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Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht
Autoren: Ulli Schubert
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Pitt Fischer seufzend, und die Enttäuschung darüber war ihm deutlich anzuhören. «Aber, bitte» – der Co-Trainer legte sich den Zeigefinger auf den Mund und sah Finn, Dani, Brit und die anderen eindringlich an   –, «das bleibt unter uns, ja?! Wenn die Spieler erfahren, dass sie im Verein keine Zukunft mehr haben, werden sie noch unsicherer und gewinnen überhaupt nicht mehr. Wir brauchen im Winter aber mindestens einen Platz im gesicherten Mittelfeld, wenn wir in der Rückrunde überhaupt noch eine Chance haben wollen.»
    Finn schluckte. Es war zwar voll und ganz in seinem Sinn, wenn der Verein alles dafür tat, um möglichst bald im bezahlten Fußball dabei zu sein; schließlich war das auch sein erklärtes Ziel. Aber die rigorose Art und Weise, die der Co-Trainer gerade geschildert hatte, machte ihn doch nachdenklich.
    «Und warum erzählen Sie uns von den Plänen desVereins, wenn sie eigentlich geheim sind?», fragte er bitterer, als er eigentlich wollte.
    Der Co-Trainer sah erst ihn und dann Filip an.
    «Weil ich will, dass ihr an den FC   Norderdünen glaubt!», sagte er dann. «Wir haben große Pläne mit euch. Ihr seid die Zukunft des Vereins. Mit euch wollen wir in sechs bis acht Jahren in die Bundesliga aufsteigen!»
    Seine Stimme klang fast feierlich, und sie verfehlte ihre Wirkung nicht.
    «Ich hab’s ja nicht so gemeint», entschuldigte Filip sich beinahe automatisch. «Ehrlich, ich bin total froh und sehr stolz, dass ich im Fußballinternat aufgenommen wurde und beim FC   Norderdünen Mitglied bin.»
    «Wir sind alle stolz, Norderdüner zu sein!», sagte Brit etwas pathetisch und rief: «FC   Norderdünen – kickt die Dornumer nach Fünen!»
    Finn verdrehte die Augen. Abgesehen davon, dass Fünen eine dänische Insel war und in der Ostsee lag, kam der gereimte Text auch noch ziemlich holperig rüber. Und so etwas konnte er als Sprücheliebhaber überhaupt nicht ertragen.
    Bei den Norderdüner Spielern schien der Spruch allerdings anzukommen. Plötzlich kamen sie besser ins Spiel und starteten eine tolle Aufholjagd. In der 57.   Minute fiel das 1   :   3.   Die Fans schöpften neue Hoffnung und intensivierten ihre Anfeuerungsrufe noch. Sie wurden belohnt! Mit einem wunderschönenSchlenzer genau von der Strafraumgrenze erzielte der Spielmacher den 2   :   3-Anschlusstreffer , und in der 89.   Spielminute markierte der Rechtsaußen auch noch den inzwischen hoch verdienten Ausgleich! Als der Schiedsrichter wenig später die Begegnung abpfiff, brachen sämtliche Dämme, die Begeisterung kannte keine Grenzen mehr! Jubelnd lagen sich die Spieler in den Armen, genau wie die Fans rund um den Fußballplatz, die ihre Mannschaft feierten.
    Brit machte wieder die Vorsängerin. «Hier – regiert – der FCN!», schrie sie, und: «Niemand wird es wagen, den FCN zu schlagen!» Alle machten mit, auch die Spieler. Sie liefen eine Ehrenrunde nach der anderen und klatschten jeden einzelnen Fan ab, der ihnen die Hand entgegenstreckte.
    «Was für ’ne Party!», meinte Dani begeistert.
    «Und das alles wegen eines lächerlichen Unentschiedens!» Filip schüttelte ungläubig den Kopf. «Was hier wohl erst abgeht, wenn die mal gewinnen?!»
    «Oder wenn das neue Stadion fertig ist», sagte Brit. Die neue Arena, an der bereits fleißig gebaut wurde, sollte ein Schmuckstück werden, ein echter Fußballkessel!
    «Könnt ihr euch vorstellen, dort oben zu spielen?» Finn schaute zu der kleinen Anhöhe, wo fünf riesige Baukräne in den Himmel ragten, wie Finger, die den Fußballgott unterm Fuß kitzeln wollten. Noch war dort oben nur eine Baustelle zu sehen, aber schon imkommenden Jahr sollte das neue, 30   000   Zuschauer fassende Stadion fertig sein.
    «Ich kann mir alles Mögliche vorstellen», sagte Filip. «Im Moment zum Beispiel ein leckeres Mittagessen.»
    Während der Fußball-Sommerferien hatte es morgens, mittags, nachmittags und abends immer ein Büfett gegeben, wo sich jeder zu essen nehmen konnte, was und wie viel er wollte.
    «Hast du etwa schon wieder Hunger?», fragte Dani.
    Auch Finn war überrascht, denn er sah den riesigen Berg noch vor sich, den Filip zum Frühstück verdrückt hatte. Aber der war offenbar nicht nur ein Meister im Essenrunterschlingen, sondern auch noch ein Verdauungskünstler, denn wie auf Bestellung knurrte plötzlich sein Magen.
    «Hört ihr das?», sagte Filip und täuschte einen Schwächeanfall vor. «Ich muss sofort was in den Bauch kriegen, sonst kann ich für
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