Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
getrunken hast und dann wieder gegangen bist, versprach Graham, uns zu helfen. Er schrieb an einer Geschichte über uns, und er hat bestimmt auch alle diese Dinge gefühlt, die du mir beschrieben hast, aber sie waren nicht gegen uns, sondern gegen Bell gerichtet.«
    »So könnte es gewesen sein«, sagte Anna. Sie schien ein wenig verwirrt. »Ich hatte zwar nicht ganz diesen Eindruck, aber so könnte es gewesen sein.« Sie seufzte und lehnte sich gegen ihn. »Ach, Tony, ich bin so froh, daß ich dir alles gebeichtet habe. Ich wußte nicht, was ich machen sollte, und ich war überzeugt, daß er dabei war, etwas ganz Böses und Schreckliches über die Kolonie zu schreiben.«
    »Nun, jetzt kannst du beruhigt sein. Du gehst jetzt am besten ins Bett und schläfst dich richtig aus.« Er nahm ihre Hände und schaute ihr aufmunternd ins Gesicht. »Es wird schon alles gut werden.«
    Sie blickte zu ihm auf und lächelte. »Jetzt glaube ich es auch, Tony.«
    Er hätte jetzt ihre Hände wieder loslassen können, aber er tat es nicht. Statt dessen errötete er, als er sich bewußt wurde, daß sie selbst jetzt ja seine Gefühle kannte. Wieder wurden ihre Augen feucht, aber diesmal holte er kein Tuch, um sie damit zu trocknen. Er beugte sich herunter und küßte ihre Augenlider.
    Tausend Gedanken wirbelten durch seinen Kopf. Die Erde und Bell und die Kolonie, jetzt, für immer, oder niemals. Anna – Anna an seiner Seite – helfend, verstehend.
    »Anna«, sagte er. Er ließ ihre Hände los und nahm ihr Gesicht in seine gewölbten Handflächen. Seine Lippen senkten sich langsam und zärtlich.
    Als er seinen Mund wieder von dem ihren gelöst hatte, lachte er und sagte: »Man spart dabei Worte, nicht wahr?« »Ja.« Ihre Stimme war sehr klein und ein wenig rauh. »Ja, das tut man – Lieber.«
    TADS linkes Ohr juckte. Er ließ es jucken.
    Der Funker vom Dienst darf vor seiner Ablösung unter keinen Umständen seinen Kopfhörer abnehmen.
    Und es würde noch eine gute Stunde vergehen, bis Gladys Porosky erscheinen würde.
    »Mars-Maschinen an Sun Lake!« knatterte es plötzlich in seinen Kopfhörern. Tad schaute auf die Uhr und trug die Zeit in das Tagebuch ein.
    »Sun Lake an Mars-Maschinen! Ich höre. Ende!«
    »Mars-Maschinen an Sun Lake! Funkspruch. Brenner Pharmazeutische Werke an Marsport. Über Mars-Maschinen, Sun Lake, Pittko Drei. Reserviere zwei Kubikmeter gepolsterten Frachtraum Erdrakete. Unterschrift Brenner. Wiederhole zwei Kubikmeter.
    Bitte bestätigen! Ende!«
    Tad sagte: »Sun Lake an Mars-Maschinen«, und las gewissenhaft noch einmal den Funkspruch herunter, den er inzwischen in das Tagebuch eingetragen hatte. »Brenner. Wiederhole. Zwei Kubikmeter. Alles verstanden. T. Campbell, Funker vom Dienst. Ende!«
    Tads Finger flogen anschließend über die Tasten der Schreibmaschine. Mimi und Nick würden wissen wollen, wie der verfügbare Laderaum von den einzelnen Kolonien beansprucht werden würde. Es war immer interessant, zu wissen, was die anderen vorbestellten. Die ganze Kunst bestand darin, seine Bestellung so lange wie nur möglich aufzuschieben und dann nur ein bißchen mehr zu reservieren, als vermutlich gebraucht werden würde. Wenn man zu früh reservierte, konnte es passieren, daß man auf Frachtraum sitzen blieb, den man nicht verwerten konnte, aber bezahlen mußte. Eine zu späte Reservierung konnte dagegen bedeuten, daß überhaupt kein Platz mehr vorhanden war und man mit seiner Sendung bis zum nächsten Schiff warten mußte.
    Die Tür hinter Tad öffnete sich und schloß sich wieder.
    »Gladys?« fragte er. »Du bist aber früh dran.«
    »Ich bin es, Söhnchen«, sagte eine Männerstimme: Graham. »Kannst du für mich etwas durchgeben?«
    Der Reporter gab Tad ein paar maschinengeschriebene Seiten. »Phillips Nachrichtenkode«, sagte er. »Traust du dir zu, damit fertig zu werden?«
    »Ich hoffe schon«, sagte Tad etwas unglücklich. Er schaute die unverständlichen Wortgruppen mißtrauisch an und fragte dann: »Warum machen Sie sich denn überhaupt die Mühe, Ihre Berichte zu verschlüsseln?«
    »Erstens aus Raumersparnis. Man kann damit rund fünf Wörter durch ein einziges ausdrücken. GRÜNBAY, zum Beispiel, heißt: Eine aufgeregte Menge versammelte sich am Schauplatz, TREEPLY bedeutet: Trotz seines, oder ihres Widerstandes, Widerspruches. Außerdem – warum habe ich den Kode gelernt, wenn ich ihn nicht benutzen darf?«
    Er grinste, um zu zeigen, daß das nur spaßhaft gemeint war.
    Tad übersah das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher