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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige
Autoren: Andre Norton
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offenbar sogar, die Tochter ihren Schreckensarbeitern zu überantworten.«
    Ein furchtbarer Schrei gellte durch die Halle, und Garin biß die Zähne zusammen. Jene wundervolle Erscheinung, die er gerade gesehen hatte, einem solchen Tod zuzuführen!
    »Jiv und Betv wurden in der Nähe der Tochter gefangengehalten und hörten die Drohungen von Kepta. Unsere Brüder, mit einer üblen Seuche behaftet, wurden zu uns zurückgeschickt, damit sie die Seuche zu uns bringen, aber sie schwammen durch den kochenden Schlammteich. Die Krankheit starb mit ihnen. Und ich glaube, solange Brüder wie diese beiden unter uns weilen, werden die Finsteren es nicht leicht haben, uns zu besiegen. Höre jetzt, Ausländer, die Geschichte von den Finsteren und den Höhlen der Dunkelheit, davon, wie die Alten das Volk aus dem Morast eines lange eingetrockneten Sees herausholten und groß machten und wie die Alten schließlich zugrunde gingen.
    In den Tagen, bevor die Länder der äußeren Welt aus dem Meer geboren wurden, sogar noch bevor das Land der Sonne (Mu) und das Land des Meeres (Atlantis) aus geschmolzenem Gestein und Sand aufstiegen, da gab es hier im tiefsten Süden bereits Land. Es war ein dürres Land mit Felsen und Ebenen und Sümpfen, in denen Kriechgetier lebte.
    Dann kamen die Alten von den Sternen. Ihre Rasse war bereits älter als diese Erde. Ihre weisen Männer hatten die Geburt dieses Planeten beobachtet, und als ihre eigene Welt unterging und die meisten ihres Blutes mit sich nahm ins Nichts, floh eine Handvoll von ihnen zu dieser neuen Welt.
    Aber als sie ihr Raumschiff verließen, betraten sie eine Hölle aus nacktem Fels und stinkendem Schlamm. Sie sprengten dieses Tav aus den Felsen und brachten die Schätze aus ihrem Sternenschiff hierher, ebenso einige lebende Geschöpfe, die sie in den Sümpfen gefangen hatten. Aus diesen züchteten sie das Volk, die Gibis, die Tands und die landbestellenden Erons.
    Unter diesen Lebewesen waren die Angehörigen des Volkes am wißbegierigsten und stiegen am höchsten auf. Aber das Wissen der Alten blieb dennoch außerhalb ihres Begriffsvermögens.
    Während der Äonen, in denen die Alten innerhalb ihres schützenden Nebelwalls lebten, veränderte sich die Außenwelt. Kälte überzog den Norden und den Süden; das Land der Sonne und das Land des Meeres, das den Fuß des Menschen tragen sollte, entstanden. Auf ihren Spiegeln beobachteten die Alten, wie sich Menschenleben über die Welt verbreitete. Die Alten besaßen die Macht, ihr Leben zu verlängern, aber die Rasse drohte dennoch auszusterben. Es mußte neues Blut von draußen kommen. Daher wurden bestimmte Männer vom Land der Sonne gerufen, und danach blühte die Rasse der Alten wieder eine Zeitlang auf.
    Die Alten beschlossen, Tav zu verlassen und in die Außenwelt zu gehen. Aber das Meer verschlang das Land der Sonne. Zur Zeit des Landes des Meeres wurde der Bestand in Tav wieder aufgefrischt, aber als die Alten sich auf die Auswanderung vorbereiteten, kam ihnen wieder das Meer zuvor, und auch das Land des Meeres verschwand in den Fluten.
    Die überlebenden Menschen in der Außenwelt fielen in die Barbarei zurück. Da die Alten sich nicht mit Geschöpfen vermischen wollten, die kaum mehr als Tiere waren, verdichteten sie die Nebelwand und blieben hier. Aber eine Handvoll von ihnen fühlte sich von dem Verbotenen angezogen und rief heimlich die Tiermenschen nach Tav. Aus diesen Verbindungen entstanden die Finsteren. Sie leben nur für das Böse, das sie tun können, und die Macht, die sie errungen haben, ist eine böse Macht und wird dazu benutzt, Grausamkeit zu fördern.
    Zunächst wurde ihr Vergehen nicht entdeckt, aber als es aufkam, hätten die anderen diese Abkömmlinge getötet – wäre da nicht das Gesetz gewesen, das ihnen verbot, zu töten. Sie waren verpflichtet, ihre Macht nur für Gutes zu nutzen, oder sie wäre ihnen genommen worden. Also vertrieben sie die Finsteren in den südlichen Teil von Tav und gaben ihnen die Höhlen der Dunkelheit. Niemals sollten sich die Finsteren nördlich des Goldenen Flusses zeigen – noch wollten die Alten den Fluß nach Süden hin überqueren.
    Etwa zweitausend Jahre lang hielten die Finsteren die Abmachung ein. Aber sie blieben unterdes nicht untätig und schufen Kräfte der Zerstörung. Währenddessen suchten die Alten in der Außenwelt nach Männern, durch die sie ihre Rasse erneuern könnten. Einmal kamen Männer von einer Insel weit im Norden zu ihnen. Sechs von ihnen gelang es,
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