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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige
Autoren: Andre Norton
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Er konnte diese Erklärung nicht so recht glauben, aber schließlich zahlte Farson die Expedition. Mit einem Schulterzucken tat er sein Unbehagen ab. Man konnte einem Mann viel nachsehen, der es einem gestattete, wieder regelmäßig zu essen.
    Vier Tage später brachen sie auf. Helmly, einer der Ingenieure, Rawlson, der Pilot, und Farson saßen im ersten Flugzeug, der andere Ingenieur und der andere Pilot im zweiten. Garin, mit den Extra-Vorräten, war allein im dritten Flugzeug.
    Garin war es zufrieden, allein zu sein, als sie sich über die blau-weiße Öde erhoben. Seine Maschine war wegen der Ladung schwerfälliger, und so versuchte er nicht, den anderen beiden auf der höheren Flugbahn zu folgen. Sie standen durch Funk miteinander in Verbindung, und als Garin seine Kopfhörer einschaltete, fiel ihm etwas ein, das Farson am Morgen gesagt hatte.
    »Der Nebel bewirkt Funkstörungen. Als wir damals in die Nähe kamen, wurde die Akustik sehr schlecht. Fast« – mit einem Lachen – »als ob in irgendeiner fremden Sprache gesprochen würde.«
    Während sie über das Eis flogen, fragte sich Garin, ob es nicht vielleicht tatsächlich eine fremde Sprache gewesen war – möglicherweise Funksprüche von einer geheimen Expedition des Feindes; wie der Kattack-Expedition, zum Beispiel.
    In seiner abgeschlossenen Kabine spürte er nicht den beißenden Frost, der draußen herrschte. Die Maschine flog ruhig und gleichmäßig. Mit einem zufriedenen Seufzer lehnte er sich in die Polster zurück und hielt den Kurs, den die Flugzeuge über und vor ihm bestimmten.
    Nach etwa einer Flugstunde entdeckte Garin weit voraus einen dunklen Schatten. Im gleichen Augenblick ertönte Farsons Stimme in seinem Empfänger.
    »Das ist es! Nehmen Sie geradewegs Kurs darauf zu!«
    Der Schatten wuchs, bis er zu einer purpurnen Wand wurde, die von der Erde bis zum Himmel reichte. Das erste Flugzeug war jetzt ganz nahe dran und tauchte in den Nebel ein. Plötzlich fing das Flugzeug heftig zu rütteln an und stürzte erdwärts, als sei es ohne Kontrolle. Dann fing es sich wieder und kam zurück. Garin hörte Farson fragen, was los wäre, aber es kam keine Antwort vom ersten Flugzeug.
    Während Farsons Flugzeug weiterflog, hielt sich Garin etwas zurück und drosselte seine Maschine. Der Vorfall mit der ersten Maschine deutete auf Schwierigkeiten hin. Was, wenn dieser Dunst ein giftiges Gas war?
    »Holen Sie auf, Featherstone!« befahl Farson plötzlich.
    Gehorsam zog Garin an, bis sie Flügel an Flügel flogen. Der Nebel lag jetzt direkt vor ihnen, und Garin konnte Bewegungen darin erkennen. Es waren ölige, undurchdringliche Schwaden. Die Maschinen bohrten sich hinein, und klebrige Feuchtigkeit legte sich auf die Fenster.
    Unvermittelt spürte Garin, daß er nicht länger allein war. Irgendwo in der leeren Kabine hinter ihm befand sich eine andere Intelligenz, eine Kraft, die ihn abschätzte. Wütend wehrte er sich dagegen – gegen den bloßen Gedanken daran, aber nach einem langen, schrecklichen Augenblick, in dem »es« ihn sorgfältig zu beobachten schien, übernahm es die Kontrolle über ihn. Seine Hände und Füße lenkten noch immer das Flugzeug, aber der Fremde steuerte ihn.
    Das Flugzeug schoß weiter durch den immer dichter werdenden Nebel. Er verlor Farsons Flugzeug aus den Augen. Und obgleich er noch immer gegen jenen fremden Willen ankämpfte, der seinen Willen unterdrückte, wurden seine Anstrengungen allmählich schwächer. Dann kam der Befehl, in den dunklen Kern der purpurnen Nebelschwaden hinabzutauchen.
    Sie wirbelten abwärts. Einmal, als sich der Nebel lichtete, erhaschte Garin einen Blick auf zerrissene, gelbgeäderte, graue Felsen. Farson hatte recht gehabt: hier war die Eiskruste aufgebrochen.
    Abwärts ging es und weiter abwärts. Wenn die Instrumente noch korrekt anzeigten, befand sich das Flugzeug jetzt unterhalb des Meeresspiegels. Der Nebel wurde dünner und verschwand schließlich ganz. Unter ihm lag eine lebhaft grüne Ebene. Hier und dort erhoben sich baumartige Gebilde. Auch einen Fluß mit gelbem Wasser sah Garin.
    Es war jedoch etwas beängstigend Fremdes an dieser Landschaft. Auch jetzt, während er über dieser grünen Ebene kreiste, versuchte Garin wieder, den fremden Willen, der ihn hergeführt hatte, zu durchbrechen. Plötzlich knackte es in seinen Kopfhörern, und im gleichen Augenblick zog sich das fremde Wesen zurück.
    Die Nase des Flugzeugs hob sich, gehorsam seinem eigenen Wunsch folgend. Garin stieg
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