Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl
Autoren: Jay Benson
Vom Netzwerk:
Gatling sprechen lassen. Und in dem Fall würde sogar ein ganzer Armytrupp verdammt alt aussehen.
    »Lasst sie sein - und macht, dass bis heut Abend alles fertig zur Abreise ist. Ich will kein Risiko mehr eingehen, je mehr wir den beiden nachstellen, des to größer werden meine Verluste, nein, wir sehen jetzt zu, dass wir die Gatling von hier fortschaffen, und dann sehen wir weiter. Immerhin haben wir ja ein viel größeres Ziel, als zwei Agenten auszuschalten.«
    »Und was ist mit Andrew?«
    »Der Trottel soll meinetwegen im Gefängnis verrotten, wenn er so dumm war, sich schnappen zu lassen. Ihr macht al les so, wie ich es gesagt habe. Heute Nacht will ich aus dieser Stadt verschwunden sein, ist das klar?«
    »Okay, Boss, dann sage ich den an deren Bescheid«, sagte der Nachrichtenbote schließlich und war selbst darüber verwundert, wie glimpflich der Besuch bei Carlos Santiago ausgegangen war. Der Rebellenchef bedeutete ihm, dass er gehen konnte. Er legte sich dann auf sein Bett, das immer noch zerwühlt war von der heißen Nacht mit der scharfen Blonden. So, wie sie ihm die Kanone durchgeölt hatte, würde er wohl mindestens einen Tag lang keinen mehr hochkriegen, und das war in dieser Situation auch gut so. Er musste seinen Verstand beisammen halten. Wenn er die beiden Agenten schon nicht ausschalten konnte, musste er eben versuchen, ihnen zu entkommen. Und er war sich sicher, dass wenigstens dabei nichts schief gehen konnte...

    ***
    Es dauerte ein paar Tage, bis Sally wie der so weit war, dass sie aufstehen konnte, und genau diesen Zeitpunkt wählte Michael aus, um sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Zum einen wegen ihres Motives, Carlos Santiago dingfest zu machen, zum anderen, weil er sich in den vergangenen Tagen einige weitere Male an seine Tätigkeit bei Pinkerton erinnert und die Bande des Rebellenführers beschattet hatte.
    Nun ja, eigentlich hatte er sie nur zwei Tage beschatten können, dann waren sie ausgeflogen. Mitsamt der Gatling, die sie nun auf einem Planwagen mit sich führten. Er hätte ihnen hinterher reiten können, doch da er noch nicht wusste, wie Sallys Instruktionen genau aussahen, beschränkte er sich vorerst aufs Beobachten. Den Rest der Zeit hatte er damit verbracht, ihre weitere Reise zu planen, etwas Geld beim Spiel zu gewinnen und der jungen Frau wieder auf die Beine zu helfen. Nun endlich war es so weit, dass der Doc sie aus seiner Obhut entließ, allerdings nicht, ohne Michael ans Herz zu legen, darauf zu achten, dass sie sich nicht überanstrengte.
    »Nun, wie es aussieht, können Sie nun nicht mehr auf meine Hilfe verzichten, Miss Geheimagent«, sagte er, als er in ihrem Zimmer angekommen waren. Der örtliche Saloon bot zwar nicht den Lu xus eines Golden Palace Hotels, doch die Zimmer waren sauber, und was das Wichtigste war, preiswert. Zwar hatte er in den letzten Tagen ein paar Gewinne einsacken können, doch Reichtümer waren es nicht gewesen. Außerdem wusste er nicht, wie lange seine Glückssträhne noch anhielt, also war er lieber vorsichtig und hielt seine Dollars zusammen, wie es ihm seine selige Mutter immer geraten hatte.
    Sally schaute ihn auf seine Worte hin an, als hätte sie erneut eine Kugel ge troffen.
    Michael griente dazu nur breit. »Woher ich das weiß, möchten Sie wohl gern wissen, Lady, oder?«
    »Allerdings«, gab Sally zurück und ließ sich auf das Bett fallen. Die Wunde an ihrer Rippe schmerzte immer noch ein wenig, besonders jetzt, da sie sich bewegte, doch das war erst mal Nebensache. Wie, zum Teufel, hat er herausgefunden, was ich bin? Das war die Frage, die sie jetzt am meisten beschäftigte.
    »Nun, als ich sie zum Doc gebracht habe, haben sie etwas von einer Gatling gefaselt, und während ich gewar tet habe, dass der Doc Ihnen die Kugel aus dem Fell holt, habe ich in einer alten Zeitung gelesen, dass ein gewisser Richard Jordan Gatling das Patent zu einem Schnellfeuergewehr gleichen Namens angemeldet hat. Ich wollte zu diesem Mann reiten, hatte aber das Glück, dass unser Freund Carlos Santiago spitzgekriegt hat, das ich noch am Leben war. Daraufhin hat er mir einen seiner Leute auf den Hals geschickt, doch statt er mich, habe ich ihn ein wenig ausgehorcht und weiß jetzt nicht nur, dass dieses Gewehr der Army gestohlen wurde, sondern dass sie diese Wunderwaffe jetzt geradewegs in ihren Stützpunkt bringen werden.«
    Sally lauschte dem Ganzen mit lä chelnder und anerkennender Miene, denn bisher war es noch keinem ihrer Begleiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher