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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)
Autoren: Rob Reid
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würden. Natürlich war der einzige bewohnbare Planet innerhalb der Bieber-Linie die Erde, und die Verurteilten hatten auch dort keinen gemeldeten Wohnsitz. Also wurde nach vielen Debatten und kostspieligen juristischen Manövern beschlossen, Paulie in Pugwashs Apartment und Özzÿ in meins zu verbannen.
    Özzÿ erwies sich schließlich als sehr angenehmer Mitbewohner. Obwohl er nach Kultivierten Standards keine besonders große Leuchte ist, muss er nach unseren als technisches Genie gelten. Innerhalb einer Woche hatte er in Mandas Wohnung ein erstaunliches Heimstudio und eine spektakuläre Medienanlage in meiner eingerichtet. Und er kann so oft sagen, wie er will, dass er kein gottverdammter Staubsauger ist, aber während des gesamten Monats, den er bei mir verbrachte, bemerkte ich keinen einzigen Staubfussel auf meinem Fußboden.
    Paulie und Pugwash hingegen waren sich praktisch die ganze Zeit immer wieder an die Gurgel gegangen. 72 Aber inzwischen ist die Exilstrafe bereits seit drei Monaten beendet, und Paulie ist immer noch nicht ausgezogen. 73 Manda glaubt, dass sie planen, buchstäblich das Universum zu erobern, und wahrscheinlich hat sie sogar recht.
    In der Zwischenzeit gab es sehr viel Arbeit zu erledigen. Der erste Entwurf meiner vorgeschlagenen Lösung zur Schuldenkrise bewährte sich außerordentlich gut, aber es gab noch jede Menge loser Enden, die Judy und ich verknüpfen mussten. Zum Beispiel wurde die Berner Konvention niemals von Angola unterzeichnet. Aber irgendwie war das Land mit ein paar Songs auf den Playlists der gesamten Kultivierten Liga vertreten. Deshalb war es aus verschiedenen obskuren Gründen richtig kompliziert, die Tantiemen zu berechnen, die die Liga den Bürgern von Angola schuldig war. Unterdessen stellte sich heraus, dass Paul McCartney nicht genug Zellen in seinem Körper hat, um die Summe auszugleichen, die ihm zustünde – es sei denn, er wird 164 Jahre alt. Und was ist mit den Plattenlabels und den vielen anderen Unternehmen, denen musikalische Verwertungsrechte gehören? Ein großer Teil des Geldregens fließt in Form von Steuern ab – aber wie verrechnet man das immense Vermögen, das ihnen verbleibt, wenn man bedenkt, dass ein Unternehmen keine Zellen und damit auch keine DNS hat?
    Für all das und ein paar andere rein juristische Probleme wurden Lösungen gefunden. (Zum Beispiel konnte Judy Angola mühelos so sehr einschüchtern, dass das Land sofort die Berner Konvention unterzeichnete; die Kultivierte Biotechnik wird dafür sorgen, dass Sir Paul mindestens 164 wird; und Firmen befinden sich im Besitz von Anteilseignern, sodass wir das Unternehmensvermögen auf Börsenmakler, Investoren und private Aktionäre verteilten, damit es durch das Zellwachstum der Leute, denen die Firmenanteile gehörten, abgearbeitet werden konnte.) Aber es ist trotzdem eine Menge Arbeit für zwei Rechtsanwälte 74 und eine Anwaltsgehilfin 75 . Und so sehr ich mich dafür eingesetzt habe, wenigstens Randy ins Boot zu holen, besteht Judy vorläufig darauf, die Sache vollständig unter Verschluss zu halten.
    Ein weiteres Problem ergab sich, als das Kraftfeld der Erde erneut zusammenbrach. Diesmal hatten die Wächter selbst es verbockt, als sie Paulie und Özzÿ hindurchschickten, damit sie ihre verschärfte Exilierung auf der Erde absitzen konnten. (Das war der Grund für das entsetzte Neinn! inmitten der Stille gewesen.) Doch statt das verdammte Ding ein drittes Mal aufzubauen, gaben sie lediglich ein Wirklich Inniges Ersuchen an jeden Bürger der Kultivierten Liga heraus, in dem sie verlangten, dass sie sich verdammt noch mal von der Erde fernhalten sollten – sonst … Judy übernahm die genaue Formulierung, also müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass bei Ihrem nächsten Musikfestival jede Menge fliegender Untertassen auftauchen.
    Nachdem die Erde sicher hinter einer Schutzmauer aus aggressiver Rhetorik isoliert war, besteht die neue Herausforderung darin, die Aliens zu finden, die sich bereits eingeschlichen haben – und zu überlegen, was mit ihnen geschehen soll. Wir wissen nur, dass neun »Eindringlinge« in den späten Siebzigern zur Erde kamen, bevor die Townshend-Linie den Betrieb aufgenommen hatte. Aber wer (und was) sind sie? Natürlich haben wir Perfuffiniten in Verdacht, weil sie unter Menschen so gut wie gar nicht auffallen. Aber es gibt noch elfhundert weitere Kultivierte Spezies, die sich mehr oder weniger gut ins irdische Ambiente einfügen könnten. Da ihr Wirklich
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