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Furious love

Furious love

Titel: Furious love
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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nicht erlaubten, er selbst zu sein. In Rage darüber, wie die Regierung Reagan und die Filmindustrie die Pandemie Aids totschwiegen, entschloss sich Elizabeth, diese Krankheit an der so viele Menschen starben, zu bekämpfen. Sie wurde eine Wortführerin für die Aids-Forschung und sammelte Millionen Dollar für die Entwicklung einer Behandlungs- und Heilmethode und um die Einstellung der Öffentlichkeit zu dieser Krankheit und zur Homosexualität zu verändern. Bis 1992 hatte sie mehr als jeder andere Amerikaner dafür getan, Aids in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. In einer Zeit, als man noch Angst hatte, sich mit Aids-Kranken in einem Raum aufzuhalten, machte Elizabeth häufig Besuche bei ihnen in einem Krankenhaus in L. A. Einmal stieg sie zu einem Patienten ins Bett und sagte dem verblüfften
Mann: »Das ist doch die perfekte Beziehung! Ich will nicht wieder heiraten und Sie haben wahrscheinlich kein Interesse an mir.« Für solche Aktionen liebte man sie. Richard wäre stolz auf sie gewesen.
    Nach einem Rückfall in ihre Medikamentensucht ging sie 1988 ein zweites Mal in die Betty-Ford-Klinik und lernte dort einen Patienten kennen, den großen, gut aussehenden Bauarbeiter und ehemaligen Trucker Larry Fortensky. Liebe Leser: Sie heiratete ihn.
    Nach 14 Jahren ohne Engagement in einem Spielfilm bekam Elizabeth eine Gastrolle in Flintstones – Die Familie Feuerstein , wo sie Pearl Slaghoople spielt, Fred Flintstones zänkische, juwelenbehangene Schwiegermutter. Sie drehte einige Fernsehfilme, von Tennessee Williams Süßer Vogel Jugend 1989 bis These Old Broads 2001, ein Film, den sie vor allem ihrer alten Freundin und früheren »Rivalin« Debbie Reynolds zuliebe gemacht hatte. Und sie bestätigte, dass sie einen Riecher fürs Geschäft hatte, indem sie zwei Parfüms auf den Markt brachte – Passion und White Diamonds –, mit denen sie mehr Geld verdiente als jemals zuvor in ihrer Filmkarriere. Mit 200 Dollar pro Unze rangierte Elizabeth Taylors Passion Mitte der 1990er unter den bestverkauften Parfüms Amerikas und Elizabeth wurde damit zu einer der reichsten Frauen des Landes.
    Über die Jahrzehnte wurden viele ihrer Auftritte neu bewertet, auch die in schlechten Filmen. Ihre europäischen Filme verdienen einen zweiten Blick. In Die Frau aus dem Nichts zum Beispiel ist ihre Darstellung der gequälten Mutter des ertrunkenen Kindes wirklich bewegend. Ihre besten Filme – Ein Platz an der Sonne , Giganten , Telefon Butterfield 8 , Die Katze auf dem heißen Blechdach , Plötzlich im letzten Sommer , Wer hat Angst vor Virginia Woolf? – gelten inzwischen als Beispiele hervorragender Schauspielkunst. Burton, der sie als »die wohl größte Schauspielerin der Welt« bezeichnete, wusste, wovon er sprach.
    1998 kam es durch den Tod von Elizabeths langjährigem Freund Roddy McDowall zu einer kleinen Coda von Le Scandale . Als McDowall in seinem Haus in Kalifornien im Sterben lag, saßen Elizabeth Taylor und Sybil Burton Christopher an seiner Seite. Er war ihnen beiden gegenüber
loyal geblieben. Vierunddreißig Jahre nach Cleopatra spielte die frühere Konkurrenz der beiden Frauen keine Rolle mehr.
    In den Achtzigerjahren hatte Elizabeth sich mit einer anderen Ikone der (Pop-)Kultur angefreundet, dem seltsam jungenhaften Michael Jackson. Sie empfand eine Verwandtschaft mit ihm, da ihnen beiden eine echte Kindheit verwehrt gewesen war, beide jedoch ihre kindlichen Launen ins Erwachsenenleben gerettet hatten. Sie schätzte ihn als begabten Performer, vor allem, weil sie wusste, wie scheu und unsicher er tief im Inneren war – Richard darin nicht unähnlich. Und, ebenfalls wie Richard, hasste Michael Jackson sein Äußeres. Als Michael ihr sagte, am besten gefalle ihm ihre Rolle als Helen Burns – das kleine Waisenkind aus Jane Eyre , dessen langes, schönes Haar von Brocklehurst, dem sadistischen Leiter des Waisenhauses, geschoren wird, war sie gerührt. »Von all meinen Filmen war das Michaels Lieblingsfilm«, sagte sie. Ref 714
    Elizabeth heiratete Larry Fortensky 1991 auf Jacksons Ranch Neverland in Kalifornien. Doch ihre Ehe – die achte, wenn man Richard zweimal zählt – hielt weniger als vier Jahre. Sie kommentierte das später mit den Worten: »Nach Richard waren die Männer in meinem Leben bloß dazu da, mir den Mantel zu reichen und die Tür aufzuhalten. Alle Männer nach ihm hatte ich eigentlich nur zur Gesellschaft.« Elizabeth betrachtete sich immer als Burtons Ehefrau und änderte nie die
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