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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder
Autoren: Lisa Marie Rice
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ebenfalls leise. »Das hat er mir erzählt, nur dass er sagte, du seist das gewesen. Dass du der Kriegsverbrecher mit dem Vermögen in gestohlenen Diamanten seist. Und er hat mir ein Foto von dir gezeigt, Jack. Du hast gesagt, du seist aus Afghanistan gekommen, aber auf dem Bild hat man gesehen, dass du in Afrika warst. Und der Zeitstempel gab an, dass es am einundzwanzigsten Dezember aufgenommen wurde. Und Jenna Johnson hat gesagt, dass du acht Millionen Dollar auf ein Bankkonto eingezahlt hast. Wie soll ich dir denn da noch glauben?«
    Oh Gott!
    Er hatte keine Zeit, um alles zu erklären, sie zu überzeugen. Deaver würde jede Sekunde zuschlagen. Jack würde sich mit Freuden für sie opfern und die Kugel mit seinem Körper abfangen, aber sie würde ihn nicht nahe genug heranlassen.
    Der Schweiß rann ihm über den Rücken und tropfte ihm in die Augen. Ihm war schlecht vor Angst.
    Er konnte die Laternenmasten an der Straße sehen – der Schneesturm schien etwas nachzulassen. Deaver war irgendwo da vorne und bewegte sich von Deckung zu Deckung, und innerhalb von ein paar Minuten würde er Caroline erreichen. Deaver war nicht darauf angewiesen, dass sie losrannte. Er musste sich einfach nur von hinten an sie heranschleichen, ihr den Arm um den Hals legen und Jack befehlen, die Waffe fallen zu lassen.
    Und das würde Jack tun. Auch wenn er wusste, dass das seinen sicheren Tod bedeutete, würde er es tun, um Caroline zu retten. Nur dass er sie nicht retten würde. Sie wäre als Nächste an der Reihe.
    Jack schluckte die Galle runter, die sich in seiner Kehle gesammelt hatte, den Geschmack der Niederlage.
    Da! Irgendetwas huschte durch die Bäume – nichts als die Andeutung einer Bewegung. Deaver. Er kam näher.
    Caroline konnte dort nicht bleiben, sie wäre innerhalb von fünf Minuten tot. Und Deaver hatte ihr den Kopf mit so vielen Lügen vollgestopft, dass sie nicht zu ihm, Jack, laufen würde.
    Aber weg musste sie, jetzt sofort !
    Jack griff in die Tasche seiner Jeans und warf etwas Metallenes in Carolines Richtung. Selbst in der Abenddämmerung und bei dem Schnee zielte er genau. Der Gegenstand landete direkt zu ihren Füßen und versank augenblicklich im Schnee.
    Sie bückte sich und hob ihn auf, drehte ihn in ihrer Hand hin und her. Er konnte sie jetzt deutlich sehen. Sie hob den Blick und sah ihn an. Sein Herz zog sich zusammen, als er ihr Gesicht erblickte – nichts als Schmerz und Furcht und Kummer.
    »Caroline«, sagte er eindringlich. »Das sind die Schlüssel für den Explorer. Er steht gleich da hinten an der Harrison Street. Steig ein und fahr los, so schnell du nur kannst. Fahr in Richtung Seattle oder Spokane. Im Handschuhfach liegen ein paar Tausend Dollar, die kannst du nehmen. Hauptsache, du kommst hier weg. Wenn mir etwas … wenn mir etwas zustößt, setz dich mit Philip Napier in Verbindung. Das ist ein Anwalt mit einer Kanzlei an der Hewitt. Bei ihm habe ich mein Testament hinterlegt. Du erbst alles, was ich besitze. Er soll dir das Geld überweisen und dann verschwindest du. Komm nie wieder hierher zurück! Sonst bringt Deaver dich um.«
    Sie starrte ihm in die Augen. »Woher stammt das Geld?«, flüsterte sie.
    Wieder erhaschte er einen Blick auf eine kaum sichtbare Gestalt, die sich hinter die Betonwände der öffentlichen Toilettenanlagen flüchtete, bevor Jack zielen konnte. Er bewegte sich auf den Pavillon zu. Jack konnte sehen, dass der Lauf von Deavers Waffe hinter der rechten Ecke der Mauer hervorragte. Caroline befand sich auf der anderen Seite des Pavillons. Er würde das gleich bemerken und dann auf sie zustürmen. Ihr blieben nur noch Minuten.
    »Hör mir gut zu, Liebling. Das Geld stammt nicht von den Diamanten, das schwöre ich dir. Ich habe die Firma meines Vaters und mein Haus verkauft. Nimm es und bleib weg von hier! Versprich mir, dass du gehst. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist.«
    »Du hattest Fotos von mir.« Tränen liefen ihr über die Wange. »Du kennst Greenbriars in- und auswendig. Wer bist du?«
    Er musste sie hier wegschaffen, augenblicklich. Nur die Wahrheit würde helfen.
    »Ben.«
    »Was?«
    »Ich bin Ben, Liebling. Erinnerst du dich noch an den Jungen im Obdachlosenheim? Vor zwölf Jahren? Du hast mir Essen und Bücher gebracht.«
    Ihre Augen wurden immer größer und bohrten sich in seine. Er konnte sie jetzt ganz deutlich sehen. Der Schneefall hatte beinahe aufgehört. Nur fünfzehn, zwanzig Meter weit weg löste sich Deaver jetzt von der Mauer und
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