Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
Vom Netzwerk:
ich nicht. Ich kann noch immer nicht ganz glauben, dass du dich für mich in eine solche Gefahr gebracht hast.“
    „Warum nicht? Du tust es ständig für mich.“
    Bewundernd schaute er sie an. „Meinetwegen bist du ge- blieben. Du hast dich in die Höhle des Löwen begeben, ob- wohl du hättest fliehen können – sollen. Ich fühle mich ...“ Er schüttelte den Kopf.
    „Wie fühlst du dich?“ fragte sie leise.
    „Als hätte das Leben gerade erst begonnen.“ Einen Moment schloss er die Augen. „Nie mehr werde ich Geheimnisse vor dir haben, Serafina. Ich hatte eine solche Angst und habe mich so schlimm benommen. Aber du warst so geduldig mit mir.“
    „Du bist es wert, Darius.“
    Er öffnete die Augen und konnte nichts weiter sagen.
    Sie beugte sich nach vorn, küsste ihn auf den Mund und verharrte bei seiner halbmondförmigen Narbe. Als sie sich von ihm löste, lächelte er ihr wie ein schüchterner Junge zu.
    Sie schwiegen und versanken im Anblick ihres Gegenübers. Serafina strich ihm das weiche Haar zurück und bemerkte, dass er sie eigentümlich ansah.
    „Willst du meine Frau werden?“ erkundigte er sich unver- mittelt.
    „Was?“ rief sie und schaute ihn überrascht an.
    „Ich bin nie dazu gekommen, dich zu fragen“, erklärte er und zuckte die Schultern.
    „Also wirklich, Santiago! Ich weiß nicht. Es ist ein großes Wagnis. Glaubst du wirklich, dass du bereit bist?“ erwiderte sie in einem spielerischen Ton.
    „Ich bin bereit“, flüsterte er und sah sie aus strahlenden Augen an.

Serafina lachte und drückte sich an ihn. „Endlich!“ rief sie. „Ich habe auf diese Frage gewartet, seitdem ich vier Jahre alt war.“
    „Dann habe ich einiges aufzuholen.“
    „Ja“, antwortete sie und küsste ihn stürmisch.

EPILOG
    27. Oktober 1805
    „O Serafina, es ist wunderbar!“ rief Elisabetta und folgte ihrer Freundin in den ersten Stock des Herrenhauses. „Kein Wunder, dass wir Sie nie mehr bei Hofe sehen. Sie haben sich hier ein kleines Paradies geschaffen.“
    Serafina lachte und strich sich eine Locke hinters Ohr. Als sie Elisabetta in das Speisezimmer führte, wies sie auf das barocke Deckenfresko, das behutsam restauriert worden war. Mars und Venus waren noch immer in ihrem goldenen Netz gefangen und schienen es überhaupt nicht zu bedauern.
    Elisabetta meinte beim Anblick der beiden Götter lachend: „Sie erinnern mich an zwei, die ich kenne.“
    Serafina kicherte. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Frühstückszimmer. Dort scheint das Licht so schön herein.“
    Die Fertigstellung und Veränderung des Hauses fielen mit dem Ende der Kriegsbedrohung zusammen. Fünf Monate lang waren die Franzosen an der Bucht vor Anker gelegen, doch nun hatten sie sich zurückgezogen. An diesem Tag gaben Se- rafina und Darius einen großen Herbstball, um das Ereignis zu feiern.
    Eine Woche zuvor – als in Amantea die Traubenlese statt- fand – hatte Horatio Nelson zwar sein Leben gelassen, aber es dennoch geschafft, Villeneuve und die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar zu besiegen.
    Nun besaß Napoleon nicht mehr genügend Schiffe, um Amantea einzunehmen – von England ganz zu schweigen. Die drohende Invasion war für immer abgewendet.
    Als Serafina ihrer Freundin die Bibliothek zeigte, stellte sie fest, dass die Erinnerung an Tjurinow und seine beiden Handlanger allmählich schwächer wurde.
    Der Raum sah nun anders aus. Ein frisches Weiß zierte die Wände, und helle Teppiche ersetzten jene, die von Blut getränkt worden waren. Trotz des Todes eines so bekann-

ten Mannes war es zu keiner Untersuchung gekommen. Zar Alexander hatte es persönlich verhindert.
    Der junge Herrscher hatte Serafina zu ihrer Tapferkeit gratuliert, als er einen Dankesbrief an Darius geschrieben hatte. Dessen Informationen hatten zu belastenden Beweisen geführt, dass Tjurinow tatsächlich seine erste Frau ermordet hatte. Da er nun auf Amantea gestorben war, fiel es Alexander leichter, den Mordfall zu den Akten zu legen.
    Als Serafina und Darius den Brief des Zaren erhielten, erklärte der Spanier seiner Frau, was zwischen den Zeilen geschrieben stand. Falls es zu einer Verurteilung Tjurinows gekommen wäre, hätte das auch für den Zaren, seinen Vetter, einen großen Skandal bedeutet.
    Alexander hatte auch mitgeteilt, dass er der Familie von Margarita persönlich sein Beileid ausgesprochen und die wahren Umstände ihres Todes erklärt hatte. Da Anatol nun tot war, hatten die Eltern wenigstens das Gefühl, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher