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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen
Autoren: Pamela S. Beason
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Wenn es um Beziehungen ging, war sie komplett unterentwickelt.
    Chase drückte ihre Hand. »Ich hätte dich angerufen, wenn ich gekonnt hätte.«
    Dass er in letzter Zeit weder im Internet gesurft noch seine Mailbox abgehört hatte, war offensichtlich. Aber für Erklärungen wäre später noch genügend Zeit. Sie erwiderte den Händedruck. »Dass du mit anderen Dingen beschäftigt warst, ist nicht zu übersehen, Chase.«
    Â»Morgen früh komme ich raus.« Er schaute sie schlitzohrig an. »Drei Tage gehört die Hütte noch uns.«
    Sie war skeptisch, schließlich war sie weder ausgebildete Krankenschwester noch von Natur aus ein Pflegetalent. »Du könntest Skifahren oder mit Schneeschuhen auf Tour gehen«, sagte er, »und ich könnte kochen.«
    Und zweifellos würden sie über ihr Verhältnis sprechen. Sie wollte ihn nicht noch einmal verlieren, aber der bloße Gedanke, für ewig an einen Mann gebunden zu sein, schreckte sie auch ein wenig ab. Welche Erwartungen hatte er an sie? Sie wackelte mit ihren nackten Zehen. »Erst muss ich ein paar Einkäufe erledigen.« Tad Wyatts Firmenkreditkarte steckte in ihrer Jackentasche.
    Â»Hat die Fluggesellschaft dein Gepäck verloren?«, fragte Rae.
    Â»So ähnlich«, antwortete Sam. »Vielleicht taucht es ja wieder auf.« Laut J . J. hatte Schwartz versprochen, ihr alle Habseligkeiten, die sie in seinem Auto zurückgelassen hatte, nachzusenden.
    Â»Auf die Galapagosinseln wollte ich schon immer mal fahren«, sagte Rae. »Waren denn Darwins verzauberte Inseln so, wie du sie dir vorgestellt hattest?«
    Chase zwinkerte Sam zu. Offenbar hatte er ihr nichts von Dans Tod erzählt.
    Â»In einigen Punkten wurden meine Vorstellungen sogar noch übertroffen«, antwortete sie.

Epilog
    Â»Wenn ich keine Anfängerin gewesen wäre, wäre Dan vielleicht nicht allein zum Tauchen rausgefahren.« Sam drückte den Hörer fester an ihr Ohr, um den Lärm des Winds, der von Süden her wehte, auszublenden. Draußen in der Chuckanut Bay schnappte sich ein Fischadler gerade seine Beute, und Sam lenkte Chase’ Aufmerksamkeit auf die Szene, während sie das Gespräch fortführte. »Wenn ich bei ihm gewesen wäre, wäre Dan vielleicht noch am Leben.«
    Am anderen Ende der Leitung, in Delaware, seufzte Elizabeth Kazaki. »Oder ihr wärt beide tot.« Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: »Danke für die Fotos und den Artikel.«
    Sam hatte ihr Vergrößerungen der besten Aufnahmen von Dan geschickt, die sie während ihrer Reise gemacht hatte. Dan, lächelnd an Deck der
Coqueta
vor ihrem ersten Tauchgang, Dan in voller Ausrüstung unter Wasser, eine Seegurke in der Hand. Außerdem hatte sie Elizabeth Kopien eines Fotos und eines Artikels geschickt, die sie vom Charles-Darwin-Forschungszentrum auf den Galapagosinseln bekommen hatte. Das Bild zeigte Eduardo Duarte auf einer Bühne, wie er vom Direktor des Nationalparks eine Plakette für dreißig Jahre treue Dienste verliehen bekam. Auch der Direktor der Darwin Station war zu sehen, zusammen mit einigen anderen, unbekannten Honoratioren. Auf dem Transparent im Hintergrund stand auf Englisch: ZUM EWIGEN SCHUTZ DER GALAPAGOSINSELN .
    In dem Artikel der
Galápagos Gazeta
, den Chase übersetzt hatte, konnte man lesen, dass die chinesische Delegation den Feierlichkeiten ferngeblieben war. Von den Plänen für ein Feriendorf in Villamil hatten sie sich verabschiedet aus »Sorge um mögliche Auswirkungen auf die einzigartige Natur der Galapagosinseln«.
    Im Moment schien das ein nur kleiner Sieg zu sein, aber ihre Zusammenarbeit mit Dan und J . J. hatte immerhin mitgeholfen, ein Nahziel der NPF zu erreichen. Die Zählungen waren durchgeführt, die Ergebnisse veröffentlicht, und so schnell würde das Feriendorf jedenfalls nicht gebaut werden.
    Â»Es liegt ganz bei Ihnen, Elizabeth«, sagte Sam ins Telefon. »Wenn Sie wollen, werde ich Namen nennen.«
Out There
würde liebend gern einen weiteren Artikel von Zing und sogar von Wilderness Westin veröffentlichen, wenn er entsprechend reißerisch war.
    Â»Dan hat oft von Eduardo gesprochen. Ich weiß, dass er viel von ihm hielt. Glauben Sie ihm, dass es ein Unfall war?«
    Sam dachte an Eduardos Tränen, als er das Ganze beichtete, und ihr selbst traten nun ebenfalls Tränen in die Augen. »Ja, ich
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