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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Ich bin sehr gut darin, Geheimnisse zu bewahren.«
    Geary schüttelte den Kopf. »Aber ich verstehe das nicht. Ich dachte, die Oneroi wären Söhne von Hypnos und Morpheus?«
    »Einige der Oneroi sind das auch«, sagte Persephone leise. »Neco ist mein Halbbruder. Er ist der Sohn von Zeus und D’Aria, eine der ursprünglichen Oneroi. Wenn ein Elternteil ein Oneroi ist, dann erben die Kinder seine Kräfte und übernehmen seine Aufgaben.«
    Geary rieb sich die Stirn. »Ihr Leute habt verdammt komplizierte Stammbäume.«
    Kat lachte. »Das wissen wir selbst, glaub mir.«
    »Ja, und du wirst sicher nicht versuchen wollen, Kats Stammbaum auszuknobeln. Das ist beängstigend.« Persephone reckte den Hals und blickte sich im Innenhof um. »Los, kommt, wir müssen uns beeilen. Wenn meine Mutter zurückkommt und merkt, dass ich weg bin, dann wird sie einen Tornado entfesseln oder so.«
    Von einer Sekunde auf die nächste waren sie von dem sonnigen Garten in eine dunkle, stinkende Höhle versetzt. Geary hielt sich die Nase zu, um dem entsetzlichen Geruch zu entgehen. »Was ist denn das für ein Gestank?«
    Persephone verzog angeekelt das Gesicht und wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum. »Das Abendessen von Kerberos. Wir haben einen schlechten Zeitpunkt erwischt.«
    Sie gingen einen schmalen Gang entlang und durch eine Tür, die in einen großen Thronsaal führte.
    Geary blieb in der Tür stehen und betrachtete die funkelnden Wände aus Ebenholz. Aber was sie bezauberte, war der enorm gut aussehende Mann, der auf einem schwarzen Thron saß, der offenbar aus Knochen bestand. Er hatte schulterlanges schwarzes Haar und sah absolut umwerfend aus.
    Und ein wenig abgerissen.
    Hades war in eine Rüstung aus schwarzem Leder gekleidet und hatte eine Präsenz, die dem Gott des Todes wirklich zukam. Geary überlief ein Angstschauer, aber trotzdem konnte sie verstehen, warum Persephone sich zu ihm hingezogen fühlte.
    Er war unwiderstehlich.
    Und als Persephone sich ihm näherte und er sie sah, bekam er einen so freudigen Gesichtsausdruck, dass Geary tatsächlich das Herz wehtat. Er erhob sich langsam.
    »Seph«, flüsterte er, als ob er träumte.
    Persephone lief auf ihn zu.
    Lachend riss er sie in einer Umarmung hoch und wirbelte mit ihr herum. »Oh, meine teure Seph!« Er küsste sie herzhaft.
    Kat räusperte sich laut. »Es tut mir leid, dass wir stören, aber ehe ihr einander die Kleider vom Leib reißt oder vom Leib zaubert, wollte ich euch daran erinnern, dass ihr nicht allein seid.«
    Persephone errötete, und Hades knurrte. Er trat einen Schritt auf Kat zu, aber seine Frau hielt ihn zurück. »Sie hat recht, Hades. Wir müssen uns beeilen, bevor meine Mutter merkt, dass ich weg bin, und denkt, dass du mich wieder entführt hast. Das Letzte, was wir brauchen, ist, dass sie meinen Vater dazuholt.«
    Hades fluchte leise vor sich hin. »Als ob ich Angst vor diesem Mistkerl hätte.«
    »Hades«, schalt Persephone ihn.
    Er gab nach, aber an seinem Gesichtsausdruck konnte Geary sehen, dass er es nur widerwillig tat. »Warum sind die beiden hier?«
    »Sie sind auf der Suche nach einer Seele.«
    Er starrte seine Gattin finster an. »Wessen Seele?«
    »Die von Arikos«, sagte Kat.
    Hades sah verwirrt aus. »Der Skotos?«
    Geary nickte.
    »Der ist nicht hier.«
    »Was?«, fragte Geary ungläubig, und ihr sank der Mut.
    »Arikos hat seinen Weg hierher noch nicht gefunden«, wiederholte Hades. »Wenn er das hätte, dann wüsste ich davon. Mit dem Mistkerl habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    Kat ignorierte den schroffen Ton von Hades. »Uns wurde gesagt, dass er auf der anderen Seite des Flusses Styx ist und nicht hinübersetzen kann. M’Adoc hat ihn getötet und ihn nicht beerdigt. Arik hat kein Geld, um dem Fährmann Charon die Überfahrt zu bezahlen.«
    »Warum sollte M’Adoc das tun?« Aber bevor sie antworten konnten, schüttelte Hades den Kopf. »Der kleine Scheißer. Er versucht, mich über den Tisch zu ziehen. Er will nicht, dass ich erfahre, dass Arikos hier ist. Verdammter Dreckskerl. Und du …« Er schaute Megeara an. »Du bist die Menschenfrau, derentwegen Arikos den Handel abgeschlossen hat. Du solltest eigentlich an seiner Stelle sein. Bist du gekommen, um seinen Platz einzunehmen?«
    Geary konnte nichts sagen. Die Furcht packte sie.
    Ehe sie nachdenken konnte, was sie sagen sollte, versetzte Persephone Hades einen Klaps auf den Arm. »Fang erst gar nicht damit an.«
    Er rieb sich die Stelle und starrte sie finster
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