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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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an. »Womit anfangen? Arikos und ich haben eine Abmachung.«
    »Na und?«, fragte Persephone irritiert. »Willst du damit sagen, dass du hier stehst und sie sterben lässt, um ihn zu retten? Wie kannst du nur!«
    »Eine Abmachung ist eine Abmachung«, sagte er mürrisch.
    »Ja, und meine Eltern hatten auch eine Abmachung – und schau dir an, was daraus geworden ist. Ich kann nicht fassen, dass du das jemandem antun willst. Ich dachte, du wärst anders!«
    Er sah sie besänftigend an. »Liebste, das bin ich auch.«
    »Nein, das bist du nicht. Du bist genau wie sie . Du willst zwei Liebende trennen – und warum? Wegen einer dummen, bedeutungslosen Abmachung. Du weißt genau, was es heißt, wenn man von demjenigen getrennt ist, den man liebt, und trotzdem willst du etwas so Gemeines tun. Das war’s dann. Ich gehe nach Hause zu meiner Mutter und komme nie wieder zurück.«
    Seine dunklen Augen sprühten Funken. »Du musst zurückkommen. Du hast gar keine Wahl.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Du hast recht. Ich habe keine Wahl und muss zurückkommen, aber ich kann mir sehr wohl aussuchen, wo ich schlafe, wenn ich wieder hier bin.«
    Sein Gesicht wurde blass, als er merkte, dass er an Boden verlor. »Das würdest du nicht wagen.«
    Persephone stemmte die Hände in die Hüften und starrte den Mann an, der fast doppelt so groß war wie sie. Es hätte komisch sein können, wenn nicht Gearys Zukunft mit Arik vom Ausgang dieses Streits abhängig gewesen wäre. »Wenn du diese beiden auseinanderreißt, dann muss erst ein kalter Tag in Hephaistos Schmiede kommen, ehe du mein Schlafzimmer betrittst. Noch besser, ich werde Eros holen, damit er dich impotent macht, jawohl. Und zwar für immer. Das wird dich lehren.«
    Sein Gesicht hatte die Farbe von Asche angenommen. Hades schaute Geary an. »Nimm ihn. Bewegt seinen Arsch hier raus und schau dich nicht um.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ja.«
    Persephone zwinkerte Geary zu und zog dann ihren Mann in einer engen Umarmung an sich. »Nun, das war doch gar nicht so schwer, oder?«
    Er beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage: »Wie viel Zeit haben wir, bis deine Mutter zurückkommt?«
    Persephone wandte sich ihnen zu. »Ihr beiden lauft jetzt besser los und erhebt Anspruch auf ihn. Arik wird ein Schatten sein, bis ihr ins Sonnenlicht der Menschenwelt zurückkehrt. Kat, du kennst den Weg. Wenn er erst einmal in der Welt zurück ist, wird er zu einem Menschen aus Fleisch und Blut werden. Aber denk daran, Megeara, du selbst musst ihn hier herausführen, und du darfst dich nicht umschauen. Wenn du das tust, dann wirst du ihn für immer verlieren.«
    Ehe Geary sich bedanken konnte, verschwanden die beiden.
    Kat wandte sich lachend an sie. »Lustig, was?«
    »Ja«, sagte Geary leichthin, »ich bin völlig schockiert. Ich kann nicht glauben, dass wir keinen Test bestehen müssen oder irgendetwas in der Art.«
    »Noch haben wir ihn nicht hier draußen. Denk daran: Wenn sie sagen, dass du dich nicht umschauen darfst, dann tu es auf keinen Fall!«
    Geary nickte, als sie sich an ihre Lektüre erinnerte. Noch waren sie nicht außer Gefahr. Und wenn sie Arik nicht bald fanden, dann würde es zu spät sein.
    Arik schaute zu, wie Charon auf dem Fluss an ihm vorbeiglitt. Der alte Mann war eine übellaunige Gestalt mit langem Bart, gekleidet in Dunkelbraun. Sein erbarmungsloser Blick schätzte alle ab, die sich am Ufer des Flusses versammelt hatten. Charon setzte nur diejenigen über, die den Fährmann mit einem obulos , einer griechischen oder einer persischen Münze, bezahlen konnten. Nur diese Leute konnten auf die andere Seite gelangen, wo sie dann aufgeteilt wurden – diejenigen, die in ihrem Leben gute Taten vollbracht hatten, wurden auf die Elysischen Felder geführt, wo sie die göttliche Ruhe genießen durften. Die anderen, die schlechte Taten begangen hatten, waren dazu bestimmt, im Tartaros zu landen, wo sie gequält wurden.
    Aber nur ein Dummkopf gab Charon die Münze, bevor dieser ihn zum anderen Ufer übergesetzt hatte. Es war Sitte, ihm die Münze zu zeigen, dann abzuwarten und ihm, nachdem die Fahrt beendet war, die Münze zu überreichen.
    Wenn man keine Münze vorweisen konnte, war man dazu verdammt, hundert Jahre am Ufer zu warten, ehe man den Fluss überqueren konnte. Und wenn man Charon bezahlte, ehe er einen an seinem Bestimmungsort abgeliefert hatte, dann warf er die Seele in den Fluss, wo sie für alle Zeiten leiden musste.
    Arik wusste genau, was ihm bevorstand, wenn
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