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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Institution begutachten zu lassen, die über bessere Sicherheitsvorkehrungen verfügt als wir.“
    Einen Moment blieb es still am anderen Ende der Leitung. Dann sagte Marshall: „Aber … soweit ich weiß, sind Sie die Beste auf Ihrem Gebiet, nicht wahr?“
    „Nun ja, das bilde ich mir zumindest ein.“
    „Ich mache mir mehr Sorgen um Ihre persönliche Sicherheit“, fuhr Marshall fort. „Haben Sie Angst? Möchten Sie den Auftrag loswerden?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Ich denke nur, dass meine Sicherheitseinrichtungen möglicherweise nicht ausreichend sind, um Ihre Maske zu schützen.“
    „Ach, das ist doch höchstens ein klitzekleines Problemchen“, gab Marshall mit einer Lässigkeit zurück, die sich nur wirklich Wohlhabende leisten konnten. „Für die Sicherheit werde ich sorgen, Darling. Ich schicke Ihnen heute Nachmittag einen Mann vorbei. Der wird für die Sicherheit meines Eigentums verantwortlich sein – und außerdem als Ihr Leibwächter fungieren.“
    Großartig, genau das, was ich brauche: ein Muskelmann, der mich auf Schritt und Tritt begleitet. Sie atmete tief durch,um die Ruhe zu bewahren. „Mr Marshall, das ist wirklich nicht nötig …“
    „Doch, doch, Schätzchen, ich bestehe darauf.“
    „Aber ich habe noch jede Menge unerledigte Arbeit hier liegen“, protestierte Annie. „Es wird Wochen dauern, bevor ich auch nur einen Blick auf die Maske werfen kann. Und die Tests, denen ich sie unterziehen muss, werden noch mal so viel Zeit kosten. Laut Vertrag soll ich meine Expertise bis Mitte Dezember fertigstellen. Das sind noch mehr als zwei Monate …“
    „Ich werde dem Mann sagen, er soll sich darauf einstellen, eine Weile bei Ihnen zu bleiben.“
    „Aber …“
    „Ich muss wieder an die Arbeit“, unterbrach Marshall sie. „Hat mich gefreut, mit Ihnen zu plaudern. Sie hören wieder von mir.“
    „Aber …“
    Er legte auf.
    „Aber ich will keinen Leibwächter“, protestierte Annie. Vergebens, Marshall hörte sie längst nicht mehr.
    „Wie bitte?“, fragte Cara.
    Leise fluchend legte Annie den Hörer auf. „Ich lege mich ein Weilchen hin“, sagte sie und ging müde zur Tür. „Vielleicht ist dieser Albtraum ja vorbei, wenn ich wieder aufwache.“
    „Sagtest du eben etwas von einem Leibwächter?“, rief Cara ihr nach.
    Annie gab keine Antwort.
    Über Caras Gesicht kroch ein sehr zufriedenes Lächeln. Ein Leibwächter. Für Annie. Das würde hochinteressant und sehr amüsant werden.

3. KAPITEL
    A nnie reckte und streckte sich zufrieden. Sich mal so richtig gehen zu lassen und den ganzen Tag im Bett zu verbringen machte Spaß – auch wenn sie sich das eigentlich gar nicht leisten konnte, weil im Labor so viel Arbeit auf sie wartete.
    Andererseits hätte sie sowieso nicht viel geschafft, wenn sie versucht hätte, zu arbeiten. Sie war viel zu müde und erschöpft gewesen, um sich konzentrieren zu können, und hätte am Ende alles nur noch einmal machen müssen. Also hatte sie stattdessen tief und fest geschlafen und fühlte sich jetzt viel besser. Außerdem hatte sie Hunger. Richtigen Hunger.
    Sie schlug die Bettdecke zurück und ging ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Auf Duschen hatte sie jetzt keine Lust. Wozu auch? Cara würde in etwa einer Stunde Feierabend machen, und den Kunstschätzen, die Annie einigen Tests unterziehen musste, war es egal, ob sie im Schlafanzug arbeitete. Sie bürstete sich rasch die Haare und legte ein wenig Feuchtigkeitscreme auf.
    Plötzlich fiel ihr auf, dass es draußen bereits dunkel war. Offensichtlich war es später, als sie gedacht hatte.
    Barfuß ging sie die Treppe hinunter und rief nach Cara: „MacLeish, bist du noch da?“
    „Nein, sie ist nach Hause gegangen.“
    Annie blieb abrupt stehen. Im Schatten des Foyers stand ein Fremder. Wie war er hereingekommen? Was tat er hier? Angst packte sie und jagte einen Adrenalinstoß durch ihren Körper. Ihr Herz begann zu rasen, und sie war drauf und dran, wieder nach oben zu rennen, die Schlafzimmertür hinter sich zuzuknallen und sich einzuschließen.
    Der Mann musste erkannt haben, dass er sie erschreckt hatte, denn er trat hastig ins Licht und sprach weiter: „Steven Marshall schickt mich.“ Seinem leichten Akzent nach zu urteilen kam er von irgendwo westlich des Mississippi. Seine Stimme war ein klangvoller Bariton. „Ich heiße Pete Taylor und bin Sicherheitsexperte. Ihre Assistentin hat mich reingelassen. Sie wollte Sie nicht wecken …“
    Er war knapp einen Meter achtzig groß
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