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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
Autoren: W Gruber
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spiegelverkehrt. Worin unterscheidet sich nun das Gehirn von Rechts- und Linkshändern?
    Bei Rechtshändern schickt die rechte Hand mehr Nerven ins Gehirn als die linke Hand, und die rechte Hand erhält mehr Nerven vom Gehirn als die linke. Das ist alles. Wenn Ihnen also in Zukunft wieder einmal wer weismachen möchte, dass Hirnhälften und Arme diagonal miteinander verschränkt sind, dann wissen Sie, da brauchen Sie nicht weiter zuzuhören, da kennt sich wer nicht aus und macht sich lediglich wichtig.
    Übrigens ist das Gehirn von Frauen nicht besser vernetzt als das von Männern, wie oft behauptet wird. Es ist auch nicht schlechter vernetzt, sondern anders. Zumindest meistens, denn natürlich gibt es immer auch Ausnahmen. Grundsätzlich gilt nur, dass wir alle irgendwann sterben müssen. Darüber hinausgehende absolute Aussagen sind immer mit Vorsicht zu genießen! Kleiner Scherz, Pardon.
    Die bessere Vernetztheit von weiblichen Gehirnen ist ein Mythos mit historischen Wurzeln. Man hat den Balken vermessen, eine Nervenstruktur zwischen den Gehirnhälften. Über den Balken laufen alle Verbindungen zwischen den beiden Hirnhälften. Tatsächlich verfügen Frauen über mehr Verbindungen zwischen den beiden Hirnhälften als Männer. Denn Frauen haben zwei Broca-Areale, Männer nur eines. Wenn Sie also einmal kein Broca-Areal zu Hause haben und eines ausborgen müssen, dann gehen Sie zur Nachbarin und nicht zum Nachbarn. Das Broca-Areal, im 19. Jahrhundert entdeckt und beschrieben vom französischen Arzt und Anthropologen Pierre Paul Broca, gilt als Sprachzentrum. Wenn man wie die Frauen zwei solcher Areale hat, ist man dann sprachbegabter? So schloss man zumindest damals. Es hat sich inzwischen aber gezeigt, dass die Zahl der Neuronen, die an den beiden weiblichen Broca-Arealen beteiligt sind, genauso groß ist wie die Neuronenanzahl des einen Broca-Areals bei Männern. Frauen wie Männer sind also gleichermaßen sprachtalentiert, oder gleich unbegabt, wie Sie wollen, nur dass sich das Sprachzentrum bei Frauen eben auf zwei Hälften aufteilt. Damit diese beiden gut zusammenarbeiten können, über die Grenzen der Hemisphären hinweg, müssen sie gut miteinander verbunden sein. Also gibt es bei Frauen mehr Verbindungen. That’s it.
    Diesen Mythos können Sie also getrost aus Ihrem Repertoire streichen, wenn bei einem Gespräch zu fortgeschrittener Stunde wieder einmal das Thema Geschlechterdifferenzen aufkommt.

    FACT BOX | Das Gehirn des Menschen
    Das Gehirn wiegt ungefähr zwischen 1.245 und 1.375 Gramm. Alles, was wir sehen, hören, wenn wir uns bewegen, denken, handeln, fühlen, entscheiden, uns erinnern, findet im Gehirn statt. Das Gehirn besteht aus drei verschiedenen Bereichen:
    Die Großhirnrinde, ist rund drei Millimeter stark, und breitete man sie aus, wäre sie rund 1,5 Quadratmeter groß. Dort findet unser Denken, Handeln und Entscheiden statt. Im Inneren des Gehirns befinden sich die Kerne. Diese Kerne steuern unsere Triebe wie Durst und Hunger und sagen der Großhirnrinde, was sie zu denken hat. Der dritte Bereich sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen.

Hier werden alle Muskeln des Körpers gesteuert.
In diesem Bereich wird die Oberfläche des Körpers abgebildet: das Tasten, das Spüren auf der Haut und die Temperatur.
In diesem Bereich werden alle Signale vom Sehen, Hören und Tasten miteinander abgeglichen, und hier wird auch gerechnet.
Damit verstehen wir Sprache.
Dieser Bereich ist für das Lesen wichtig.
Hier werden die Informationen von den Augen verarbeitet.
Das KLEINHIRN ist für die Feinregulation der Bewegung zuständig.
Hier sind alle Erinnerungen gespeichert, wirklich alle.
Für das Hören brauchen wir dieses Areal.
Das BROCA- Areal ist für das Sprechen zuständig, dort ist die Grammatik gespeichert.
Hier treffen wir Entscheidungen und überlegen, wie die Zukunft aussieht.
Wenn wir zielgerichtete oder ganz feine, überlegte Bewegungen durchführen, dann ist dieses Areal aktiv.

Alle Signale von außen müssen durch den THALAMUS . Er bestimmt, was das Gehirn sehen, hören oder tasten darf.
In der ZIRBELDRÜSE wird der Schlaf-Wach-Rhythmus gesteuert.
Im MITTELHIRN werden alle Signale für die Bewegungen umgeschaltet.
Die BRÜCKE ist für die Aufmerksamkeit und teilweise für die Bewegung wichtig.
Im NACHHIRN liegen die Zentren für die Kontrolle von Nies-, Husten- und Schluckreiz sowie des Blutkreislaufs und der Atmung.
Wird die AREA TEGMENTALIS VENTRALIS (ATV) aktiviert, dann
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