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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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die meine Gebete erhört hatte!
    Mit dem Knie berührte der Sumoringer mein Bein, und wieder verspürte ich dieses desorientierende Gefühl, als würde die Welt unter meinen Füßen ein Stück verschoben werden. Eine Sekunde lang hoffte ich schon, das Flugzeug könnte sich in Bewegung gesetzt haben, doch ein Blick aus dem Fenster machte diese Hoffnung gleich wieder zunichte.
    Und es sah nicht danach aus, dass wir so bald hier wegkommen würden, schließlich hatte sich inzwischen eine Frostgigantin auf der Tragfläche niedergelassen.
    Augenblick mal! Was?
    So wie im Film, wenn jemand nicht glauben wollte, was er sah, schaute ich nochmals hin. Ja, natürlich, sie hockte da draußen auf der Tragfläche, an ihrer Seite ein großer schwarzer Wolfshund. »Gigantin« war eigentlich eine etwas irreführende Bezeichnung, denn so riesig war diese Frau gar nicht. Allerdings besaß sie die Statur eines Linebackers und genügend magische Energie, um den Eindruck zu erwecken, dass sie groß war. Sie kauerte auf der Tragfläche, ihr blassgoldenes Haar, das sie zur Prinz-Eisenherz-Frisur geschnitten trug, bewegte sich so gut wie gar nicht, während ihr Pelzmantel im heulenden Wind wie verrückt flatterte. Der Blick ihrer eisblauen Augen suchte meinen, und dann lächelte sie diabolisch.
    Hey, das war nicht irgendeine Frostgigantin - ich kannte sie!
    Das war Fonn, die Eissturm-Dämonin und Frostgigantin, die letzte Weihnacht versucht hatte, Sebastians Geburtstag zu ruinieren.
    Trotz meines Schwindels stieß ich den Sumo-Typen an. »Hey«, sagte ich. »Sehen Sie die Frau da draußen?«
    Gehorsam schaute er aus dem Fenster, dann warf er mir diesen Blick zu, als wäre ich William Shatner aus dieser einen Twilight Zone -Episode. »Da draußen ist niemand, Lady.« Ich glaube, wenn er Platz dafür gehabt hätte, wäre er ein Stück von mir weggerutscht.
    »Ehrlich nicht?« Als ich das letzte Mal mit Fonn zu tun gehabt hatte, war jeder in der Lage gewesen, sie zu sehen, und dem Fahrer eines Schneepflugs hätte sie fast das Leben ausgesaugt.
    Ich rieb mir die Augen und sah noch mal hin. Fonn war immer noch dort, und jetzt winkte sie mir sogar zu.
    »Sie sehen da wirklich nichts?«, vergewisserte ich mich.
    Der Hund wedelte vergnügt mit dem Schwanz. Wie ein Labrador, dem man eine ordentliche Dosis Steroide verabreicht hatte, sprang er am Fenster hoch und schaute mich an. Dabei drückte er seine große schwarze Nase gegen die Scheibe.
    Ich erschrak darüber so, dass ich dem Teenager fast die Ohrstöpsel herausriss.
    »Hey, Vorsicht, Lady!«
    »Sorry«, erwiderte ich und legte eine Hand auf meinen rebellierenden Magen. Dann löste ich den Sicherheitsgurt und stand auf. Die feuchte Hundeschnauze hatte das Fenster gehörig verschmiert.
    »Das sieht wirklich keiner?«, fragte ich und zeigte nach draußen. »Sie sehen da draußen auf der Tragfläche keinen schwarzen Hund und auch keine große alte Frostgigantin, die mit mir noch eine Rechnung offen hat?«
    Immerhin hatten Sebastian und ich ihr Frostschutzmittel ins Gesicht geschüttet, weshalb sie womöglich ein klein bisschen sauer auf mich war.
    Eine Flugbegleiterin in hochhackigen Schuhen kam durch den Gang zu mir. »Ma’am?«, fragte sie und sah mich mit angespannter Miene an.
    Ich schaute zu Sebastian und bemerkte, dass die anderen Flugbegleiterinnen mich nervös beobachteten.
    Draußen vor dem Fenster grinste mich Fonn an. Sie war näher gekommen und zeigte mit ihrem langen, knochigen Finger zunächst auf mich, dann auf den Boden. Ich musste nicht hören, was sie sagte, als sie die Lippen bewegte. Ihre Botschaft war auch so eindeutig: Mit dir wird’s abwärtsgehen.
    »Setzen Sie sich hin«, knurrte mich der Teenager an und steckte die Stöpsel zurück in seine Ohren. »Sie machen hier alle verrückt.«
    »Geht es Ihnen nicht gut, Ma’am?«, fragte die Flugbegleiterin in einem Tonfall, der so aalglatt war wie ihre Dienstbekleidung und so verkniffen wie der Knoten, der ihr hellblondes Haar zusammenhielt.
    Sebastian, der zwei Reihen hinter mir saß, zog fragend eine Augenbraue hoch, als wollte er sich erkundigen, ob mit mir alles in Ordnung war. Ich schüttelte den Kopf, und sofort löste er ebenfalls den Gurt, damit er aufstehen konnte.
    »Ma’am, wenn Sie sich bitte hinsetzen würden ...« Die nervöse Flugbegleiterin verfiel in einen herrischen Tonfall, der verriet, dass ich ihr Angst machte. Mir fiel auf, dass eine andere Flugbegleiterin ihren ursprünglichen Platz verlassen hatte und
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