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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Kanone.«
    AM andern Morgen – wir hatten gerade unser Frühstück beendet – schrie einer der Helfer: »Mr. Rivers, sehen Sie dort!«
    Er zeigte zum Rand des Sumpfes. Im flachen Wasser standen dort sechs Entenschnäbel und fraßen. Es waren Anatosaurier, die ihren Spitznamen von ihrem wie ein Entenschnabel geformten Maul haben. Ziemlich große Biester, die an ihrem Hinterkopf einen Kamm aus Knochenspitzen und Haut tragen.
    »Ruhig bleiben! Nicht laut reden«, sagte ich. »Die Entenschnäbel sind wie alle Ornithopoden sehr scheu, da sie weder einen Panzer noch irgendwelche anderen Verteidigungswaffen gegen die Theropoden haben. Sie weiden an den Ufern der Seen und Sümpfe. Wenn ein Gorgosaurier sich auf sie stürzen will, flüchten sie ins tiefe Wasser und schwimmen davon. Und wenn hier Phobosuchus, das Superkrokodil, auf sie Jagd macht, retten sie sich wieder ans Land. Ein ziemlich aufregendes Leben, nicht wahr?«
    Holtzinger sagte: »Äh, Reggie, ich habe über das nachgedacht, was Sie über die Ceratopsköpfe gesagt haben. Wenn ich einen von denen dort bekommen konnte, wäre ich auch zufrieden. Er würde für mein Haus auch groß genug sein, oder?«
    »Sicher, alter Junge«, sagte ich. »Also passen Sie auf. Wir können einen Bogen schlagen und dort in ihrer Nähe wieder herauskommen. Aber dann müßten wir einen Kilometer Morast und Schlamm durchqueren. Eine sehr mühsame Sache, und vermutlich würden sie uns auch kommen hören. Oder wir können bis zum Nordende der Sandbank kriechen. Von dort sind es dann nur noch drei- bis vierhundert Meter. Ein schwieriger Schuß, aber nicht unmöglich. Trauen Sie sich das zu?«
    »Mit dem Fernrohraufsatz und im Sitzen – ja, ich will es versuchen.«
    »Sie bleiben hier«, sagte ich zu James. »Das hier ist Augies Kopf. Ich möchte keinen neuen Ärger haben.«
    JAMES knurrte nur etwas Unverständliches, während Holtzinger den Fernrohraufsatz an seinem Gewehr befestigte. Wir schlichen vorsichtig bis zum Ende der Sandbank, wobei wir uns bemühten, immer in Deckung zu bleiben. Als wir schließlich an eine offene Stelle kamen, krochen wir auf Händen, und Füßen langsam weiter. Die Entenschnäbel hatten sich auf ihre Vorderbeine niedergelassen und ästen. Immer wieder erhob sich allerdings einer und sicherte. Holtzinger setzte sich vorsichtig auf, entsicherte sein Gewehr und zielte durch das Teleskop. Und dann…
    Bang, bang, knallte eine schwere Büchse hinten im Lager.
    Holtzinger sprang auf. Die Entenschnäbel warfen die Köpfe hoch und rasten dem schützenden Wasser zu. Holtzinger gab noch schnell einen Schuß ab, traf aber nichts. Auch ich drückte ab, traf aber genauso wenig.
    Enttäuscht machten wir uns auf den Weg zurück ins Lager. Dann aber beschleunigten wir unsere Schritte, denn uns fiel plötzlich ein, daß unsere Gruppe vielleicht von Theropoden angegriffen worden war und Hilfe benötigte. Tatsächlich war aber nur ein Brontosaurus, wahrscheinlich der von gestern abend, am Lager vorbeigezogen. Ungefähr hundert Meter vor dem Lager wurde der Grund etwas seichter. Der Saurus war daher die kleine Anhöhe langsam und schwerfällig hochgeklettert, bis sein Körper fast ganz aus dem Wasser ragte, wobei er seinen winzigen Kopf auf der Suche nach etwas Freßbarem ununterbrochen hin und her bewegt hatte. James hatte der Versuchung nicht widerstehen können und ihn ange schossen. Als wir endlich im Lager eintrafen, hatte sich inzwischen der Sauropode umgedreht, um wieder im Wasser zu verschwinden, wobei er bei jedem Schritt einen fürchterlichen Schrei ausstieß. Schließlich tauchte er ins tiefe Wasser. Nur sein Kopf und ein paar Meter Hals ragten noch heraus und waren noch eine Zeitlang zu sehen, bis er in den Dunstschwaden verschwand, die über dem Sumpf lagen.
     

     
    James stritt gerade mit dem Radscha.
    Holtzinger schrie ihn erregt an: »Sie verdammter Vollidiot! Jetzt haben Sie mich schon zum zweiten Male um einen Abschuß gebracht!« Eine starke Sprache für unseren kleinen Augie.
    »Reden Sie doch keinen Unsinn«, sagte James. »Ich kann ihn doch schließlich nicht ins Lager lassen, damit er hier alles zertrampelt.«
    »Dazu bestand allerdings keine Gefahr«, widersprach der Radscha höflich. »Wie Sie sehen können, wird das Wasser vor dem Ufer wieder tiefer. Unser schießwütiger Mr. James kann nur kein Tier sehen, ohne gleich zu seinem Gewehr zu greifen.«
    ICH sagte: »Falls er wirklich zu nahe herangekommen wäre, hätte es vollkommen genügt, ein Stück
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