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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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sich Fonn tatsächlich da draußen aufgehalten und die Tragfläche mit Eis überzogen. »Geht es allen Passagieren gut?«
    »Es gab keine Meldungen über Verletzte«, ließ Peterson mich in nüchternem Tonfall wissen.
    »Aber vielleicht verstehen Sie jetzt, weshalb der eine oder andere glaubt, Sie könnten über Insiderwissen verfügen«, ergänzte Dominguez.
    »Oder«, erwiderte ich und sah ihm fest in die Augen, »ich besäße übersinnliche Fähigkeiten.«
    »Das FBI und das Heimatschutzministerium glauben nicht an übersinnliche Fähigkeiten«, entgegnete er.
    Das ist ja ein guter Witz, wenn man deine Fähigkeiten bedenkt und dazu die Tatsache, dass deine Partnerin die Königin der Elfen ist ... oder irgendwas in der Art, schickte ich meine Gedanken in seine Richtung. Gleichzeitig sagte ich: »Und was ist mit Zufällen? Glaubt das FBI an Zufälle?«
    »Nur selten«, sagte er ohne einen Funken Humor.
    »Tja, dann stecke ich jetzt wohl in der Klemme, richtig?«
    Woran das FBI allerdings glaubte, das waren wasserdichte Alibis und die Tatsache, dass keinerlei kriminelle Aktivitäten vorlagen. Das soll heißen, dass man mich nicht mal wegen einer Geschwindigkeitsübertretung erwischt hat, weil ich eine umweltbewusste »grüne« Hexe bin und das ganze Jahr über mein Fahrrad benutze (oder den Bus nehme). Aber während wir darauf warteten, dass diese Angaben bestätigt wurden, verbrachte ich eine Menge Zeit in diesem Raum und konnte in aller Ruhe Special Agent Francine Peterson beobachten.
    Je länger ich sie ansah, desto mehr war ich davon überzeugt, dass sie eine Elfe war, aber keine von der netten Sorte.
    Während sie sich mit Dominguez darüber wunderte, dass ich mit nichts auch nur annähernd Illegalem in Verbindung gebracht werden konnte, musterte ich Peterson aus dem Augenwinkel. Wenn ich sie nicht direkt anschaute, sondern am Rand meines Gesichtsfelds wahrnahm, sah ich eine Frau mit spitzen Ohren, Alabasterhaut und einem unglaublichen Kleid aus Blättern, Ranken und Moos. Sobald ich mich aber auch nur ein ganz klein wenig bewegte - zack! Da war sie wieder, die brav gekleidete Special Agent Peterson.
    Was war hier los? Konnte es sein, dass Peterson eine Hexe war, die wie ich zufällig an eine Kraft gelangt war, die sie gar nicht hatte haben wollen? Doch bis auf den Augenblick, da sie mich das erste Mal angefasst hatte, kam es mir ansonsten nicht so vor, als teilten sich zwei Personen diesen einen Körper. Hinzu kam, dass sie von Zeit zu Zeit auf diese ganz eigenartige Weise lächelte, die ich eigentlich gar nicht so richtig beschreiben konnte. Es erinnerte mich an das Grinsen eines Kindes, das seinen Spaß dabei hatte, Erwachsener zu spielen und so zu tun als ob. Das warf natürlich die Frage auf, warum die Elfenkönigin so tun sollte, als wäre sie eine FBI-Agentin.
    Und warum konnte ich sie auf einmal sehen?
    Ich tippte mit der Schuhspitze auf den Boden. Dominguez warf mir einen Hör-endlich-damit-auf-Blick zu. Als Reaktion darauf begann ich, Däumchen zu drehen.
    Trotz jahrelanger Ausbildung zur Hexe hatte ich nie solche Kräfte gehabt, zumindest keine, bei denen der Schalter immer auf »An« eingestellt war. Zugegeben, ich konnte magische Sinne einsetzen, um das wahrzunehmen, was sich hinter dem Schleier des Normalen verbarg. Aber normalerweise war für mich eine Menge Vorbereitung erforderlich, bevor sich in meinem Kopf Bilder von FBI-Elfen zu regen begannen.
    Gehörte zu meinem neu entdeckten, berührungsempfindlichen Schwindel etwa auch das Zweite Gesicht?
    Falls ja, bedeutete das, dass ich dann ständig so etwas wie das hier wahrnehmen würde?
    Uuuh, diese Aussicht entsetzte mich allein schon deshalb, weil ich im Augenblick in meinem Leben deutlich weniger übernatürliche Kreaturen haben wollte, aber nicht noch mehr.
    Als Dominguez mir wieder einen ungehaltenen Blick zuwarf, wurde mir bewusst, dass ich mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte und gleichzeitig mit den Schuhspitzen auf den Boden tippte. Ich machte eine beleidigte Miene und schob die Hände unter meine Oberschenkel.
    Meine Gedanken überschlugen sich unterdessen weiter. Ich sollte wohl besser die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass ich tatsächlich im Begriff war, den Verstand zu verlieren. Andererseits war es bei mir ja so, dass ich Frostgiganten und Göttinnen schon früher gesehen hatte. Derartige Kreaturen gehörten schließlich zu meinem Alltag.
    Schließlich war ich auch mit einem Vampir verheiratet.
    Apropos Vampir - ich sah
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