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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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verstehe einfach nicht, was es mit diesem ganzen Vampir-Hype auf sich hat“, bemerkte Dana verstimmt und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie finster den Bildschirm betrachtete, wo Daniel gerade seine Zähne in Lilas Hals grub und ihr den „ewigen Kuss der Nacht“ gab.
    „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, erwiderte ich, blickte kurz zur Seite, um mir eine Handvoll Popcorn zu nehmen. „Schauen wir hier denselben Film? Vampire sind sexy.“
    „Was ist an Blut trinken sexy?“
    Das gab mir zu denken. Okay, da hatte sie recht. „Es geht doch gar nicht um das Blut“, entgegnete ich. „Es geht darum, dass sie geheimnisvoll sind, mysteriös. Finster. Der Reiz des Verbotenen. Die Bad Boys schlechthin. Außerdem“, sagte ich und deutete auf den Bildschirm, „musst du zugeben, dass Ricky in blasser Schminke echt heiß aussieht.“
    Dana seufzte. „Ja. Ich weiß. Zu heiß.“
    „Weißt du, es gibt Schlimmeres auf der Welt, als mit dem Kerl auszugehen, den jede Frau in Amerika am liebsten vernaschen würde“, zog ich sie auf.
    Sie warf ein Popcorn nach mir, musste aber lächeln. „Mit ein bisschen Glück gibt es, wenn er mit dem Dreh der Fortsetzung fertig ist, keine weiteren Moonlight -Filme mehr.“
    „Oh nein“, heulte ich auf, ehe ich mich beherrschen konnte. „Warum denn nicht?“
    „Ricky hat in diesen neuen Club investiert, und wenn der gut läuft, sagt er, könnte er die Schauspielerei ein bisschen zurückfahren. Was“, stellte sie klar, „viel mehr Zeit mit mir bedeutet und wesentlich weniger mit ihr .“
    „Erzähl mir von dem Club“, sagte ich, um meine Enttäuschung zu überspielen, dass mit meiner neuesten Lieblingsfilmreihe bald Schluss sein könnte.
    Dana war sofort hellwach, setzte sich im Schneidersitz auf das Sofa. „Er heißt Crush und liegt in der total hippen Ecke am Sunset. Offenbar hat sein Manager ihm empfohlen, Geld hineinzustecken, sodass Ricky nun etwa zu einem Sechzehntel Miteigentümer dort ist. Ich werde es mir morgen Abend mal selbst ansehen. Oh! Du musst mitkommen!“
    Ich biss mir auf die Lippen. „Ich? In einem Nachtclub?“ Okay, vor ein paar Monaten hätte ich mich begeistert auf die Chance gestürzt, einen coolen neuen Club von der durchgestylten VIP-Ecke aus zu testen, die gewöhnlich Sechzehntel-Besitzern vorbehalten war. Als Modedesignerin war People-Watching im Hollywood-Nachtleben eines meiner Lieblingshobbys. Einige meiner besten Inspirationen stammten von den Tanzflächen in L.A.s angesagtesten Clubs.
    Aber kürzlich war etwas passiert, was das alles geändert hatte. Okay, ich denke, man könnte sagen, genau genommen waren es zwei Sachen.
    Nummer eins: mein Ehemann Detective Jack Ramirez vom L.A. Police Department, Mordkommission. Er war groß und breitschultrig, gut gebaut und muskulös. Sein Haar war dunkel und sah immer so aus, als hätte es letzte Woche geschnitten werden müssen, seine Haut besaß das ganze Jahr lang die Farbe warmen Honigs, und seine Augen waren von einem sanften Braun, wenn sich seine Augenwinkel beim Lachen kräuselten, und von einem satten Schokoladenbraun, wenn er etwas Unartigeres im Sinn hatte. Wenn ein Mädchen so einen Kerl zu Hause hatte, weswegen sollte sie da ausgehen wollen?
    Und wir hatten eindeutig eine Menge Zeit gemeinsam verbracht, denn jetzt hatte ich auch noch Grund Nummer zwei, zu Hause zu bleiben: die Beule. In etwa zweiundzwanzig Wochen, so hatte man mir versichert, würde eben dieser Auswuchs ein lebendiger atmender kleiner Mensch werden, aber im Moment war es schlicht Die Beule , eine basketballförmige Ausbuchtung unter meinem Lieblings-T-Shirt. (Das ich mich weigerte aufzugeben, selbst wenn es bis an die Grenze des Machbaren gedehnt wurde, und gegen die zeltartigen Kleidungsstücke einzutauschen, die man gemeinhin als Schwangerschaftsmode bezeichnete. Wer auch immer sich zu der Behauptung verstieg, Schwangerschaftskleidung sei heutzutage doch so viel modischer als früher, hatte eindeutig eine sehr weit gefasste Definition von dem Begriff „modisch“.)
    Meine erste Reaktion auf die zwei dünnen Striche auf dem Schwangerschaftsteststreifen war Überraschung gewesen, dann unendliche Freude, gefolgt von Entsetzen angesichts der Vorstellung, dass ich bald schon für ein neues Leben verantwortlich sein würde. Das Entsetzen hatte schließlich einer dumpfen Panik Platz gemacht, die ich meistens mit Schoko-Popcorn und heißem Kakao in Schach halten konnte, aber sie köchelte immer noch dicht unter der
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