Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
lebend durch den Nebel zu dringen, und sie nahmen sich Frauen unter den Töchtern. Später riefen sie noch einmal die gelbhaarigen Männer einer anderen Rasse, die große Seefahrer waren.
    Aber die Finsteren riefen ebenfalls Menschen herbei. Während aber die Alten nur die Besten auswählten, brachten die Finsteren große Übeltäter her. Und zu guter Letzt gelang es ihnen, die Wege der Gedankenübertragung zu verschließen, so daß die Alten niemanden mehr rufen konnten.
    Dann überquerten die Finsteren den Goldenen Fluß und betraten das Land der Alten. Thran, der im Licht Lebende und Herr der Höhlen, rief das Volk zu sich.
    ›Es wird einer kommen, um euch zu helfen‹, sagte er zu uns. ›Versuch den Ruf erneut, nachdem die Finsteren gesiegt zu haben scheinen. Thrala, Tochter des Lichts, wird nicht mit den übrigen Frauen den Raum des Angenehmen Todes betreten, sondern wird sich in die Hände der Finsteren geben, damit jene sich wirklich siegreich wähnen mögen. Ihr vom Volke zieht euch in die Halle der Reptilien zurück, bis die Finsteren wieder fort sind. Es werden nicht alle Alten untergehen. Weitere werden gerettet werden, aber wie, wage ich euch nicht zu sagen. Wenn der sonnenhaarige junge Mann aus der Außenwelt kommt, schickt ihn in die Höhlen der Finsternis, um Thrala zu retten und dem Bösen ein Ende zu machen.‹
    Und dann erhob sich die Lady Thrala und sagte sanft: ›Wie es Lord Thran gesagt hat, so soll es sein. Ich werde mich den Finsteren ausliefern, damit das Verderben über sie komme.‹
    Und Lord Thran lächelte sie an, als er sie tröstete: ›Dann wird dir Glück zuteil werden. Kommt nach den Großen Nebeln nicht wieder Licht?‹
    Die Frauen der Alten nahmen Abschied und gingen in die Halle des Angenehmen Todes, während sich die Männer auf den Kampf mit den Finsteren vorbereiteten. Drei Tage lang kämpften sie, aber eine neue Waffe der Finsteren bezwang sie, und zum Zeichen ihrer Macht errichtete der Herrscher der Finsteren in der Thronhalle den Thron aus Jett. Da sich die Finsteren in den Höhlen der Alten jedoch nicht wohl fühlten, sondern sich nach der Dunkelheit ihrer eigenen Höhlen sehnten, zogen sie sich bald zurück, und wir, das Volk, kamen wieder hervor.
    Aber jetzt ist die Zeit gekommen, da die Finsteren die Tochter den Mächten der Dunkelheit opfern wollen. Wenn du sie befreien kannst, Ausländer, werden sie untergehen, als wären sie nie gewesen.«
    »Was wurde aus den Alten?« fragte Garin. »Aus jenen, von denen Thran sagte, daß sie ebenfalls gerettet würden?«
    »Von jenen wissen wir nichts, außer daß einige fehlten, als wir die Leichen der Gefallenen zur Halle der Vorfahren trugen. Damit du siehst, daß diese Geschichte wahr ist, wird Urg dich zur Galerie über der Halle des Angenehmen Todes führen, und du magst jene sehen, die dort schlafen.«
    Garin folgte Urg, der eine steile Rampe hinaufkletterte, die vom Thronsaal abging. Diese führte zu einer schmalen Galerie, deren eine Seite aus klarem Kristall bestand. Urg deutete nach unten.
    Sie befanden sich über einem langen Raum, dessen Wände jadegrün gefärbt waren. Auf dem polierten Boden lagen Anhäufungen von Kissen, und auf jedem Kissenbett ruhte eine schlafende Frau. Einige von ihnen hielten ein Kind in den Armen. Ihre langen Haare wallten auf den Boden, und ihre dunklen Wimpern warfen Schatten auf ihren blassen Gesichtern.
    »Aber sie schlafen doch!« rief Garin.
    Urg schüttelte den Kopf. »Es ist der Schlaf des Todes. Zweimal alle zehn Stunden steigen Dämpfe aus dem Boden. Jene, die sie einatmen, werden nicht wieder erwachen, und wenn sie ungestört bleiben, liegen sie dort für tausend Jahre. Sieh her!«
    Er deutete auf die geschlossenen Doppeltüren des Raumes. Dort lagen die ersten Männer der Alten, die Garin zu sehen bekam. Auch sie schienen zu schlafen.
    »Thran befahl jenen, die nach dem letzten Kampf noch übrig waren, in die Halle des Angenehmen Todes zu gehen, damit die Finsteren sie nicht foltern konnten. Thran selbst blieb zurück, um die Tür zu schließen, und starb so auf schreckliche Weise.«
    Unter den Schlafenden gab es keine alten Männer. Keiner von ihnen schien älter als dreißig Jahre zu sein, und viele sahen sogar jünger aus. Garin gab seiner Verwunderung Ausdruck.
    »Die Alten sahen bis zum Tag ihres Todes so aus, obgleich viele von ihnen zweimal hundert Jahre lebten. Der Strahl, der auch dich geheilt hat, erhielt sie so jung. Auch wir vom Volk können damit das Altern aufhalten.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher