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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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abklatschen.
    Verzweifelt rollte sie sich zur Seite und steckte all ihre Kraft in den Versuch, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die beiden anderen zu bringen. Hey, Wunder geschahen immer wieder! Man konnte nie wissen, vielleicht würde sie es schaffen. Sie könnte …
    Ein eisenharter Griff schloss sich um ihren Knöchel. Sie rang nach Luft und drehte sich wieder auf den Rücken, um nach demjenigen zu treten, der sie festhielt. Doch Durin stemmte sich gegen ihre Beine, und obwohl sie vor Wut schrie und sich aufbäumte und mit aller Kraft nach ihm trat, konnte sie ihn nicht abschütteln.
    In diesem Augenblick betrat das Monster die Lichtung. Es bewegte sich mit einer Schnelligkeit, die bei seinem massigen Körperbau erschreckend wirkte. In jeder seiner klauenbesetzten Hände trug es ein Schwert, und seine Zähne waren zu lang und zu scharf. Seine Augen loderten wie Zwillingssterne, und, oh Gott, sie liebte ihn so sehr, und sie wusste, warum sie so lange am Leben geblieben war, denn sie war sowohl der Köder als auch das Druckmittel, buchstäblich alles, was nötig war, um dem Ansturm dieses Albtraums Einhalt zu gebieten.
    Durin vergrub die Faust in ihrem Haar und zerrte sie in die Höhe, bis sie aufrecht kniete. Er riss ihren Kopf zurück, und Naida stellte sich neben sie, um ihr das Messer an die Kehle zu setzen.
    Naida sagte: »Halt!«
    Die lodernden Augen des Monsters hefteten sich auf Niniane. Es blieb stehen.
    »Lass die Waffen fallen!« Naidas Stimme klang schroff.
    Nein, nein, nein!
    Seine Hände öffneten sich. Die Schwerter fielen zu Boden.
    Undeutlich nahm sie wahr, dass weitere Personen auf die Lichtung gerannt kamen und etwas Todbringendes, Geflügeltes über die Bäume hinwegrauschte. In der Luft über ihr erklang der Wutschrei einer Harpyie. Irgendwo in der Nähe fluchte Rune und befahl den Leuten zurückzubleiben. Nichts von alledem spielte eine Rolle. Die Welt hatte sich zusammengezogen und bestand nun nur noch aus ihr und Tiago, Durin und Naida und dem Messer an ihrer Kehle.
    Durin beugte sich vor, griff nach den Ketten und warf sie dem Monster zu. Sie landeten vor dessen Füßen. »Leg die an!«, sagte er. »Führ die Kette hinter deinem Rücken durch!«
    Das Monster rührte sich nicht.
    Naida drückte das Messer fester gegen Ninianes Hals. Ein erneutes Stechen, eine weitere kleine Wunde und das warme Rinnen von Blut. Naida sagte: »Sie ist nur einen Schnitt vom Tod entfernt. Tu es!«
    »Nein, nein«, flüsterte sie. »Tu es nicht!«
    Das Monster sah ihr in die Augen, während es sich bückte, um die Fesseln aufzuheben.
    Durin und Naida würden Tiago töten, sobald er sie anlegte. Wenn sie könnte, würde sie sich selbst ins Messer stürzen. Vielleicht war ihre Paarung noch nicht zu weit fortgeschritten, vielleicht hätte er eine Chance zu überleben, wenn sie das tat. Vielleicht – sie schob den Kopf nach vorn, aber Durins Faust in ihrem Haar hielt sie felsenfest.
    Tiago ließ eine Handschelle um sein breites Handgelenk einrasten und schloss die zweite Schelle um die andere Hand.
    »Meine Götter«, sagte Aubrey von der anderen Seite der Lichtung. Er klang zutiefst erschüttert. »Meine Götter – Naida, was hast du getan?«
    »Sobald wir von Uriens Tod erfahren hatten, fingen die Leute an zu raunen«, sagte Naida. »Du solltest König werden. Hast du es nicht gehört? Alle haben gesagt, dass es keinen besseren geben könnte, und niemand stand dem Thron noch näher als du. Dann ist sie aufgetaucht, eine amerikanisierte Plastiknutte ist sie geworden, und all die Jahre hat sie das Bett mit diesen Wyr geteilt … «
    Das Monster knurrte, in seinem Gesicht stand blanker Hass.
    Aubrey schrie: »Sie ist deine rechtmäßige Königin!«
    »Noch ist sie nicht Königin!«, schrie Naida zurück. »Warum begreifst du das nicht? Wenn sie und ihr Tier erledigt sind, hält die Leute nichts mehr davon ab, dich wieder zu unterstützen … «
    Naida drückte ihr das Messer fester an den Hals.
    Das Monster bleckte die Zähne und stürzte sich auf sie.
    Naida sagte zu Durin: »Töte ihn!«
    Durins Hand löste sich aus Ninianes Haar. Wieder versuchte sie, sich ins Messer zu stürzen, doch Naida hatte Durins Platz eingenommen, hielt Ninianes Kiefer unbarmherzig fest und zwang ihren Kopf zurück. Durin trat vor, und die Zeit lief unaufhaltsam, gleichzeitig vorwärts und rückwärts, auf diesen zerklüfteten Felsen zu, an dem alles für immer zerbrach, und sie schrie sich die Seele aus dem Leib, als der
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