Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
ich Pat gefunden hatte, und es geschah aus freier Wahl.«
    »Tut es Ihnen jetzt nicht leid?« wollte Sally wissen.
    »Nein.«
    »Wenn ich nicht gewesen wäre«, unterbrach sie Big Noodle, »dann hätten Sie Pat nie kennengelernt.«
    »Ich wünschte, wir hätten es gelassen«, sagte Sally heftig. »Wenn Pat nicht wäre, dann säßen wir jetzt nicht hier herum.« Sie warf Curt einen bösen Blick zu. »Und ich bin auch nicht der Meinung, daß sie hübsch ist.«
    »Was würdest du denn an meiner Stelle tun?« fragte Curt das Mädchen mit mehr Geduld, als er fühlte. Er wußte, wie vergeblich es sein würde, einem Kind und einem Idioten begreiflich zu machen, wie wichtig das Problem war. »Du weißt, daß wir jetzt nicht mehr so tun können, als hätten wir sie nie gefunden.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Sally. »Und das Korps ahnt schon etwas. Das ist bestimmt der Grund, warum sich plötzlich so viele hier in der Schule herumdrücken. Es ist bloß gut, daß wir nicht wissen, wo sie sich befindet.«
    »Ich weiß, wo sie ist«, sagte Big Noodle. »Ich weiß genau, wo.«
    »Red doch keinen Blödsinn«, fuhr Sally ihn an. »Du weißt, wie du mit ihr Verbindung aufnehmen kannst, aber das ist nicht dasselbe. Du kannst uns nur hinschicken und wieder zurückholen.«
    »ES ist ein Planet«, sagte Big Noodle verärgert. »Mit komischen Pflanzen. Und die Luft ist dünn, und sie lebt in einem Lager. Die Leute arbeiten den ganzen Tag auf den Feldern. Eine Menge komischer Tiere gibt es dort. Es ist kalt.«
    »Wo ist es?« fragte Curt.
    Big Noodle fing an zu stottern. »Es ist…« Seine dicken Arme zuckten unschlüssig. »Es ist ein Ort in der Nähe…« Er gab auf, schnaufte verächtlich in Sallys Richtung und ließ plötzlich eine Schüssel voll schmutzigem Wasser über dem Kopf des Mädchens erscheinen. Während die Schüssel umkippte, machte Sally ein paar flüchtige Bewegungen mit ihren Händen.
    Big Noodle schrie voller Entsetzen auf, und das Wasser verschwand. Er lag in seinem Stuhl und atmete schwer und zitterte am ganzen Körper. Sally hatte ihm die Finger seiner linken Hand belebt.
    »Mach das lieber nicht noch einmal«, sagte Curt. »Sein Herz ist für solche Späße zu schwach.«
    »Dieser Fettkloß!« Sally kramte in einem eingebauten Schrank herum. »Also, wenn Sie soweit sind, dann los, damit wir es hinter uns haben. Aber wir wollen nicht zu lange bleiben. Sie geraten mit Pat immer ins Erzählen und kommen dann stundenlang nicht wieder. Und nachts ist es dort verteufelt kalt, und Heizung gibt es auch nicht.« Sie zog einen Mantel aus dem Schrank. »Ich werde ihn für alle Fälle mitnehmen.«
    »Wir gehen nicht«, sagte Curt, »diesmal machen wir es anders.«
    »Anders?« Sally blinzelte erstaunt.
    Sogar Big Noodle war überrascht. »Ich wollte euch gerade hinüberschaffen«, beklagte er sich.
    »Ich weiß«, sagte Curt brüsk.
    »Aber heute möchte ich, daß du Pat hierher holst. Bring sie in dieses Zimmer, verstanden. Das ist der Zeitpunkt, über den wir uns schon unterhalten haben. Der große Augenblick ist da.«
    CURT wurde nur von einer Person begleitet, als er Fairchilds Büro betrat. Sally war wieder zu Bett gegangen, und Big Noodle tat niemals einen Schritt aus seiner Kammer. Und Tim war immer noch in der Schule unter Aufsicht von Psi-Klassern, allerdings keinen Telepathen.
    Pat folgte ihm zögernd. Sie war ängstlich und nervös. Als die beiden eintraten, schauten die Männer, die im Büro herumsaßen, neugierig hoch.
    Sie war vielleicht neunzehn, schlank, und ihre Haut hatte die Farbe von Kupfer. Sie trug ein Arbeitshemd und Hosen aus grobem Leinen, dazu schwere, schlammbespritzte Schuhe. Ihre wirren schwarzen Locken hatte sie zurückgestrichen und mit einem roten Tuch zusammengebunden. An ihrem Ledergürtel hingen ein Messer, ein Feldtelefon, eine eiserne Ration und eine Wasserflasche. Big Noodle hatte sie direkt vom Arbeitsplatz geholt.
    »Das ist das Mädchen«, sagte Curt. »Schaut sie euch gut an.«
    »Woher kommen Sie?« wandte sich Fairchild an das Mädchen. Er schob einen Haufen Papiere und Tonbänder beiseite, um seine Pfeife zu suchen.
    Pat zögerte. »Ich«, begann sie, dann hielt sie wieder inne. Sie schaute Curt unsicher an. »Du hast mir doch gesagt, ich solle das niemals jemanden sagen, nicht einmal dir.«
    »Es ist schon gut«, sagte Curt weich. »Jetzt kannst du es sagen.« Er wandte sich erklärend an Fairchild. »Ich kann natürlich jetzt vorausschauen, was sie sagen wird, aber ich habe es bis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher