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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen
Autoren: V.C. Andrews
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hatte.«
    »Aber Fanny, du triebst es so wild, daß kein netter Junge mit dir Zusammensein wollte«, protestierte ich.
    »Ich wollte immer, daß sie mich liebten. Ich dachte, das wäre der Weg, um da hinzukommen. Und dann lebte ich bei dem Reverend und dachte, endlich ist da wer, der mich liebt.
    Deswegen habe ich mich auch nicht gewehrt, als er in mein Zimmer kam und mich berührte. Ich dachte sogar, daß er mich dafür lieben würde, daß ich sein Kind trug. Aber er wollte mich nur ausbezahlen und loswerden.
    Dann ging ich nach Nashville, aber es war immer das gleiche.
    Die Männer wollten mich nicht lieben, nicht wie sie dich liebten, Heaven. Meine Brüder und Schwestern wollten nie etwas mit mir zu tun haben. Du auch nicht. Leugne es jetzt nicht ab, nur weil du mich einmal besucht hast und mir ab und zu Geld geschickt hast! Ich habe sogar Luke ein paarmal angerufen. Und weißt du was?« sagte sie, und die Tränen flossen ihr über die Wangen. »Er fragte nur nach dir. Ja, nur nach dir! Ich hatte gehofft, daß er mich bitten würde, bei ihm und seiner neuen Frau zu leben. Aber er sagte nie etwas dergleichen.
    So habe ich den alten Mallory geheiratet, aber er war zu alt, um mich so zu lieben, wie ein Mann seine Frau lieben sollte.
    Danach waren immer irgendwelche Männer da, aber ich hatte nie was Festes. Bis der süße Randall auftauchte. Jetzt sitzt er irgendwo und denkt nochmals darüber nach, nur weil ich ihn angelogen habe. Niemand liebte mich je so, wie die Menschen dich lieben. Sogar Drake. Sogar jetzt mag er dich mehr als mich, egal, was ich ihm erzähle. Ich verstehe es nicht.«
    Sie wandte sich wieder ab, und die Stille wurde nur manchmal von unserem Schluchzen unterbrochen.
    »Du kannst die Menschen nicht zwingen, dich zu lieben, Fanny«, sagte ich unter Tränen. »Du suchst zu sehr danach. Du verlangst es, noch bevor jemand die Chance hat, es dir freiwillig zu geben. Du mußt mehr Vertrauen haben und es geschehen lassen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du erwartest jetzt ein Kind, so wie ich«, sagte ich und schluckte den Kloß im Hals hinunter. »Und niemand wird es dir wegnehmen. Du wirst dieses Kind lieben, und es wird dich lieben. Daraus wirst du lernen, Fanny. Du wirst sehen, daß Liebe sich langsam entwickelt und daß diese Liebe stark ist.
    Aber wenn du Drake behältst und ihn zwingst, dich zu lieben, nur damit es jemanden gibt, der dich mehr liebt als mich… Das wird dich nicht glücklich machen. Du wirst es sehen. Es tut mir leid. Mir tun viele Dinge leid, Fanny. Es tut mir leid, daß ich nicht mehr um Darcy gekämpft habe, daß ich dich in Nashville ließ und dich so lange ignoriert habe. Es tut mir leid, daß dir das alles so viel ausgemacht und dich zu dem gemacht hat, was du bist.«
    Ich stand auf, aber sie sah mich nicht an.
    »Leb wohl, Fanny.« Weinend ging ich auf die Eingangstür zu.
    »Heaven.«
    Ich drehte mich langsam um und wischte mir die Tränen mit einem kleinen Taschentuch vom Gesicht.
    »Ich nehme die Million, und du kannst Drake haben«, sagte sie.
    Drake saß auf seinem Bett in Fannys Haus, die Hände in seinem Schoß gefaltet. Er sah auf, als ich durch die Tür kam.
    Und ich sah, daß er, obwohl er verwirrt aussah, froh war, mich zu sehen. Die Wärme in seinen Augen verriet seine inneren Gefühle.
    »Hallo, Drake. Kann ich dich wieder mit nach Hause nehmen?« Ich lächelte durch meine Tränen hindurch. Er antwortete nicht gleich, sondern lehnte sich vor, um zu sehen, ob Fanny hinter mir stand. »Ich weiß, daß du hier eine verwirrende Zeit durchgemacht hast, aber jetzt ist alles vorbei.
    Du kommst wieder zurück zum Hasbrouck-Haus, zu deinem Zimmer und deinen Spielsachen. Logan wartet schon auf uns«, fügte ich hinzu, als er sich nicht rührte. »Und alle deine neuen Freunde, und Mr. Appleberry…«
    »Fanny hat gesagt, daß du meinen Papa gehaßt hast«, sagte er, und Unsicherheit zeigte sich auf seinem Gesicht.
    »Ich haßte ihn nicht, Drake. Ich liebte ihn. Aber ich dachte immer, er liebte mich nicht. Wir hatten ein schweres Leben, als wir in deinem Alter waren.« Ich kniete mich neben ihn und nahm seine Hände in meine. »Manchmal ist es nicht leicht, jemanden zu lieben, selbst wenn man es sich sehr wünscht.«
    »Warum?« Er sah mich skeptisch an. Aber über die Neugierde, die so typisch war für sein Alter, mußte ich lächeln.
    Ich dachte über Luke nach, über Troy und Tony. Ihre Liebe für mich und meine Liebe für sie wurde verzerrt und ging verloren im Laufe
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