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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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näher zu kommen.“
    „Aber was ist mit Becca?“, fragte Dana. „Warum sie umbringen?“
    „Weil sie die Frechheit besaß, da weitermachen zu wollen, wo Alexa aufgehört hatte“, spie er aus. „Sie sagte, sie wisse, dass ich Alexa getötet habe. Dass sie gesehen hätte, wie ich sie auf die Damentoilette im Crush gebracht habe, und dass sie es der Polizei sagen werde, wenn ich sie nicht ausbezahlte.“
    „Was haben Sie getan?“, wollte ich wissen.
    Er grinste, offenkundig überaus zufrieden mit sich. „Ich habe ihr gesagt, sie solle sich mit mir auf der nächsten Party treffen. Dass ich ihr das Geld da in bar geben werde. Sie ist gekommen, ich habe ihr einen Drink besorgt und ihr dann gesagt, dass ich nicht zahle. Dass sie zur Polizei gehen könnte, wenn sie wollte, aber dass sie keinen Beweis hätte und ich allen einfach erzählen würde, sie sei es gewesen.“
    „Aber Sie wussten, sie würde nicht zur Polizei gehen“, erklärte ich. „Weil Sie auch ihren Drink mit der Droge versetzt hatten.“
    Er grinste. „Genau. Zwei Stunden, und sie würde ihre Sterblichkeit offenbaren.“
    „Und Sie würden mit allem ungestraft davonkommen.“
    „Richtig.“ Er machte eine Pause. „Solange niemand sonst auftauchen würde und nach der Wahrheit suchen, bevor ich die Gelegenheit erhielt, die Stadt zu verlassen.“
    Ich schluckte. „Wie wir?“
    „Exakt.“ Er machte einen Schritt auf uns zu und kniff die Augen zusammen. „Goldstein hat mich angerufen, nachdem Sie gestern sein Büro verlassen hatten. Er hat jede Menge bohrende Fragen gestellt. Ich kann nicht dulden, dass Leute Frage stellen, Maddie“, sagte er und richtete die Pistole auf mich. „Am wenigsten Sie.“
    Instinktiv wich ich zurück, presste mich gegen die Wand, aber es war kein Platz da.
    Und er wusste das.
    Ich sah nach unten zu Marco, der inzwischen wach war, wild blinzelte und dessen Mund ein überraschtes „O“ formte. Wenn im Dunkeln aufzuwachen schon desorientierend gewesen war, konnte ich mir vorstellen, dass es noch wesentlich schlimmer sein musste, wenn man aufwachte und eine Pistole auf sich gerichtet fand.
    „Also werden Sie uns jetzt umbringen?“, fragte Dana mit quietschender Stimme und machte sich so klein, wie es nur ging.
    Blaise nickte langsam. „Es tut mir leid, wirklich. Ich bin kein schlechter Mensch, ehrlich. Aber ich kann nicht zulassen, dass all das ans Licht kommt. Meine Frau kann nicht noch mehr verletzt werden. Wenn sie von all dem hier erführe, wäre sie am Boden zerstört. Das verstehen Sie doch?“
    Was ich verstand, war, dass dieser Kerl ernsthaft geisteskrank war.
    Ich schaute zu, wie er einen weiteren Schritt nach vorne machte und auf mich zielte. Ich erstarrte, hatte das Gefühl, dass die Zeit stillstand, währen ich verfolgte, wie er seinen Finger um den Abzug krümmte.
    Was danach geschah, nahm ich nur verschwommen wahr.
    Ich handelte rein nach Instinkt, tat, was jedes Mädchen aus der Stadt für den Fall eines Angriffes gelernt hat. Ich schnappte mir meine Tasche, schloss die Augen und warf sie auf den Bösewicht, schrie so laut ich konnte.
    Ich hörte die Waffe losgehen, roch das verbrannte Schwarzpulver.
    Dann hörte ich Dana „Nein!“ schreien und öffnete die Augen wieder, sah gerade noch, wie sie sich auf Blaise stürzte. Er richtete die Waffe auf sie, aber Dana hatte das Element der Überraschung auf ihrer Seite, erwischte ihn von der Seite und schlang Arme und Beine in einem wild-verzweifelten Huckepack um seinen Oberkörper.
    Marco sprang vom Boden auf. „Dämon aus der Hölle!“, rief er und griff in seine Tasche, warf Blaise eine Flasche Evian ins Gesicht.
    Während es ihn eindeutig nicht mit seiner Heiligkeit dahinschmolz, verblüffte es ihn lange genug, dass ich mich nach vorne werfen konnte, Blaise an den Knöcheln zu fassen bekam und ihn zu Boden fallen ließ, während Dana weiter mit ihm um die Pistole rang.
    Ein weiterer Schuss ging los, die Kugel prallte von der Betonmauer ab, sodass wir uns alle duckten.
    „Stirb, Vampir!“, schrie Marco, fischte wieder in seiner Tasche und stürzte sich erneut auf Blaise, dieses Mal mit einem gezückten Holzspieß.
    Obwohl Dana mit ihm auf dem Boden rang, war es schwer, aufs Herz zu zielen.
    „Au, verdammt!“, rief Blaise, als er einen übergroßen Zahnstocher in den Arm gebohrt bekam.
    Ich schnappte mir Marcos Tasche, suchte nach irgendetwas Nützlichem und stieß auf die Dose Bräunungsspray. Ich stand auf, versuchte auf Blaise zu zielen,
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