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Ganoven im Schlosspark

Ganoven im Schlosspark

Titel: Ganoven im Schlosspark
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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einzuwenden!“, gab Frau Porz zu. „Ich würde alles zu Geld machen und nie mehr arbeiten. Ach …“, seufzte sie sehnsüchtig. „Wäre das schön!“
    „Es gibt aber noch viele andere coole Geschichten. Zum Beispiel …“
    Doch sosehr Paula sich auch bemühte, der Bann war gebrochen. Benny und Frau Porz interessierten sich scheinbar vor allem für Schätze und gar nicht für das aufregende Leben der Familie Schlotterfels.
    „Oder die Geschichte mit dem Mord“, startete Paula einen letzten Versuch.
    „Oh Gott, ein Mord?“, kicherte Frau Porz. „Jetzt geht aber deine Fantasie mit dir durch!“
    „Das sagt mein Papa auch ständig“, seufzte Paula.
    „Und woher kennt ihr diese ganzen Geschichten?“, fragte Benny höflich nach, weil er merkte, dass Paula ein bisschen enttäuscht war.
    „Na von Sher…“
    „Wir haben die Chronik der Familie von Schlotterfels gelesen“, fiel Max seiner Schwester blitzschnell ins Wort. Es hätte nicht viel gefehlt und Paula hätte ihr größtes Geheimnis ausgeplaudert: ihre Freundschaft mit Freiherr von Schlotterfels, der als Gespenst sein Dasein fristete, seitdem er bei dem Duell ums Leben gekommen war. Erschrocken schaute Paula Max an.
    „Aber jetzt haben wir genug Geschichten gehört“, rief Benny da. „Ran an die Arbeit! Sonst wird euer Baumhaus nie fertig!“
    Max und Paula waren erleichtert. Offensichtlich hatten Benny und Frau Porz nichts Verdächtiges bemerkt.
    Benny reichte Frau Porz die Hand und half ihr auf die Beine.
    „Danke“, sagte sie und schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln, das Benny mit einer galanten Verbeugung beantwortete.
    Fast berührte seine Nasenspitze den Boden, als er zackig versprach: „Stets zu Ihren Diensten!“
    Da ertönte ein markerschütternder Schrei und wenig später flatterte das Gespenst mit rudernden Armen dem Boden entgegen. Nur knapp verfehlte es den Stapel Bauholz und landete auf einem Haufen Seile.
    „Grundgütiger!“, jammerte Sherlock leise und hielt sich den Rücken.
    „Was ist passiert, Paula? Warum schreist du so?“, rettete Max mal wieder die Situation. Bevor Paula mit einer unüberlegten Antwort alles verdarb, sagte er schnell: „Hast du schon wieder eine Spinne gesehen?“
    Paula zögerte. Sie hatte doch keine Angst vor Spinnen!
    „Eine von den dicken, schwarzen, mit den langen Haaren?“, fragte Max und sah seine Schwester eindringlich an.
    Paula unterdrückte ein Grinsen und nickte langsam.



Da brach Benny in schallendes Gelächter aus. „Ist das dein Ernst, Paula? Du fürchtest dich vor Spinnen? Das passt überhaupt nicht zu dir!“
    Paula brachte ein verlegenes Lächeln zustande und als Benny und Frau Porz nicht hinsahen, drehte sie sich blitzschnell zu Sherlock um und tippte sich an die Stirn.
    „Ich muss los“, sagte Frau Porz. „Sonst macht mir die alte Hagedorn wieder die Hölle heiß. Sie hat sich heute Mittag schon aufgeregt, bloß wegen der paar Minütchen Verspätung.“
    Paula seufzte erleichtert, denn augenblicklich waren sie und ihre angebliche Spinnenangst kein Thema mehr.
    Gemeinsam verstauten sie alles wieder auf dem Servierwagen, den Frau Porz dann möglichst langsam in Richtung Schloss schob.
    „Dann wollen wir mal“, sagte Benny, sprang auf die Leiter und zog sich seine Arbeitshandschuhe an. „Kinder, ich brauche mehr Bretter!“
    „Alles in Ordnung mit Ihnen, Freiherr von Schlotterfels?“, erkundigte sich Max leise, als er und Paula das erste Brett hochhoben.
    „Oh, danke der Nachfrage. Die Rippenbrüche und Prellungen, die ich mir gerade zugezogen habe, sind wirklich nicht der Rede wert“, erwiderte das Gespenst, während es sich umständlich von dem Berg aus Seilen gleiten ließ und seine Kleidung wieder in Ordnung brachte. Beim Davonhumpeln zischelte es: „Heute um Mitternacht in meinem Zimmer! Es gibt Neuigkeiten!“

Neuigkeiten
    Es war kurz vor Mitternacht, als Max sachte an Paulas Tür klopfte. Er steckte den Kopf in das dämmrige Zimmer. „Kommst du?“
    Paula lehnte am Fenster und betrachtete den nächtlichen Park. Als Max neben sie trat, fragte sie: „Hätte ich Benny vor dem Schatten warnen sollen? Vielleicht kommt er ja zurück …“ In Paulas Augen blitzte die Sorge um Benny auf.
    Max überlegte kurz. Dann entschied er: „Wir können es ihm ja morgen sagen. Auch wenn ich immer noch glaube, dass du dir diesen Schatten neulich nur eingebildet hast. Wahrscheinlich hat der Wind nur die Äste bewegt oder es war doch ein Tier.“
    Paula seufzte. Vermutlich
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