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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder
Autoren: Lisa Marie Rice
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Caroline!« Jacks tiefe Stimme brach. »Glaub ihm nicht! Er ist Vince Deaver. Er wird dich töten, so wie er ein Insekt erschlagen würde, und mit ebenso viel Reue. Ich habe ihn in Afrika Frauen und Kinder umbringen sehen. Bleib, wo du bist! Ich komme zu dir.«
    »Nein!«, kreischte sie und erhob sich, bereit zu fliehen, sollte er sie holen kommen. Der Wind trieb Eiskristalle in ihre Augen, und sie musste sie abwischen, um auch nur für einen kurzen Moment überhaupt etwas sehen zu können. Ihre Hände waren so kalt, dass sie unbeholfen in ihrem Gesicht herumpatschte. »Komm mir ja nicht zu nahe!«, schluchzte sie. Tränen strömten über ihre Wangen. »Komm nicht, Jack. Bleib, wo du bist.«
    Stille. Sie hörte nichts als den Wind in den Bäumen – vom Schnee gedämpft – und ihr eigenes wild klopfendes Herz.
    Scheiße!
    Jack wagte es nicht, zu Caroline zu laufen. Er konnte sie kaum ausmachen, wie sie hinter dem großen, runden Pavillon hockte, aber er musste ihr Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass sie weinte. Die Tränen lagen in ihrer Stimme.
    Sie war verängstigt und verwirrt, ihr Kopf voll mit Deavers Lügen. Aber das machte keinen Unterschied. Jetzt ging es einzig und allein darum, sie von Deaver fernzuhalten. Wenn er hier war, dann um Caroline als Köder zu benutzen, um an die Diamanten zu kommen.
    Jack hatte keine Ahnung, wie Deaver den UN -Soldaten entkommen war und Caroline aufgespürt hatte oder woher er genug über sie wusste, um zu ahnen, dass er, Jack, sie aufsuchen würde, aber er war nun einmal hier. Bereit, willens und fähig, Caroline zu verletzen oder – oh Gott! – zu töten.
    Er würde sie nicht gleich umbringen, dafür war er zu gerissen. Er würde ihr eine Kugel durch die Kniescheibe oder durch einen Ellbogen jagen, sie leiden lassen.
    Wenn Jack gründlich nachgedacht hätte, hätte er die beschissenen Diamanten niemals genommen. Er wollte sie nicht. Die Diamanten waren nicht einmal ein Haar von Carolines Kopf wert. Wenn er könnte, würde er auf direktem Weg zur Bank marschieren, den Safe öffnen und die Steine Deaver um die Ohren hauen. Aber das konnte er nicht. Wenn er jetzt versagte, würde Caroline verletzt werden. Vielleicht sogar getötet.
    Im Kampf war Jack immer kühl und distanziert. Während eines Feuergefechts verlangsamte sich sogar sein Herzschlag. Er konnte noch Pläne schmieden, wenn ihm die Kugeln nur so um die Ohren flogen. Aber nicht jetzt. In diesem Moment war er verschwitzt, voller Angst und einer Panik nahe. Caroline war nur zehn Meter von ihm entfernt und könnte einem eiskalten Mörder in die Hände laufen, wenn sie floh.
    Wie konnte er da nachdenken? Wie konnte er planen, die richtigen Entscheidungen treffen, wenn sein Kopf voller grauenhafter Bilder war? Caroline erschossen, ihr Blut im Schnee versickernd … vor Schmerzen schreiend, eine Kugel im Bauch …
    Jack hatte gesehen, wie Deaver sorgfältig zielte und einer Frau den Arm an der Schulter abschoss. Wenn er die Augen schloss, konnte er diese Geschehnisse auf seinen geschlossenen Lidern ablaufen sehen, nur dass diesmal Caroline das Ziel war, und das machte ihn schier verrückt. Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und seine Waffe drohte ihm aus den schweißnassen Händen zu rutschen. Seine Hände schwitzten. Er schwitzte am ganzen Leib.
    Was konnte er machen? Wenn er auf Caroline zurannte, würde sie panisch vor ihm fliehen, direkt auf Deaver zu. Wenn er nichts tat, würde Deaver handeln. Ganz egal, wie er es drehte, er war im Arsch.
    »Ms Lake!«, rief Deaver. »Laufen Sie jetzt los, bevor es zu spät ist! Ich habe weitere Agenten angefordert, wir sorgen für Ihre Sicherheit. Aber wir müssen Sie jetzt sofort zurück in den Laden bringen. Rennen Sie, und ich geben Ihnen Deckung!«
    Deavers Stimme wurde kräftiger. Er pirschte sich an Caroline heran. Bald würde sie sich direkt vor seiner Waffe befinden, selbst wenn sie nicht flüchtete.
    »Glaub ihm nicht, Liebling.« Jack versuchte leise zu sprechen, in der Hoffnung, dass Deaver ihn nicht hörte. »Er lügt.«
    »Wie … wie kann er denn lügen?« Carolines Stimme zitterte. »Er ist ein FBI -Agent.«
    »Nein, ist er nicht.« Mit zwei langen Schritten näherte sich Jack Caroline ein ganzes Stück und fand noch Deckung hinter einer anderen großen Eiche. »Er ist kein FBI -Agent. Er ist ein Kriegsverbrecher. Er ist verantwortlich für …«
    »… ein Massaker in einem afrikanischen Dorf, und er hat Diamanten gestohlen. Ich weiß.« Caroline sprach
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