Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
Jedenfalls nicht lebend.
    Deaver jagte hinter Caroline Lake her, aber der Schnee fiel so dicht, dass er sie verschluckte, noch bevor er durch die Tür war. Sie könnte in jede Richtung abgehauen sein.
    Deaver blieb mit wachen Sinnen in der Tür stehen. Er durfte Caroline Lake keinesfalls entkommen lassen. Sie war der Schlüssel zu den Diamanten, und sie war es, die ihm seine Rache verschaffen würde.
    »Caroline!«, schrie eine tiefe Stimme auf der anderen Straßenseite. »Geh sofort wieder in den Laden zurück, bevor du dir noch den Tod holst!«
    Jack Prescott! Diese Stimme würde Deaver überall wiedererkennen. Er war hier! Es war unmöglich zu sagen, wie weit entfernt, da der Schnee alle Geräusche dämpfte, aber bei Gott, er war hier. Caroline Lake war hier, und Deaver war den Diamanten jetzt so nahe, dass er sie fast schon riechen konnte.
    Er griff in seine Jacke und zog die Beretta 92 hervor, die Drake ihm besorgt hatte. Das Geräusch beim Entsichern klang überlaut in dem Raum. So wie das schwere Atmen, das plötzlich hinter ihm erklang.
    Mist, diesen McCullin hatte er völlig vergessen!
    »Hey!«, sagte McCullin. »Sie können mit dem Ding hier nicht einfach durch die Gegend ballern. Was ist denn, wenn Sie Caroline treffen? Gibt’s da nicht irgendwelche Regeln, wann Sie von Ihrer Waffe Gebrauch machen dürfen?«
    »Halt’s Maul«, knurrte er. Der Typ lenkte ihn mit seinem Gejammer ab. Er musste feststellen, wo Prescott war und wo die Frau war, damit er sie sich schnappen konnte, ohne erschossen zu werden. Prescott konnte verdammt gut mit der Waffe umgehen.
    Aber das konnte er auch, verflucht noch mal!
    Der Schnee wurde durch die offene Tür hereingetrieben und schmolz auf dem Holzfußboden des Ladens. Normalerweise wäre das keine so gute Position in einem Feuergefecht. Niemand stellte sich freiwillig mitten in eine hell erleuchtete Tür. Aber das Wetter war so schlecht, dass das keinen Unterschied machte. Deaver blickte über seine Waffe hinweg und suchte das vor ihm liegende Areal in Viertel aufgeteilt ab. Erstes Viertel, kurz die Augen schließen, zweites Viertel …
    McCullin klopfte ihm auf die Schulter. Fest. So fest, dass er danebengeschossen hätte, wenn er jetzt abgedrückt hätte.
    »Stecken Sie die Waffe weg, sonst wird noch jemand verletzt.«
    Er hatte diesen typischen gereizten Ton der Reichen in der Stimme. Lassen Sie die Waffe stecken, ehe jemand zu Schaden kommt. Noch ein Schulterklopfen.
    »Haben Sie mich gehört?«
    Da war er! Es war eine Lücke im Schnee entstanden und Deaver konnte Prescott sehen. Er war in Schwarz gekleidet und hob sich dadurch deutlich vom Schnee ab. Es war nur ein kurzer Blick gewesen, aber Deaver hatte seinen Umriss ausgemacht. Deaver sah keine Waffe, aber das hieß noch lange nicht, dass Prescott unbewaffnet war. Trotzdem, wenn er wusste, dass Caroline Lake in der Nähe war, würde er höchstwahrscheinlich nicht riskieren zu schießen, ehe er nicht genau wusste, wie die Lage war.
    Das verschaffte Deaver eine einmalige Gelegenheit. Er wollte Prescott nicht töten, noch nicht jedenfalls. Er wollte ihn sich nur schnappen, außer Gefecht setzen und dann die Frau als Druckmittel benutzen.
    Nur gut, dass er sich gestern schon mal hier in der Gegend umgesehen hatte. Auf der anderen Straßenseite des Buchladens gab es einen kleinen Park. Viel Deckung bot sich dort nicht, nur ein paar Büsche und ein kleiner Pavillon in der Mitte. Es war perfekt. Prescott würde es nicht wagen, seine Waffe zu benutzen, und die Frau würde sich wahrscheinlich im Pavillon verkriechen.
    Da war er wieder! Gleich bei der großen Eiche in der Mitte des Parks stand er und versuchte sich zu orientieren. Deaver beugte die Knie und hob seine Waffe mit beiden Händen. Er hatte sich seitlich hingestellt, um die Zielfläche, die er bot, so klein wie möglich zu halten. Jetzt wartete er nur noch auf die nächste Lücke im Schnee. Die Flocken fielen dicht an dicht, aber dann – ein Windstoß teilte den Vorhang. Deaver atmete ruhig und gleichmäßig, er lauschte dem Schlag seines Herzens, wartete auf den Moment zwischen zwei Schlägen, obwohl er auf diese Entfernung kaum danebenschießen konnte.
    Jetzt! Eine kleine Lücke im Schnee. Deaver zielte …
    Ein Klopfen auf seinen Rücken unterbrach seine Konzentration gerade in dem Moment, als sich sein Finger behutsam um den Abzug krümmte. Als er sich endlich wieder gefangen hatte, fiel der Schnee so dicht wie zuvor und verdeckte alles so gut wie ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher