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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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der Maschine geblieben, dann hätte die ... was war das? Eine Frostgigantin? ... dann hätte die es womöglich noch geschafft, das Flugzeug abstürzen zu lassen.«
    »Es war nicht irgendeine Frostgigantin, sondern Fonn. Erinnerst du dich noch an sie?«
    »Mein Geburtstagsgeschenk? Wie könnte ich das jemals vergessen?« Bei dem Gedanken daran verzog er unwillkürlich den Mund. »Wir können wohl nicht darauf hoffen, dass sie jetzt ihren Spaß hatte und uns in Ruhe lassen wird, nicht wahr?«
    »Bei unserem Glück? Wohl kaum«, murmelte ich ins Kissen.
    Sebastian nahm seinen Koffer - wir hatten nur einen Koffer gepackt, um bei unserer europäischen Erfahrung so wenig Gepäck wie möglich mit uns herumschleppen zu müssen -
und legte ihn auf einen von diesen metallenen Kofferhaltern mit ausklappbaren Beinen. Dann begann er, seine perfekt angeordnete Kleidung auszupacken. Die Socken waren aufgerollt und, von Dunkelbraun bis Schwarz sortiert, in einer Reihe ausgerichtet, die Hemden und T-Shirts waren so präzise zusammengelegt, dass ich davon überzeugt war, dass man sich an den Kanten schneiden würde. Ein Teil nach dem anderen nahm er aus dem Koffer und verstaute es in den Schubladen einer alten Kommode.
    In meiner Tasche herrschte dagegen ein heilloses Durcheinander. Ich konnte von Glück reden, wenn ich daran gedacht hatte, meine Zahnbürste mitzunehmen. Ich hatte einfach alles in die Tasche gestopft, in der sich jetzt auch noch die grässliche Engelsfigur befand.
    Seufzend sah ich zu Sebastian. Wie organisiert er doch war! Ich sollte mir ein Beispiel an ihm nehmen. Insgeheim hatte ich mir ja schon immer gewünscht, einer von den Menschen zu sein, auf die sich andere verlassen konnten. Jemand, der in jeder Lebenslage ein Pflaster griffbereit hatte.
    Ich musste mir unbedingt abgewöhnen, jegliche Art von Handtasche mit mir herumzutragen, weil ich die schlechte Angewohnheit hatte, sie irgendwo abzustellen und dann zu vergessen. Wenn ich etwas nicht in meinen Jacken- oder Hosentaschen verstauen konnte, dann musste es eben zu Hause bleiben. Der Göttin sei Dank, dass Handys heutzutage so klein und flach waren. Schließlich hatte ich mein Telefon schon viel zu oft verlegt. Bei dieser Überlegung angekommen, fiel mir ein, dass ich den Akku aufladen musste.
    O verdammt, wenn ich mich nicht täuschte, hatte ich das Ladegerät zu Hause liegen lassen.
    Gerade wollte ich das Sebastian gegenüber erwähnen, da legte er sein Ladegerät aufs Bett - und gleich danach auch meines! Er lächelte mich an, und ich erwiderte das Lächeln, auch wenn sich alles in mir zusammenkrampfte. So viel zu dem Thema, dass ich alles in meine Reisetasche geworfen hatte.
    »Sieht so aus, als wolltest du dich hier häuslich niederlassen«, stellte ich fest.
    »Hast du die Wettervorhersage nicht gehört? Die lief doch, als wir im Taxi hierher unterwegs waren.« Während er redete, nahm er seine Hemden aus dem Koffer, die makellos glatt waren. »Wir werden wohl für ein paar Tage eingeschneit sein, allerdings sollte ich trotzdem das Reisebüro anrufen«, fuhr er fort, klang aber schon jetzt entmutigt. »Morgen gibt es bestimmt auch wieder einen Flug.«
    Ich verzog das Gesicht. Nicht nur, dass ich von Flughäfen die Nase voll hatte; es war auch damit zu rechnen, dass Fonn die nächste Maschine ebenfalls sabotieren würde. Ich drehte mich um und setzte mich auf die Bettkante. »Das hat wirklich keine Eile. Mir gefällt’s in Minneapolis ... und in Saint Paul, wo wir uns im Moment wohl eigentlich befinden dürften.«
    Im Zimmer war es ein bisschen kühl, und ich überlegte, ob ich es mir unter der Decke bequem machen sollte. Allerdings war das Bett so ordentlich bezogen, dass ich mich nicht traute, es zu zerwühlen. Also blieb ich sitzen und rieb mir stattdessen über die Oberarme.
    »Ich habe an diesem Ort noch nie viel Zeit verbracht«, räumte Sebastian ein. »Meistens war ich nur auf der Durchreise hier.«
    »Du bist eine Million Jahre alt, und du bist noch nie in den Zwillingsstädten gewesen?«, fragte ich ungläubig. Immerhin hatte ich fast vier Jahre hier gelebt - na ja, genau genommen im Viertel Seward in Minneapolis. Ich stand auf und warf das Kissen zurück aufs Bett.
    »Ich bin nur tausend Jahre alt«, stellte er etwas mürrisch klar.
    Ich verkniff mir die Bemerkung, dass das auch keinen großen Unterschied darstellte. Offenbar hatten sich Typen wie er seit Anbeginn der Zeit kein bisschen verändert. So unglaublich das auch war, aber in meinem

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