinernen Säule, doch sie schien so glatt wie Glas unter seinen Händen. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    „Man kann dich keinen Moment allein lassen.“
    Es war Kierans Stimme, die leicht amüsiert auf ihn einströmte.
    „Komm schon … Ich bringe dich zu deiner Kutsche!“
    St. John versuchte, dem Blind Dog zu helfen, so gut er konnte, doch seine Beine wollten nicht recht. Erst mit Hilfe eines Dieners gelang es ihm, in die Kutsche zu kommen. „Kommst du mit?“, fragte er.
    „Deine Eltern werden sich freuen, wenn du, mich im Schlepptau, an den Eaton Place kommst.“
    „Ich pfeife drauf. Du hast mein Leben gerettet.“
    Kieran sah ihn lange an. Als suche er etwas in seinem Gesicht und wisse nicht richtig, was er suche. Dann holte er Luft.
    „Das mit uns … wir sind aus zwei Welten. Vielleicht sogar aus drei. Wir stehen an gegenüberliegenden Fronten. Dass wir zusammengekommen sind, das war ein Moment. Ein Zufall …“
    St. John spürte, wie Kieran kämpfte.
    „Glaub mir …“, er warf ihm einen beinahe flehentlichen Blick zu. „Es geht nicht. Die Dinge bleiben, wie sie immer waren und auch der Ripper ändert nichts daran. Alles bleibt beim Alten.“
    Eine solche Endgültigkeit erhob sich aus seinen Worten, seinen Blicken, dass St. John die Wut packte. Eine ungeheure Wut. Ein Zorn, der sich viel zu lange aufgestaut hatte. Gefühle, Überzeugungen, die er viel zu lange unterdrückt hatte.
    „Ja? Das denkst du also? Du – der große Bandenchef! Klein beigeben. Der Club wird geschlossen und diese Schweine toben sich einfach woanders aus. Du – ausgerechnet du – redest den Leuten nach dem Mund, die ihre Klasse schützen wollen! Nein! Ich habe zu hart gekämpft, um diesen Job machen zu können. Habe diese Frauen gesehen, mit ihren ausgemergelten Körpern und den leeren Augen …“ Er rang um Fassung und war gleichzeitig maßlos erleichtert, sie endlich verlieren zu können.
    „Ich werde nicht schweigen. Zumindest die Männer sollen bestraft werden, bei deren Verbrechen ich Zeuge war. Die werden sich nicht einfach irgendwohin absetzen und zurückkommen, wenn genug Gras über die Sache gewachsen ist. Ich will, dass die gewarnt sind, die denken, sie kämen mit allem davon.“
    Kierans Züge wurden von einem amüsierten Grinsen überzogen. Er nahm eine Zigarette aus seiner Tasche und inhalierte tief, dabei schüttelte er den Kopf.
    „Du bist also ein Kämpfer, ja? Willst diese Herren aus deiner eigenen Klasse auffliegen lassen. Und wie?“
    St. John musste nicht lange nachdenken. „Ich brauche jemanden, der diese Typen kennt. Der mir die Namen gibt. Ich sehe sie mir an und mache dann einen Bericht.“
    Jegliche Amüsiertheit war aus Kierans Gesicht verschwunden. Er fixierte ihn mit zusammengepressten Wimpern. Seine Blicke waren kalt. Als taxiere er ihn.
    St. John wurde von einer heftigen Anspannung erfasst. Was immer der Blind Dog jetzt sagen würde, es wäre richtungweisend.
    „Es gibt keine Namen“, war alles, was er hörte.
    Und für ihn war es genug. „Egal. Wenn du mir hilfst, machen wir sie ausfindig. Dann wird es kein Loch auf dieser Erde geben, wo sich diese Schweine verbergen könnten.“ Seine Stimme hatte einen hitzigen Unterton angenommen. Seine Miene aber sollte hoffentlich von der Energie zeugen, die ihn erfüllte und bereit machte für die Aufgabe, die er sich zum Ziel gesetzt hatte. „Du
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