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FutureMatic

FutureMatic

Titel: FutureMatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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die Matratze vom Bett und legt sie auf den Boden. Playboy schläft dort, Raton auf dem anderen Teil des Bettes. Silencio schläft auf dem Fußboden.
    Jetzt hat Raton das Röhrchen durchgeschnitten und schüttet die Hälfte des Schwarzen auf Playboys Finger. Playboy hat den Finger angeleckt, damit das Schwarze kleben bleibt. Er steckt den Finger in den Mund und verreibt das Schwarze auf dem Zahnfleisch. Silencio wüsste gern, wie es schmeckt, aber er will auf gar keinen Fall mit Jesus sprechen. Jetzt reibt Raton sich das Zahnfleisch mit dem Schwarzen ein, die Taschenlampe ruht vergessen in seiner anderen Hand. Raton und Playboy sehen dabei albern aus, aber es bringt Silencio nicht zum Lachen. Sie werden bald wieder was nehmen wollen, und das Schwarze verleiht ihnen die Kraft, das dafür notwendige Geld zu beschaffen. Silencio weiß, dass momentan kein Geld da ist, weil sie seit gestern nichts mehr gegessen haben.
    Normalerweise finden sie Leute an den dunklen Stellen zwischen den großen Formen am unteren Ende der Bryant Street, aber jetzt glaubt Raton, dass die Polizei diese Gegend beobachtet.
    Raton hat Silencio erzählt, dass die Polizisten im Dunkeln sehen können. Silencio hat sich die Augen der vorbeifahrenden Polizisten angesehen und sich gefragt, wie die im Dunkeln sehen können.
    Heute Abend hat Raton sie jedoch auf die bewohnte Brücke ge-führt. Er sagt, hier werden sie Geld finden. Playboy hat gesagt, er mag die Brücke nicht, weil die Brückenleute pinche sind; sie mögen es nicht, wenn Fremde hier arbeiten. Raton sagt, er ist glücklich.
    39
    Raton wirft das leere Röhrchen in die Dunkelheit, und Silencio hört es irgendwo aufschlagen, mit einem einzelnen leisen Klick.
    Ratons Schlangenaugen sind vom Schwarzen geweitet. Er fährt sich mit der Hand durch die Haare und gibt ihnen ein Zeichen.
    Playboy und Silencio folgen ihm.
    Silencio geht zum zweiten Mal an der Bodega vorbei und beobachtet dabei den Mann mit dem langen Mantel, der an seinem kleinen weißen Tisch sitzt und Kaffee trinkt.
    Raton sagt, das ist ein guter Mantel. Schau dir die Brille des Alten an, sagt Raton: Die ist aus Gold. Silencio glaubt, dass Playboys Brille ebenfalls aus Gold ist, aber dessen Gläser sind gelb.
    Die des Mannes sind klar. Er hat sehr kurz geschnittene graue Haare und tiefe Furchen in den Wangen. Er sitzt ganz allein da und schaut auf die kleinste Kaffeetasse, die Silencio je gesehen hat. Eine Puppentasse.
    Sie sind dem alten Mann hierher gefolgt. Er ist in Richtung Treasure Island gegangen. Dieser Teil der Brücke ist für die Touristen, sagt Playboy. Hier gibt es Bodegas, Läden mit Glasschau-fenstern, viele Spaziergänger.
    Jetzt warten sie, um zu sehen, in welche Richtung der alte Mann geht, wenn er seinen kleinen Kaffee ausgetrunken hat.
    Wenn er in Richtung Bryant zurückgeht, wird es schwierig werden. Wenn er in Richtung Treasure weitergeht, werden Raton und Playboy zufrieden sein.
    Silencios Aufgabe ist es, ihnen Bescheid zu sagen, wenn der Mann die Bodega verlässt.
    Silencio spürt den Blick des Mannes, als er vorbeigeht, aber der Mann betrachtet nur die Menschen draußen.
    Silencio beobachtet, wie Raton und Playboy dem Mann Richtung Treasure Island folgen.
    Sie befinden sich jetzt auf der unteren Ebene der Brücke, und 40
    Silencio schaut immer wieder nach oben, zur Unterseite der oberen Ebene, von der die Farbe abblättert. Sie erinnert ihn an eine Wand in los projectos. Hier sind nur wenige Brückenleute. Nur wenige Lampen. Der Mann schlendert ruhig dahin. Er hat es nicht eilig. Silencio spürt, dass der Mann nur spazieren geht, ohne Ziel.
    Silencio spürt, dass der Mann nichts braucht: Er ist nicht auf der Suche nach Geld für Essen oder für Stoff. Das muss daran liegen, dass er schon das nötige Geld für Essen oder für Stoff hat, und deshalb haben Raton und Playboy ihn ausgesucht, weil sie sehen, dass er das nötige Geld hat.
    Raton und Playboy halten Schritt mit dem Mann, aber sie schließen nicht zu dicht auf, und sie gehen nicht zusammen. Playboys Hände stecken in den Taschen seines weiten Mantels. Er hat die gelbe Brille abgenommen, und seine Augen mit den dunklen Ringen drumherum sehen aus wie bei einem, der das Schwarze genommen hat. Er sieht traurig aus, wenn er sich das Geld für seinen Stoff besorgt. Er sieht aus, als wäre er sehr aufmerksam.
    Silencio folgt ihnen und schaut sich dabei hin und wieder um.
    Jetzt ist es seine Aufgabe, ihnen Bescheid zu sagen, wenn jemand kommt.
    Der Mann bleibt

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