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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl
Autoren: Jay Benson
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ren, nicht wahr?«
    Da die Antwort klar war, wartete Mi chael Hopkins gar nicht mehr darauf, dass der Bursche sie ihm gab. Er erhob sich und riss den Grünschnabel mit sich in die Höhe. Es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass der Bursche, sobald er frei war, zu seinem Boss laufen würde, also musste er sich etwas einfallen lassen. Einen Wehrlosen zu erschießen, das war nicht seine Art, trotzdem musste er dafür sorgen, dass er nicht so bald in Little Rock auftauchte, Santiago warnte und er ihnen erneut ein paar Leute auf den Hals hetzte.
    Er zog den Jungen mit sich zu einem der Bäume, die den Beginn des Waldes ankündigten, und zog ihm da den Gür tel aus der Hose.
    Angesichts der auf ihn gerichteten Revolvermündung machte Andrew Wallace keine Anstalten, sich dagegen zu wehren. Hopkins band dem Jungen den Gürtel um die Hände und anschließend um den Baum. Dort Schlosser die Schnalle, sodass es unmöglich war, dass der Junge sie von selbst lösen konnte. Das würde reichen, zumindest solange, bis sich ein Mann des Gesetztes um ihn kümmerte. Und den würde er ihm umgehend auf den Hals schicken, er wollte doch nicht, dass der Junge verhungerte oder von wilden Tieren gefressen wurde.
    »Und nun, Mister?«, rief der Junge ihm nach, als sich Hopkins umwandte und anschickte, seinen Schlafsack wie der aufzurollen. »Sie können mich doch nicht einfach hier lassen!«
    »Doch, mein Junge, ich kann. Sei froh, dass du so schön den Mund auf gemacht hast und ich dich nicht erschossen ha be. Ich bin mir sicher, dass irgendwer hier bald vorbeikommt und dich losmacht.
    »Aber bis dahin bin ich verhungert. Und verdurstet. - He, Mister!«
    Michael Hopkins hörte nicht. Er band den Schlafsack hinter den Sattel seines Pferdes, machte es los und führte es zu dem, das der Bandit zurückgelassen hatte. Diesem legte er Sallys Satteltasche auf, und nachdem er aufgesessen war, führte er es mit sich - zurück in die Stadt. Das Rufen und Schreien des Banditen ignorierte er. Er war sich sicher, dass er von allein aufhören würde, wenn er außer Sichtweite war, also gab er seinem Braunen die Sporen und sprengte mit dem Banditenpferd im Schlepptau davon.
    Nach Maney's Neck brauchte er nun nicht mehr zu reiten, er wusste jetzt, was gespielt wurde. Und er hoffte nur, dass sich Sally bald wieder erholen würde, damit sie diesem Santiago endlich das Handwerk legen konnten...

9. Kapitel

    Carlos Santiago kochte vor Wut. Nahmen die schlechten Nachrichten denn gar kein Ende? Nachdem er am Vortag wieder Hoffnung geschöpft hatte und der Meinung war, dass Andrew Wallace seinen Auftrag erledigen würde, bekam er nun von einem weiteren seiner Männer die Nachricht, dass man den jungen Gringo, wie ihn seine mexikanischen Kameraden nannten, abgeführt und ins Jail gesteckt hatte. Viel Widerstand hatte er nicht geleistet, denn er sei halb wahnsinnig vor Angst gewesen, als der
    Sternträger ihn fand. Und so war es auch unwahrscheinlich, dass er dem Town-Marshal etwas von Santiagos Plänen er zählen würde.
    Doch sicher sein konnte sich der Re bellenchef nicht. Und was ihn an der Sache noch am meisten ärgerte, war, dass der Begleiter dieser Spionin entkommen sein musste...
    »Und was sollen wir nun tun, Commandante?«, fragte der Mann, der ei gentlich gar nicht freiwillig hier war. Weil er und seine Kameraden schon ahnten, was ihnen blühte, wenn sie erneut mit einer schlechten Nachricht bei ihrem Boss aufkreuzten, hatten sie anhand von Streichhölzern ausgelost, wer Santiago Bescheid geben sollte. Und er hatte bedauerlicherweise den Kürzeren gezogen.
    Carlos Santiago starrte den Unglück lichen an, als wollte er ihn im nächsten Moment mit Haut und Haaren verschlucken. Doch das hatte er nun wirklich nicht vor. Jetzt waren es sieben Männer, die er inzwischen schon verloren hatte, und weitere Verluste konnte er sich nicht erlauben. Ihm blieb jetzt nur noch eins: in ihr Hauptquartier zurückkehren, und zwar rasch.
    »Wir reiten noch heute von hier fort und br ingen die Gatling nach Fort Henderson. Wenn wir sie dort erst einmal aufgestellt haben, kann uns niemand etwas tun.«
    »Und was machen wir mit dem Kerl und der Frau?«
    Santiago verzog das Gesicht. Wenn er ihnen weiter nachstellte, würde er sicher irgendwann allein dastehen. Also entschied er sich für die Sache, die in seinen Augen die wichtigere war: die Gatling-Gun. Sollten die Regierungsleute tun, was sie wollten, wenn sie ihm und seinem Stützpunkt zu nahe kamen, würde er die
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