Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
„Das bezweifle ich, Annie.“
    „Und ich hege ernsthafte Zweifel daran, dass eine Gruppe amerikanischer Ureinwohner zu solch unsinnigen Drohungen greifen würde. Selbst radikale Randgruppen täten das nicht. Soll das FBI ruhig ermitteln, aber ich halte das für Zeitverschwendung.“ Annie ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken. Ihre blauen Augen schauten müde und erschöpft. „Es ist nur so, dass ich schon mehr als genug um die Ohren habe und den FBI-Zirkus drum herum nicht auch noch gebrauchen kann. Weißt du, sie wollen mir Personenschutzgeben. Rund um die Uhr. Ich würde das eher als Überwachung bezeichnen. Deshalb habe ich ihnen auch gesagt, dass ich ihren Schutz nicht brauche und allein auf mich aufpassen kann. Nein, danke.“
    „Ich schätze, du hast ihnen nicht gesagt, dass der Hauptverdächtige ein Geist namens Stands Against the Storm ist“, meinte Cara. „Vielleicht hätten wir die Ghostbusters rufen sollen, statt uns an die Polizei zu wenden.“ Sie stimmte den bekannten Titelsong des Films an.
    Annie lachte, kramte nach einem handlichen Gegenstand auf ihrem Schreibtisch, den sie nach ihrer Freundin werfen konnte, und entschied sich für einen abgebrochenen Bleistift.
    Cara wich dem Wurfgeschoss mit Leichtigkeit aus und lächelte amüsiert. „Wenn ein Geist als Hauptverdächtiger noch nicht abgedreht genug ist, kann man ja jederzeit auf die Diné-Hexen ausweichen.“
    Annie schloss müde die Augen. „Wie ich sehe, hast du inzwischen die Hintergrundinformationen gelesen, die ich dir zusammengestellt hatte.“
    „Gestern Abend lief nicht eine einzige Wiederholung von ‚Zurück in die Vergangenheit‘, also hatte ich ein bisschen Zeit. Faszinierendes Material. Besonders gefallen hat mir die Vorstellung der Diné, dass manche Menschen, die tagsüber als ganz normale Zeitgenossen erscheinen, in Wirklichkeit Hexen sind, die Menschen und Tiere verzaubern und Chaos anrichten können. Natürlich handelt es sich um ganz besondere Hexen. Sie können sich nämlich bei Bedarf in riesige Wölfe verwandeln, die auf der Suche nach Beute durch die Gegend streifen. Wirklich nett.“
    „In den meisten Kulturen gibt es die Vorstellung von Geschöpfen der Finsternis“, erwiderte Annie. „Werwölfe sindja auch nichts Neues.“
    „Ja, schon, aber diese Werwölfe sind Nachbarn, ja sogar Verwandte“, widersprach Cara. „Und sie fangen mit ihrer Hexerei an, wenn sie jemandem den Wohlstand oder das Glück missgönnen oder … He, das ist es!“ Cara feixte. „Pfeif das FBI zurück. Ich habe alles durchschaut. In Wirklichkeit ist Alistair Golden eine solche Hexe, und er hat dich mit einem grässlichen Fluch belegt, weil du anfängst, ihm zu viel Konkurrenz zu machen. Obwohl ich ihn mir eher als Werwiesel vorstellen kann denn als Werwolf.“
    „Deine Theorie hat ein Riesenloch“, warf Annie ein. „Golden ist kein Diné.“
    „Da ist was dran.“ Cara musterte Annie und nahm besorgt wahr, wie blass und müde ihre Freundin aussah. „Der Typ, der das Fenster repariert, braucht bestimmt noch eine Stunde oder länger“, fuhr sie fort. „Warum gehst du nicht nach oben und gönnst dir ein bisschen Schlaf? Ich kann solange die Stellung halten.“
    Das Telefon klingelte.
    „Das ist bestimmt für mich. Ein Anruf aus Dallas“, sagte Annie. „Ich habe bei Ben Sullivan angerufen, aber der ist zurzeit auf einer Ausgrabung in der Türkei und schwer zu erreichen. Deshalb muss ich mich direkt an den Käufer der Totenmaske wenden: Steven Marshall.“
    Cara nahm das Gespräch entgegen. „Büro von Dr. Morrow, MacLeish am Apparat.“ Sie hörte einen Moment zu und zog dabei die Augenbrauen immer höher. „Einen Augenblick, bitte“, sagte sie dann und legte eine Hand über das Mikrofon des Hörers, bevor sie ihn an Annie weiterreichte. „Bist du jetzt etwa auch noch unter die Hellseher gegangen? Steven Marshall. Aus Dallas.“
    Annie lächelte matt und nahm den Hörer. „Hallo?“
    „Dr. Morrow“, tönte es in breitestem Texanisch. „Meine Sekretärin sagte mir, Sie hätten versucht, mich zu erreichen?“
    „Ja, Mr Marshall. Danke, dass Sie so schnell zurückrufen. Wir haben hier ein kleines Problem.“
    Sie beschrieb knapp, was geschehen war: den Drohanruf und den Drohbrief, der ihr mit einem Stein durchs Fenster geworfen worden war.
    „Ich glaube nicht an eine echte Gefahr“, fuhr Annie fort, „aber ich hielt es für angebracht, Sie darüber zu informieren, damit Sie Gelegenheit haben, die Maske von einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher