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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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sie.“
    „Und sie hat Ihnen gedroht, Ihrer Frau von Ihrem Verkleidungsfetisch zu erzählen?“
    Wieder warf er mir einen Blick zu, als sei ich begriffsstutziger als ein Brötchen. „Nein. Sie hat damit gedroht, meiner Frau zu sagen, dass ich nach der Party mit Becca geschlafen habe.“
    Im Geiste schlug ich mir eine Hand vor die Stirn.
    „Also sind das hier Sexanbahnungspartys?“, erkundigte sich Dana.
    Blaise nickte. „Hier passiert nichts, aber wenn man will, dass die Fantasie nachher noch weitergeht, sind die Mädchen dem gewöhnlich nicht abgeneigt.“ Er machte eine Pause. „Und ich konnte nicht zulassen, dass Phoebe das erfuhr. Sie ist eine sehr empfindsame Frau. Es hätte sie umgebracht.“
    „Also hat Alexa Sie hier gesehen und beobachtet, wie Sie zusammen mit ihrer Freundin gegangen sind; dann hat sie versucht, Sie damit zu erpressen“, sagte ich.
    Blaise nickte. „Die dumme Hure dachte, ich würde ihr wirklich Geld zahlen. Wissen Sie, wie viel Geld ich ihr in den letzten drei Jahren gegeben habe?“
    Ich schüttelte den Kopf. Nicht, dass es mich interessierte, aber mir war klar geworden, so lange wir dafür sorgen konnten, dass er redete, so lange würde er nicht auf uns schießen. Ich wusste aus vielen Stunden CSI im Fernsehen, dass die Verbrecher nie gestanden, es sei denn, sie wollten sich der Zeugen entledigen. Der Umstand, dass er uns alles erzählte, bedeutete also nichts Gutes für unsere Zukunft.
    Aber wir konnten uns damit immerhin Zeit erkaufen.
    „Tausende“, stieß Blaise hervor und beantwortete sich seine Frage selbst. „Jeden Monat kam sie mit aufgehaltener Hand zu uns, erwartete, dass ich mein Konto für sie leerte. Und dann besaß sie die Unverschämtheit, mehr Geld zu verlangen, damit sie den Mund hielt? Ha!“, lachte er, obwohl darin keine Spur von Erheiterung mitschwang. „Auf keinen Fall.“ Er hielt inne, und sein ganzes Gebaren änderte sich. „Meine arme Frau“, sagte er mit leiser Stimme. „Sie ist ein so großzügiges Geschöpf, und diese Alexa hat sie einfach überfahren. Sie hat ihre Verwandtschaftsbeziehung nach Kräften ausgenutzt. Das konnte ich nicht länger zulassen. Ich konnte nicht zulassen, dass Alexa uns auf diese Weise ruiniert. Ich musste meine Frau schützen.“
    „Und darum haben Sie Alexa umgebracht“, sagte ich und versuchte ihn zum Weiterreden zu ermuntern. Ich hörte Marco zu meinen Füßen stöhnen, während er langsam zu sich kam. Er rührte sich, und ich sah, dass Blaise noch keine Zeit gehabt hatte, ihm seine Vampirjäger-Ausstattung abzunehmen. Was uns gelegen gekommen wäre, wenn Blaise ein echter Vampir wäre. Es war nun einmal so, dass eine Schusswaffe einem Grillspieß stets überlegen war,
    Blaise nickte. „Es war zu einfach, wirklich. Ich bin ihr zum Crush gefolgt, dann habe ich ihr etwas in ihren Drink getan und gewartet. Sobald ich sah, dass sie zu stolpern begann, bin ich zu ihr geeilt und habe ihr ‚geholfen‘, zur Damentoilette zu gehen“, erzählte er und machte dabei mit seiner freien Hand Anführungszeichen in die Luft.
    „Und dann haben sie dafür gesorgt, dass alles wie Tod durch einen Vampirbiss aussieht?“, fragte Dana, deren Augen zu Marco und seiner Tasche glitten. Ihr war das Gleiche aufgefallen wie mir, und sie hob in stummer Frage die Augenbrauen.
    Leider wollte mir einfach kein Weg einfallen, wie man einen Killer mit einer Flasche Evian unschädlich machen konnte. Daher schüttelte ich langsam den Kopf.
    „Ich wusste, die Vampirmasche würde die Behörden vor ein Rätsel stellen“, fuhr Blaise fort, ohne etwas von unserem stillen Austausch zu merken. „Es gibt genug Zwielichtiges, das hier vor sich geht, genug Leute mit Geheimnissen, dass die Polizei sich mit ihren Ermittlungen wochenlang im Kreis drehen würde, während sie versuchen herauszufinden, welcher von Sebastians Gästen es getan hat.“
    „Und das ist alles, was Sie brauchten“, erwiderte ich, als mir plötzlich ein Licht aufging, sobald mir wieder unsere letzte Unterhaltung einfiel. „Nur etwas Zeit. Sie haben nur bis nach der Beerdigung ausgeharrt, denn danach wollten Sie mit ihr ja auf Weltreise gehen.“ Ich machte eine Pause, bevor ich mich erkundigte: „Sie haben nicht vor, zurückzukommen, nicht wahr?“
    Blaise grinste, und in dem blassen Lichtschein seiner Taschenlampe sah sein Gesicht aus wie eine Kürbisfratze. „Nein. Ich glaube, ein ausgedehnter Urlaub auf den Bahamas ist genau das, was meine Frau und ich brauchen, um uns wieder
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