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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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auf die Uhr. Vier Stunden mussten inzwischen vergangen sein, und ich begann, mich zu fragen, wie sich Sebastian wohl schlug.
    Mir wurde bewusst, dass ich eigentlich gar nichts über seinen rechtlichen Status wusste. Er war im Osmanischen Reich oder so was zur Welt gekommen. Hatte er irgendwelche Papiere, die in unserem Jahrhundert Gültigkeit besaßen? Falls ja, mussten sie von vorn bis hinten gefälscht sein. Immerhin war es nicht so, dass man ihm im zwölften Jahrhundert eine
Geburtsurkunde ausgehändigt hatte, also musste irgendwer ihm falsche Papiere verschafft haben.
    Das verhieß nichts Gutes.
    Ehrlich. Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass Sebastian sämtliche Angaben zu seiner Person erfunden haben musste.
    Wie auf ein geheimes Stichwort hin, fragte mich Special Agent Elfenkönigin in einem eisigen, argwöhnischen Tonfall: »Wie lange kennen Sie Ihren Ehemann schon, Mrs von Traum?«
    Lange genug, um zu wissen, dass ich bei diesem Quiz auf die Nase fallen werde, ging es mir durch den Kopf, doch ich antwortete: »Seit ein paar Jahren. Und ich heiße Lacey. Garnet Lacey.«
    »Ist er amerikanischer Staatsbürger?«, wollte Dominguez wissen.
    »Falls er es bislang nicht war, ist er es spätestens jetzt«, gab ich ein wenig überheblich zurück. Als die beiden sich kurz ansahen und sich dann wieder zu mir umdrehten, war ich etwas
verunsichert. »Das ist er doch, nicht wahr? Ich meine, durch Heirat wird Sebastian zum amerikanischen Staatsbürger, richtig? Ich dachte, in dem Film Green Card geht es genau darum. Haben Sie den nicht gesehen? Da spielte doch dieser Franzose mit ... dieser ... Wie heißt er noch gleich? Mit D fing er an, glaube ich. Eine Zeit lang soll er richtig beliebt gewesen sein ... also in den Achtzigern. Das war eine sehr schöne Geschichte ... die im Film meine ich. Aber natürlich hat Sebastian mich nicht deswegen geheiratet!«
    Jetzt sahen sie mich erst recht so an, als plante ich irgendwas ganz Übles.
    Vielleicht sollte ich besser den Mund halten. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob ich Sebastian wirklich behilflich war.
    Letzten Endes mussten sie mich gehen lassen. Davon abgesehen, dass ich mit einem Ausländer verheiratet war, war mir absolut nichts vorzuwerfen, und ich stand auch mit niemandem in Verbindung, der als Terrorist angesehen wurde, dessen Methode darin bestand, Flugzeugtragflächen zu vereisen.
    »Ich schätze, Sie haben einfach nur Glück gehabt, Mrs von Traum«, sagte Dominguez, als er mich zurück zu den Ticketschaltern begleitete.
    »Ich kann nur wieder betonen, dass ich übersinnliche Fähigkeiten besitze«, zog ich ihn auf. »Und abgesehen davon, warum nennen Sie mich nicht Garnet? Ich bin gerade mal eine Woche verheiratet, und ich habe mich noch nicht daran gewöhnt, dass mein Name so klingt, als wäre ich die Mom von irgendwem.« Was ich ja eigentlich war, nämlich die von Mátyás. Jedenfalls in gewisser Weise.
    Total schräge Sache.
    Dominguez lachte leise, überspielte das aber mit einem Räuspern und warf einen schuldbewussten Blick über die Schulter zu seiner Partnerin.
    »Ich habe damit nicht sagen wollen, dass ich nicht glücklich verheiratet wäre!«, stellte ich hastig klar.
    »Ja, sicher«, gab er leise zurück und beugte sich im Gehen zu mir herüber, um mir ins Ohr zu flüstern. »Mit einem Blutsauger verheiratet zu sein, muss ein richtiges Vergnügen sein.«
    »Hey!« Die kahlen, stählernen Wände waren mir mit einem Mal viel zu nah. »Das ist ein bisschen heftig, finden Sie nicht?«
    Meine Erwiderung schien ihn nicht zu beeindrucken. »Apropos - ich sollte Ihnen wohl besser sagen, dass Daniel Parrish zurück ist.«
    »Zurück von wo?«, fragte ich. Zuletzt hatte ich Parrish in meinem Wohnzimmer gesehen, und mir war nicht bekannt, dass er irgendwo hingegangen war.
    »Von den Toten«, antwortete Dominguez leise, aber mit Nachdruck. Wieder schaute er über die Schulter. Doch Peterson hielt Abstand zu uns, als wüsste sie, dass Dominguez mit mir unter vier Augen reden wollte. Stattdessen unterhielt sie sich mit dem bewaffneten Soldaten.
    Ich nickte Dominguez zu. Klar, das war für mich nichts Neues. Daniel Parrish war mein Exfreund, ebenfalls ein Vampir. Er war immer irgendwie zurück von den Toten. Das stellte seinen ganzen Daseinszweck dar.
    Außerdem hatte ich Parrish erst gestern Abend noch gesehen, weil er momentan als Zombie-Sitter für Sebastians mehr oder weniger tote Exfreundin fungierte. Es war eine lange Geschichte, bei
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