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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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halt dich irgendwo fest!« Ich rieb über die Stelle, an der er mich getroffen hatte, während der Junge eine Entschuldigung murmelte. Dann lehnte ich meinen Kopf gegen das Kissen und wartete, bis das Schwindelgefühl nachließ.
    Schon seit ein paar Wochen hatte ich immer wieder mal mit diesem eigenartigen Schwindel zu tun.
    Genau genommen machte der sich immer dann bemerkbar, wenn mich jemand berührte. Fast so wie eine magische Rückkopplungsschleife, die entstand, sobald meine Aura unerwartet mit einer anderen zusammenstieß.
    Manchmal sah ich dann auch noch Doppelbilder.
    Vermutlich hätte ich meinem frischgebackenen Ehemann davon erzählen sollen, bevor wir den Flug nach Wien buchten, aber ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machte. Sebastian und ich hatten schon eine Menge Abenteuer erlebt – total verrückte Sachen mit Zombies, Gestaltwandlern und vormals toten Zigeuner-Exfreundinnen. Und ich wollte uns nicht mit etwas belasten, das sich anschließend als nichts weiter als eine Hexenaura-Grippe entpuppte.
    Ich rieb über meinen Nasenrücken, während meine Stirnfalten sich etwas mehr vertieften. Noch bevor wir uns auf den Weg gemacht hatten, hatte ich einen Lass-alles-ganz-normal-ablaufen-Zauber gewirkt, weil Sebastian und ich dazu neigten, Probleme wie magnetisch anzuziehen. Keine große Sache. Ich hatte nur eine Kerze anzünden und ein paar hastige geistige Bilder entstehen lassen müssen, bevor wir mit Ziel Minneapolis aufgebrochen waren. Ich konnte nur hoffen, dass Mátyás meiner Bitte nachgekommen war und die Kerze wieder ausgeblasen hatte.
    Mátyás war Sebastians unsterblicher Sohn, ein halber Vampir, der nun zu meinem Stiefsohn geworden war. Das war eine Sache, an die ich mich erst noch gewöhnen musste. Mátyás und ich kamen nicht immer gut miteinander aus. Und jetzt waren wir auf einmal miteinander verwandt.
    Über die Bordsprechanlage entschuldigte sich der Captain für die anhaltende Verzögerung, was ich nur mit einem verärgerten Schnauben kommentieren konnte. Hatte mein Normalitätszauber eigentlich überhaupt irgendwas bewirkt?
    Angesichts der vielen Probleme, mit denen wir auf dieser Reise bislang kämpfen mussten, hätte ich eigentlich an meinen Fähigkeiten als erfolgreiche Hexe zweifeln können, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass anderen Leuten nachgesagt wurde, sie seien »Göttinnen«, während ich wirklich eine war. Okay, genau genommen verhielt es sich eigentlich so: In mir hatte sich eine Göttin namens Lilith in Vollzeit niedergelassen, nachdem ich SIE versehentlich an mich gebunden hatte, als ich Hilfe benötigte, um Kojote, einen diebischen indianischen Gott, zu schlagen.
    Das Gute daran war, dass ich Lilith herbeirufen konnte, wenn Sebastian und ich von Zombies und anderem Zeugs angegriffen wurden, aber das Schlechte daran war, dass es sich bei ihr um die Königin der Hölle und Mutter aller Dämonen handelte.
    Und noch schlimmer war bei dem Ganzen, dass es immer schwieriger wurde, uns zu trennen, je länger wir eins waren. O ja, ich wurde langsam, aber sicher zu einem richtigen Miststück. Nette Sache, wie? Heute konnte ich das ganz deutlich fühlen. Vorsichtig änderte ich meine Sitzposition, da ich voller Ungeduld darauf wartete, dass sich die Maschine endlich in Bewegung setzte. Es schneite unablässig weiter.
    Nichts gegen Sebastian, trotzdem wünschte ich mir, wir hätten uns ein wärmeres Ziel ausgesucht - die Bahamas, Tahiti, meinetwegen sogar Griechenland.
    Dabei fiel mir ein, dass ich ja sogar zwei Göttinnen mit mir herumtrug. Da Lilith diese dunkle Seite besaß und dazu neigte, alles zu zerstören, was SIE berührte, hatte ich während der letzten großen Krise eine andere Göttin um Hilfe angerufen - Athena. Sie konnte sich irgendwo ganz in der Nähe aufhalten, weil ich ihr sozusagen versprochen hatte, mein Leben ihrer Anbetung zu verschreiben, wenn sie mir im Gegenzug half.
    Inzwischen hatte ich so meine Zweifel, ob das wirklich eine so gute Idee gewesen war.
    Allmählich bekam ich das Gefühl, dass mein Körper vielleicht ein bisschen überlaufen war und dass dieser wiederkehrende Schwindel damit etwas zu tun haben könnte. Vielleicht stritten sich Lilith und die neue Göttin ja darüber, wem die Kontrolle über meinen spirituellen Grund und Boden zustand.
    Der Lautsprecher über mir erwachte knisternd zum Leben, und der Captain ließ uns wissen, dass wir starten würden, sobald der Enteiser Wirkung zeigte. Der Göttin sei Dank … jener Göttin in mir,
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