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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
Autoren: W Gruber
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lernen wir das gerade durchgeführte Verhalten.
Der HIPPOCAMPUS speichert die Erlebnisse des Tages und überträgt sie dann teilweise in das Langzeitgedächtnis.
Der MANDELKERN ist für unsere Gefühle wie Angst oder Furcht zuständig.
Der NUCLEUS ACCUMBENS ist der Beginn einer ganzen Kaskade, über welche besonders erfolgreiches Verhalten gelernt wird. Er ist Teil des Belohnungssystems.
Die HYPOPHYSE ist eine Drüse. Sie gibt Hormone ab, die im Körper verschiedene Reaktionen verursachen.
Im HYPOTHALAMUS werden der Hunger, der Durst und der Schlaf gesteuert.

    FACT BOX | Neuronale Verbindungen
    Wie kommt es nun zu unterschiedlichen Verbindungsstärken im Gehirn? Das hängt mit der Verteilung von Nervenwachstumsfaktoren zusammen. Die Nervenwachstumsfaktoren werden größtenteils von einzelnen Gruppen von Neuronen im Gehirn in der pränatalen Phase ausgeschüttet.
    Sie sagen den Neuronen aus anderen Gebieten des Gehirns oder des Körpers quasi, wo sie ungefähr hinwachsen sollen. Dementsprechend wird das Gehirn grob verschaltet. Bei dieser Verschaltung kann es Probleme geben, die Phasen zwischen der Ausschüttung unterschiedlicher Nervenwachstumsfaktoren überschneiden sich, die Nervenwachstumsfaktoren werden zu gering ausgeschüttet und so weiter.
    Dies führt dann meist zu falschen Verbindungen und letztendlich zum Abort des Embryos.

    Wie es zu Links-, Rechts- beziehungsweise Mischhändigkeit kommt, ist bei Menschen weitgehend ungeklärt. Bei Hühnern hingegen nicht. Klar, denkt man sich, die haben die Zeit dafür, die haben ja bekanntlich nichts zu tun, legen jeden Tag ein Ei, und am Sonntag verdoppeln sie gelegentlich die Produktion. Herausgefunden haben es aber Menschen, Hühnern ist es höchstwahrscheinlich egal, ob sie Links- oder Rechtshänder sind. Die ersten Experimente zu Händigkeit hat der Biopsychologe Onur Güntürkün durchgeführt. Er ließ Hühnereier während des 21-tägigen Brütvorgangs täglich entweder wenden oder nicht, er stellte sie auf den Kopf und probierte viele weitere Positionen aus. Er und sein Team fanden so heraus, dass dort im Ei, wo sich mehr Nervenwachstumsfaktoren befinden, auch mehr Neuronen wachsen. Nervenwachstumsmoleküle sind groß und schwer und wandern gerne nach unten. Also befinden sich Bereiche, die gerade wachsen sollen, unten im Uterus, wo es vor Nervenwachstumsfaktoren nur so wimmelt. Die Entwicklung der Nerven für die Körperhälften hängt demnach, kurz gesagt, davon ab, wie ein Baby während der Schwangerschaft im Bauch liegt. Daraus zu schließen, dass Soccer Moms einen Weltfußballer gebären können, der mit beiden Beinen gleich gut schießen kann, wenn sie sich während der Schwangerschaft regelmäßig drehen und wenden, wäre aber wohl übertrieben. Ob es auch noch eine genetische Veranlagung für Händigkeit gibt? Kann sein, muss aber nicht. Menschen des 21. Jahrhunderts mögen genetische Erklärungen sehr, aber es ist noch ungeklärt.
    Bei Hühnern, die nicht zu Versuchszwecken gewendet werden, liegt der Embryo vor dem Schlüpfen übrigens meistens so im Ei, dass nur das rechte Auge vom durchschimmernden Sonnenlicht erreicht werden kann. Die Lage des Embryos vor dem Schlüpfen ist zwar genetisch determiniert, das heißt, wie der Embryo im Ei liegt, bestimmen die Erbanlagen, aber die darauffolgende Asymmetrie in allen Denk- und Verarbeitungsprozessen im visuellen System entwickelt sich je nachdem. Wenn man das Ei, wie im Versuch, wendet und dreht, dann entwickelt sich das Sehsystem anders, als wenn man es in Ruhe lässt. Die erblich festgelegte Lage im Ei aber bewirkt im Gehirn des Kükens eine Spezialisierung des rechten Auges. Für Feindeinschätzung oder Beutebegutachtung verwenden Hühner deshalb in aller Regel ihr rechtes Auge. Sollten Sie also ein mächtiger Zauberer sein, der gerade die Verwandlung in einen Regenwurm übt, und ein Huhn nähert sich Ihnen mit dem rechten Auge voran, da wissen Sie, es ist höchste Zeit für die Rückverwandlung oder das ganze Üben war umsonst. Wie im Märchen vom Gestiefelten Kater. Ein sagenhaft blöder Zauberer, wenn Sie mich fragen. Dass der so mächtig werden konnte, um sich dann von einem dahergelaufenen Kater mit einem derartigen Häuslschmäh austricksen zu lassen, ist wirklich peinlich. „Oh Zauberer, du kannst dich sicher nicht in eine Maus verwandeln, haha.“ Er macht’s und schwupp, landet er in der Speiseröhre des raffinierten Stubentigers, wie Katzen gerne scherzhaft von Menschen genannt werden, die
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