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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Karen Ranney
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mich mit Alisdair im Zweikampf messen, wenn wir wieder auf Gilmuir sind. Oder die Treppe zur Werft hinunterfallen«, meinte er sarkastisch.
    »Ich will doch nicht, dass dir etwas geschieht!«, beeilte sie sich, ihm zu versichern.
    »Dann sollte ich mich vielleicht erkundigen, ob es falsche Narben zu kaufen gibt – so wie eure Schönheitspflästerchen.«
    »Du könntest auch öfter finster dreinblicken«, schlug sie vor. »Oder einen Schneidezahn schwärzen.«
    Sein Lachen schallte durch den Raum. »Ich glaube, du übertreibst, aber meinem Selbstvertrauen hat es gutgetan. Ich danke dir.«
    Sie machte sich daran, ihren Zopf zu lösen, und wünschte zum tausendsten Mal, dass sie nicht mit derart störrischem Haar gestraft wäre. Ein paar goldene Haarnadeln fielen auf den Boden, und sie bückten sich beide danach.
    »Ich hasse mein Haar«, verkündete sie, als sie sich wieder aufrichteten. Die gekräuselten Enden standen in alle Richtungen ab. »Die Länge schreibt der Anstand vor, und auch wenn es nicht zu bändigen ist – ich muss mich dem Diktat der Gesellschaft beugen.«
    Er lächelte. »Ich finde es schön so.«
    »Wirklich?« Sie seufzte. »Aber ich hasse es von Herzen.«
    »Dann schneide es ab.«
    Sie machte große Augen. »Ich soll es abschneiden?«
    »Ja.« Er verschränkte die Arme und schaute auf sie hinunter. »Hast du nicht gesagt, du würdest es tun, sobald du verheiratet wärest?«
    »Das war ein Scherz. Oder ein Wunsch.«
    »Warum soll es ein Wunsch bleiben ?«
    »Weil man das nicht tut.«
    »Jetzt klingst du wie Mrs Parker.«
    Sie erschrak. »Tatsächlich? Das wäre ein Grund, es zu tun.«
    Er trat auf sie zu und nahm ihr Haar mit beiden Händen zusammen. »Dein Leben hat sich gewandelt – vielleicht sollte dein Haar das widerspiegeln.«
    »Ich kann es nicht abschneiden«, sagte sie, ging jedoch zum Frisiertisch, setzte sich auf die Bank und betrachtete sich im Spiegel. »Ich kann es wirklich nicht.«
    Er war ihr gefolgt. »Soll ich es dir abnehmen?«
    Verblüfft über sein Angebot schaute sie zu ihm auf. »Das würdest du tun?«
    »Wenn du es willst.«
    Sie hatte nie ernsthaft erwogen, sich ihres lästigen Haars zu entledigen, aber jetzt war die Versuchung fast zu groß, um ihr zu widerstehen.
    Riona packte eine Handvoll Kräuselhaar und starrte angewidert darauf. Dick und ungebärdig kostete es sie jeden Tag zwei wertvolle Stunden – eine morgens und eine abends. Wie schön wäre es, davon befreit zu sein!
    »Ja«, sagte sie, bevor sie es sich anders überlegen konnte. »Ich will es. Schneide mir das Haar, James.«
    Er trat hinter sie, zupfte die restlichen Nadeln aus den Locken und ließ sie achtlos fallen, ohne sich darum zu scheren, was sie gekostet hatten oder wie mühsam es später sein würde, sie aufzusammeln. Aber Riona sagte nichts, um ihn davon abzuhalten.
    Er bückte sich und zog seinen Dolch aus dem Stiefel. Die Klinge blitzte gefährlich im Kerzenschein, versprach, kurzen Prozess mit ihrer Mähne zu machen. Mit einem Schnitt würde ihre Erscheinung verändert.
    Er zögerte, doch Riona atmete tief durch und sagte mit für sie selbst erstaunlich fester Stimme: »Fang an.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Sie schaute in den Spiegel. Die Frau, die ihr daraus entgegenblickte, sah wild entschlossen aus.
    Als die erste Strähne gekappt wurde, hielt Riona unwillkürlich den Atem an. James streckte sie ihr hin, und sie schloss die Hände um seine Faust.
    »Es ist noch nicht zu spät«, sagte er.
    Ihr Haar abschneiden zu lassen war ein Symbol für ihren neuen Status, ihre Befreiung von Vorschriften, mit denen die Gesellschaft unverheiratete Frauen knebelte.
    »Wenn mich einer fragt, werde ich sagen, dass ich eine Krankheit hatte – und dass die immer wieder kommt.«
    Eine Locke nach der anderen fiel auf den Boden, und die Last auf Rionas Nacken verringerte sich merklich.
    Einmal hielt James inne, legte die Hand auf ihre Stirn und drückte ihren Kopf behutsam nach hinten, bis ihre Augen sich begegneten. Sie tauschten einen innigen Blick.
    Als er sie losließ, schaute sie nach unten und staunte über die Haarmenge, die dort lag. Ihr Spiegelbild zeigte ihr eine fremde Frau – eine, die sie selbst in ihren kühnsten Träumen nie gesehen hatte.
    Ihre Locken fielen, sich gefällig ringelnd, schmeichelnd weich um ihre Schultern, ihr Mund wirkte plötzlich verführerisch, und in den Tiefen ihrer großen Augen schienen Geheimnisse verborgen zu sein.
    James legte den Dolch auf den Frisiertisch, fuhr
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