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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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meinem Herzen!“ rief sie auf Französisch, um den Soldaten zu verstehen zu geben, dass sie sie nicht mit ihrem angeblichen Verlobten wegschicken konnten.
    Da war es also. Endlich hatte sie es laut ausgesprochen. Innerlich fühlte sie sich erleichtert. Ihr Zustand stellte kein Geheimnis mehr dar – weder vor ihr selbst noch vor der Welt.
    Die österreichische Garde sah sich gegenseitig unsicher an, während Domenico vor Entsetzen und Scham bleich wurde.
    „Dann gibt es noch einen weiteren Grund, warum die Prinzessin sie aus dem Weg haben möchte“, erklärte er geistesgegenwärtig den Männern. „Sie kommen jetzt endlich mit mir, Allegra!“
    „Nein!“ Sie hastete davon, aber einer der Soldaten holte sie sofort ein.
    „Es tut mir Leid, aber der Herr hat Recht, Mademoi- selle“, sagte er. „Erbangelegenheiten und dergleichen.“
    Als Allegra Luft holte, um nach Sully und den anderen Piraten zu rufen, hielt ihr ein Österreicher die Hand vor den Mund.
    „Sie enttäuschen mich, Allegra“, bemerkte Domenico und beugte sich drohend über sie. „Ich hätte niemals ge- dacht, dass Sie sich dafür hergeben würden, die Mätresse eines Mannes zu sein. Nun kann ich Sie also auch in dieser Hinsicht verwenden.“

Allegra trat so fest, wie sie konnte, gegen sein Schien- bein, doch er zeigte keine Reaktion.
    Als Domenico einen Schritt zurückwich, um ihren weite- ren Versuchen auszuweichen, entdeckte sie im Augenwin- kel Darius. Er stand wie erstarrt da und blickte ungläubig auf das Geschehen vor seinen Augen.
    Dann verschwand er lautlos, ohne dass die österreichi- schen Soldaten oder Domenico ihn bemerkten, während der Viconte die Gefangene entgegennahm und sie die mit Kerzen erleuchtete Halle entlangzog.
    Lazar galoppierte zum Kloster hinauf. Oben angekommen, sprang er im gepflasterten Innenhof vom schnaubenden Pferd und warf einem der dort herumstehenden Piraten die Zügel zu.
    „Abend, Kapitän“, sagte der Mann und fügte dann eilig hinzu: „Ich meine natürlich Königliche Hoheit.“
    Lazar grinste und stieß die gewaltige Eingangstür auf, die von Fackeln erhellt wurde. Im riesigen Speiseraum entdeckte er schließlich seine Männer.
    „Was tun Sie denn hier?“ fragte Sully überrascht. Doch noch bevor Lazar antwortete, erhellte ein fröhliches Lä- cheln das Gesicht des Iren.
    „Wo ist sie?“ rief Lazar mit munterer Stimme.
    „Ach, er ist endlich zur Besinnung gekommen!“ Sully lachte und klatschte begeistert in die Hände.
    „Ich dachte, sie ist eine prüde, scharfzüngige kleine Hyäne“, rief Donaldson.
    „Und selbst wenn sie die letzte Frau auf Erden ist!“ höhnte Mutt.
    „Wir wussten alle, dass Sie nicht ohne sie leben können, Lazar.“ Doktor Raleigh lachte.
    „Dort entlang.“ Sully wies auf einen Gang, der vor dem Speisesaal verlief. „Die junge Frau ist in der Kapelle. Sie wollte allein sein, hat sich nach Ihnen verzehrt. Sie war nahe daran, uns allen vor Mitleid das Herz zu brechen.“
    Lazar klopfte Sully auf den Rücken. „Meine Freunde, wünscht mir Glück. Ich muss mich vor ihr in den Staub werfen, wenn mir mein Leben noch etwas bedeuten soll“, erklärte er.
    Daraufhin eilte er davon. Plötzlich erfüllte ein marker- schütternder Schrei das alte Steingewölbe.

„Mr. Sully! Mr. Donaldson!“
    Darius stürmte den mit Fackeln erleuchteten Gang ent- lang und blieb verblüfft und mit weit aufgerissenen Augen stehen, als er Lazar entdeckte.
    „Capitán! Sie haben Allegra! Sie bringen sie gerade fort!“
    „Wer?“ wollte Lazar entsetzt wissen.
    „Die fremden Wachen und Clemente!“
    Lazar rannte bereits mit gezücktem Degen die Halle ent- lang, die Piraten folgten ihm. Voller Angst lief er um eine Ecke und sah gerade noch, wie der letzte Soldat durch die Tür ins Freie trat.
    „Halt!“ brüllte Lazar.
    Der Wächter drehte sich um. „Eure Königliche Hoheit!“ sagte er verblüfft.
    Er erstarrte unter dem offenen Türbogen. Als Lazar auf ihn zustürmte und den Mann zornig anfunkelte, bemerkte er, dass auch die anderen Soldaten den Schrei gehört hatten und ebenfalls stehen geblieben waren.
    Sie wagten es nicht, den Befehl des Königs zu missach- ten. Lazar drängte sich an ihnen vorbei, wobei er große Angst davor verspürte, welcher Anblick ihn erwarten würde.
    „Halten Sie sich fern!“ schrie Clemente und hielt Allegra eine Pistole an die Schläfe.
    Lazar blieb wie angewurzelt stehen.
    Schluchzend rief Allegra seinen Namen.
    Der König ließ seinen Degen sinken und
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