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Gayles Hamburg: Macht Waldmeister schwul?

Gayles Hamburg: Macht Waldmeister schwul?

Titel: Gayles Hamburg: Macht Waldmeister schwul?
Autoren: Sissi Kaipurgay
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wir losmüssen.“
    Automatisch glitt mein Blick zur Uhr, die an der Wand in meiner Küche hing. Es war gerade mal 20 Uhr, die Fete sollte in zwei Stunden beginnen. Ole war inzwischen schon mit dem Bowlengefäß und der Suppenkelle in meinem Wohnzimmer verschwunden, saß auf dem Sofa, als ich mit unsicheren Schritten den Couchtisch umrundete. Himmel, ich war wirklich schon blau von dem bisschen Alkohol.
    „Hol doch mal so ein Platzdeckchen aus der Schublade neben dir“, wies ich Ole an.
    Der Couchtisch würde sonst Flecken bekommen, da mein Kollege die Kelle einfach darauf abgelegt hatte. Gehorsam beugte sich Ole über die Lehne und fummelte einen meiner Tischschoner aus der Kommode, die neben dem Sofa stand. Ich nahm ihm das Ding ab, schob es unter die Suppenkelle. Am liebsten hätte ich vorher die Tropfen weggewischt, die bereits auf der Glasfläche waren. Aber ich hielt mich zurück, war ohnehin sparsam mit meinen Bewegungen geworden. Der grünliche Nebel lag immer noch auf meinem Gehirn, machte meine Gedanken träge wie Sirup.
    „Hier, nimm noch nen Schluck.“
    Fast gierig trank ich die Kelle leer, die Ole an meine Lippen hielt. Ein Tropfen rann aus meinem Mundwinkel, schnell fuhr ich mit meiner Zunge darüber und traf einen Finger. Irritiert sah ich zu Ole hinüber, der den Tropfen mit seinem Finger von meinem Gesicht wischte und dann ableckte.
    „Ich glaube, da fehlt nichts“, murmelte er und legte die Suppenkelle ab.
    Als Nächstes griff er zur Fernbedienung, machte die Glotze an. Der Shoppingkanal flimmerte auf, eine vollbusige Blondine warb für ein Fitnessgerät. Wir starrten auf den Fernseher und in meinem Kopf waberte es grünlich; es roch im ganzen Raum nach Waldmeister. Durch den grünen Nebel hindurch hörte ich mich sagen: „Manchmal wichse ich vor dem Fernseher.“
    „Ich auch.“
    Ach so, ich nickte verständnisvoll, den Blick immer noch auf die Vollbusige gerichtet. Dann war das ja normal. Ermuntert machte ich weiter.
    „Meiner ist krumm, ist das normal?“
    „Hm, weiß nicht. Meiner ist gerade.“
    Wieder starrten wir schweigend auf die Glotze. Eine Hausfrau pries gerade freudestrahlend ihren neuen Quirl an, als sich Ole seufzend aufrichtete und nach der Kelle griff. Erst trank er, dann war ich an der Reihe.
    „Mir fehlt Anja“, gestand ich.
    Ole warf die Suppenkelle in das Bowlengefäß und mir einen mitleidigen Blick zu.
    „Seitdem keine Frau mehr gehabt?“
    Ich schüttelte den Kopf. Es hatte sich einfach nicht ergeben, und ich war zu schüchtern, um auf der Straße oder irgendwo anders eine Frau anzusprechen. Ole lehnte sich zurück, legte eine Hand tröstend auf mein Knie.
    „Mach dir nichts draus, das wird schon wieder.“
    Die Berührung war wirklich tröstlich. Aber der grüne Nebel waberte und machte aus mir eine vertrauensselige Heulsuse. Oder der Waldmeisterduft trieb meine Libido an; jedenfalls hatte ich keine Ahnung, was mit mir los war, als ich sagte: „Willst du mal gucken, wie schief meiner ist?“
    Langsam löste Ole seinen Blick von der Glotze und richtete ihn auf mich. Er nickte leicht, seine Augen glänzten, wahrscheinlich von dem Alkohol. Ich war schon dabei, meine Jeans aufzuknöpfen, schob sie ein Stück herunter, wobei ich meinen Hintern vom Sofa heben musste. Das erwies sich als schwierig, waren meine Bewegungen doch etwas wackelig. Erleichtert ächzte ich auf, als ich zurück auf das Sofa plumpste und mich zurücklehnte. Meine gebügelten Boxershorts hatten vorn einen Eingriff, der die Sache erleichterte. Ich zog meinen schlaffen Schwanz hervor und legte ihn sorgfältig auf dem Stoff ab.
    „Guck, total krumm.“
    Ole beugte sich nun vor und fixierte meinen Penis.
    „Nö, der ist nur schlaff.“
    „Aber wenn er hart ist, dann fällt er nach links.“
    „Hm“, Ole rieb sich über das Kinn und grinste zu mir hoch, „zeig doch mal.“
    Die grüne Waldmeistersuppe in meinem Kopf hatte dem nichts entgegenzusetzen. Außerdem wollte ich wirklich wissen, ob er mein Ding auch für krumm befand. Irgendwie hatte ich schon ein paar Komplexe wegen dieser Sache. Also schob ich nun auch noch die Boxershorts nach unten, schloss meine Hand um den schlaffen Schwanz und machte die Augen zu, stellte mir Anja vor, nackt. Tatsächlich brachte ich nach kurzer Zeit eine Erektion zustande und warf Ole einen triumphierenden Blick zu.
    „Siehst du? Der zeigt nach links.“
    „Hm“, wieder betrachtete er meinen Schwanz und nickte, „ja, du hast Recht.“
    Nachdem das nun
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