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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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sah tief in die Augen seiner Geliebten, während er langsam näher kam.
    „Hab keine Angst, chérie“, sagte er leise. „Ich bin jetzt bei dir.“
    Fassungslos und voller Verzweiflung schaute sie ihn an. Die Haut unter ihren Sommersprossen war kalkweiß.
    „Er soll mich loslassen, Lazar. Bitte!“ flehte Allegra mit zitternder Stimme.
    „Was wollen Sie, Clemente? Lassen Sie Allegra frei, und ich werde auf alle Ihre Forderungen eingehen.“
    „Und das soll ich Ihnen glauben? Sie ... Sie Pirat!“ Der Viconte lachte vor Verbitterung laut auf.
    „Lassen Sie Allegra gehen. Was verlangen Sie? Eine Be- gnadigung? Die gewähre ich Ihnen. Geld? Nennen Sie mir einen Betrag.“

„Ich will meine Stellung zurück!“ gab Domenico zurück. „Diese Insel gehört mir!“
    „Nein, sie gehört mir“, erwiderte Lazar ruhig. Er kon- zentrierte sich nun ganz auf den Viconte, in dessen grünen Augen sich Furcht widerspiegelte.
    Der König entschloss sich deshalb zu einer anderen Tak- tik. Lazar vermutete, dass er nur eine Patrone in der Waffe hatte.
    Wenn ich es schaffe, dass er die Kugel auf mich abfeu- ert, dachte Lazar, wäre Allegra in Sicherheit. Denn dann würden sich sogleich seine Piraten auf Clemente stürzen.
    „Was für ein Feigling Sie doch sind, Clemente“, sagte er mit gleichmütiger Stimme. „Können Sie niemals Ihren eigenen Kampf ausfechten? Müssen sich hinter dem Rock einer Frau verstecken, um sich zu retten?“
    „Seien Sie still!“ brüllte Domenico.
    „Feigling“, erwiderte Lazar sanft, wobei seine Augen zu funkeln begannen.
    „Ich habe keine Angst vor Ihnen!“
    „Das sollten Sie aber“, riet Lazar ihm mit liebenswür- diger Stimme. „Diesmal werde ich nämlich nicht nur Ihr Handgelenk brechen. Ich werde jeden einzelnen Knochen in Ihrem Körper zerschlagen und dann mein Messer he- rausholen, um Sie so zu zieren, wie Sie das bei meinen Männern getan haben.“
    „O mein Gott“, sagte Allegra schluchzend.
    „Mögen Sie Haie, Clemente? Es gibt ziemlich viele im Meer, wie Sie wohl wissen. Große Haie.“
    „Halten Sie endlich den Mund! Ich werde Sie umbrin- gen.“
    „Glauben Sie wirklich, dass Sie mir etwas antun kön- nen? Los, versuchen Sie es doch! Schießen Sie auf mich. Und ich zeige Ihnen, dass ich ein Talent dafür habe, von den Toten aufzuerstehen.“
    „Lazar, nein.“ Allegra stöhnte auf.
    „Keine Sorge, chérie. Schauen Sie, Sie windiger Nichts- nutz! Ich bin nur sieben oder acht Ellen von Ihnen entfernt. Ich wette, dass Sie mich von dort nicht treffen können.“
    Langsam trat er auf die beiden zu, während sich Do- menico mit Allegra rückwärts auf eine bereits wartende Kutsche zubewegte. Noch immer hielt er dabei die Pistole auf Allegras Schläfe gerichtet.

Lazar konzentrierte sich ganz und gar auf Clementes schwächer werdenden Willen, der sich deutlich in sei- nem Gesicht offenbarte. Der König von Amantea steckte Excelsior in die Scheide und streckte seine Hände aus.
    „Sehen Sie? Nun habe ich nichts mehr, womit ich mich wehren kann. Los, verpassen Sie mir schon eine Kugel, Cle- mente! Wir wissen doch beide, dass Sie mich töten wollen. Wäre es nicht herrlich, wenn Sie mich endlich los wären? Sie könnten alles zurückbekommen, nicht wahr?
    Aber anscheinend sind Sie doch ein zu großer Feigling, um es überhaupt zu versuchen. Sie verstecken sich lieber hinter einer Frau und laufen fort. Doch Sie werden nicht weit kommen.“
    „Du verdammter Hurensohn!“ brüllte Domenico außer sich vor Wut. „Ich werde sie erschießen. Dann verlieren Sie die Frau und Ihr Kind!“
    Lazar blieb sofort stehen und sah Allegra fassungslos an.
    Tränen liefen ihr über das Gesicht.
    „Bitte, Lazar“, flüsterte sie kaum hörbar.
    Domenico nutzte den Moment von Lazars völliger Ver- blüffung, als er Allegra anblickte, und richtete die Waffe auf den König.
    Doch als er abdrückte, schlug Allegra seinen Arm mit einem zornigen Aufschrei nach oben und entwand sich ihm gleichzeitig. Die Kugel sauste über Lazars Kopf hinweg.
    Daraufhin stürzte Domenico fluchend auf die Kutsche zu und sprang auf den Kutschbock.
    Gleich darauf war Lazar bei ihm und zerrte ihn herab. Noch bevor die Pferde einen Schritt machen konnten, hiel- ten sie die Wachen davon ab, während Lazar Domenico ge- gen die Kutsche drängte und ihm zwei Mal mit aller Kraft ins Gesicht schlug. Dann schleuderte er ihn zu Boden und zog Excelsior wieder aus der Scheide.
    Aber er tötete den Viconte nicht. Schließlich war er
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