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Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Autoren: Sadie Matthews
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1. Kapitel
    Ich sitze in einem Bentley, kuschele mich in die Ledersitze und schaue aus den getönten Scheiben auf die verschneiten Straßen von St. Petersburg. Vor mir sitzen der Fahrer und der kompakte Leibwächter, graumelierte Stoppeln mildern die Härte ihrer Schädel. Die Türen des Wagens sind fest geschlossen, die Riegel sind tief in das schwarze Leder unter den Fensterscheiben versenkt. Einen Moment lang stelle ich mir vor, wie ich versuche, sie mit meinen Fingernägeln herauszukratzen, aber das wäre unmöglich. Ich habe keine Möglichkeit zur Flucht.
    Doch selbst wenn, wo sollte ich hin? Ich kenne mich in dieser Stadt nicht aus, spreche die Sprache nicht und habe kein Geld. Sogar mein Reisepass wurde eingezogen und in den Hotelsafe weggeschlossen. Außerdem hat man mich gewarnt, es sei hier gefährlich. Man sagte mir, ich sei ein leichtes Ziel für Übeltäter, und darum dürfe ich mich zu keinem Zeitpunkt allein außerhalb des Hotels bewegen. Ich habe ein Handy, aber wen sollte ich hier anrufen? Meine Eltern sind weit weg, zu Hause in England. Wie gerne wäre ich jetzt dort, könnte in die gemütliche Küche treten, in der mein Vater bei einer Tasse Tee die Zeitung liest, während meine Mutter geschäftig hin und her eilt und versucht, sechs Dinge gleichzeitig zu erledigen, und Dad auffordert, doch endlich seine Beine aus dem Weg zu nehmen. Auf dem Herd köchelt irgendetwas Köstliches, und im Radio läuft ein klassisches Konzert.
    Ich sehe es so deutlich vor mir, dass ich beinahe den Eintopf riechen, die Musik hören kann. Ich möchte auf meine Eltern zulaufen, sie umarmen und ihnen sagen, dass sie sich keine Sorgen machen sollen.
    Aber sie machen sich keine Sorgen. Sie wissen, wo ich bin. Sie denken, ich sei absolut sicher und geborgen. Und das bin ich ja auch. Man passt sehr gut auf mich auf.
    Zu gut? Ich versuche, den Schauder zu verdrängen, der mich ergreifen will.
    Zwei blaue Augen sind fest auf mich gerichtet. Ich weiß das, auch wenn ich den Mann neben mir nicht anschaue. Der Laserstrahl seines Blickes gleitet wie eine Berührung über meine Haut, und ich bin mir seines Körpers auf dem Sitz neben mir überaus bewusst. Ich will nicht, dass er weiß, wie sehr ich mich ängstige.
    Deine lebhafte Phantasie!, schelte ich mich, die wird noch mal dein Untergang sein. Du bist hier total sicher. Wir bleiben ja auch nicht lange. Übermorgen reisen wir schon wieder ab.
    Eigentlich sollte das hier ein wahr gewordener Traum für mich sein. Ich bin hier in St. Petersburg, weil Mark, mein Chef und der für Andrei Dubrovski tätige Kunstexperte, zu krank ist, um zu reisen, aber trotz dieser traurigen Umstände ist es eine phantastische Gelegenheit. Ich habe mich immer danach gesehnt, eines Tages die Eremitage zu besuchen und die berühmten Gemälde und Kunstschätze darin zu sehen, und jetzt bin ich auf dem Weg dorthin, nicht einfach nur zum Museum, sondern mitten hinein in das Herz dieser berühmten Sammlung, um einen der dortigen Sachverständigen zu treffen. Er wird nach genauer Analyse das Urteil über das bisher unbekannte, gerade neu entdeckte Gemälde von Fra Angelico fällen, das Andrei vor kurzem erworben hat. Das ist eine einmalige Chance, und ich sollte eigentlich beschwingt, begeistert sein.
    Nicht ängstlich.
    Ich versuche, die Ängste, die mir durch den Kopf schwirren, auszublenden. Ich habe keine Angst. Warum sollte ich? Und doch …
    Wir sind gestern Abend angekommen, in der Privatmaschine von Andrei Dubrovski. Wie schon auf den anderen Reisen, die ich mit Mark für den russischen Mäzen unternommen hatte, wurden die Formalitäten rasch und vertraulich erledigt. Ich fragte mich, wie es wohl sein würde, wenn ich mich wieder an der Passkontrolle und dem Sicherheitscheck anzustellen hätte und zu einem abgelegenen Gate gehen müsste, um meinen Flieger zu erreichen. Diese VIP-Behandlung könnte mich durchaus für den Rest meines Lebens verderben, wenn ich nicht aufpasste. Vom Flugzeug aus stiegen wir direkt in eine schwarze Stretch-Limousine – etwas protziger als ich es bei einem Mann von Dubrovskis gutem Geschmack erwartet hätte, aber vielleicht lagen die Dinge anders für ihn, wenn er sich in Russland befand. Lautlos hatten wir die kurze Fahrt nach St. Petersburg begonnen.
    »Wie gefällt Ihnen Russland?«, fragte Andrei, während die Limousine an den anderen Autos auf der Autobahn vorbeirauschte.
    Ich sah in die Nacht hinaus, aber viel konnte man hinter den Scheiben nicht ausmachen. Vor uns
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