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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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Highheels“ genannt hatte. Die gesamte Kollektion war in sanften Himmelsfarben gehalten, und es fehlten nur noch drei Paar, dann war sie komplett. Mit etwas Glück würden sie binnen Wochen über die Laufstege in New York schreiten und in ein paar Monaten in den exklusiven Boutiquen überall im Land erhältlich sein.
    Auf Danas Rat hin trug ich zu meinen Original Maddies ein Paar abgeschnittener schwarzer Stretchpants und ein langes paillettenbesetztes Trägerhemd, das früher einmal ein Kleid gewesen war, aber nun mit dem Basketball anstelle meines Bauches nur noch als langes Oberteil zu gebrauchen war. Der Gesamteffekt war glitzernd und niedlich, und wenn man mich nur von hinten sah, konnte man kaum erkennen, dass ich fünfzehn Pfund zugenommen hatte.
    Dana andererseits wirkte, als sei sie geradewegs aus dem Set für eine ihrer Lover-Girl-Kosmetik-Aufnahmen gestiegen. Sie trug ein enges rotes Minikleid und dazu hochhackige spitze Pumps in Rot. An ihren Ohren baumelten große Silberringe, die bis auf ihre Schultern reichten. Ich seufzte, als ich bemerkte, wie sich überall Köpfe – weibliche und männliche – nach ihr umdrehten. Ach, wie wundervoll wäre es, wieder schlank, sexy und un aufgedunsen zu sein.
    „Ist es hier nicht einfach herrlich?“, rief Dana mir über den dröhnenden Bass hinweg zu.
    Ich nickte. „Großartig“, pflichtete ich ihr bei und meinte das auch so.
    Das Innere des Clubs machte das wenig aufsehenerregende Äußere mehr als wett. Die Wände waren üppig mit rotem Samt bespannt, und schimmernde Wandleuchten aus Chrom und Hängelampen spendeten Licht. Eine gewaltige Bar aus Glas beanspruchte die Mitte des Raumes, um die sich in Zweier- und Dreierreihen Leute drängten, die verzweifelt versuchten, die Aufmerksamkeit eines der Dutzend Barkeeper in den engen schwarzen Hemden dahinter zu erregen. An der gegenüberliegenden Wand führten zwei Treppen in den zweiten Stock, wo ein DJ in maximaler Lautstärke Musik auflegte, Club-Remixe von Popsongs, während grell blaue, rote und grüne Lichter über die überfüllte Tanzfläche zuckten.
    Ich musste zugeben, es sah aus, als ob Rickys Finanzberater seine Sache verstand. Die Location war vollgepackt. Auf der Tanzfläche drängten sich dicht an dicht Dutzende Möchtegern-Starlets, von VIPs aus den Privatnischen entlang der Wände beobachtet. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie viel Gewinn Ricky hiermit machte, auch wenn ihm nur ein Sechzehntel davon zustand.
    „Lass uns etwas trinken“, sagte Dana und fasste mich an der Hand, zog mich zum anderen Ende der Bar, wo es eine kleine Lücke in der Menge derer zu geben schien, die auf ihren Drink warteten. Mit minimalem Ellbogeneinsatz waren wir kurz darauf bis nach vorne durchgedrungen.
    „Was bekommt ihr zwei Hübschen?“, schrie uns ein Barkeeper zu, der an etwa fünfzehn verschiedenen Stellen gepierct war – und das waren nur die, die ich sehen konnte.
    „Pomtini“, schrie Dana über den Lärm zurück.
    „Und für mich Cranberry-Saft“, ergänzte ich zögernd, denn wirklich, ein Pomtini passte einfach perfekt zur Atmosphäre.
    Er nickte und nahm sich zwei Gläser.
    „Tschuldigung“, hörte ich hinter mir.
    Ich drehte mich um und entdeckte ein Mädchen mit langem dunklem Haar, das Unmengen Augen-Make-up trug, aber nur wenig Kleidung, und mich finster anstarrte. Ihre Füße steckten in schwarzen Satinpumps mit Absätzen, die in tödlich aussehenden Silberspitzen endeten, sodass sie mich mit meinen einen Meter fünfundfünfzig um Haupteslänge überragte. Hinter ihr zeigte ein Rotschopf in einem ebenso knappen Kleid, dieses allerdings mit angesagtem einseitigen Träger, und ebenso hochhackigen Schuhen ein ebenso unschönes Stirnrunzeln.
    „Ich versuche gerade, einen Drink zu bekommen“, verkündete die Dunkelhaarige in gelangweilt-verärgertem Tonfall.
    „Tut mir leid“, murmelte ich und versuchte, trotz der Enge etwas nach links zu rutschen. „Ich warte auf meinen Cranberry-Saft.“
    Der Mädchen seufzte übertrieben und warf sich ihr langes Haar über die blasse Schulter, versuchte sich mit ihrer Freundin an mir vorbei zu zwängen. Was zum Scheitern verurteilt war. Die Bar war umringt von Menschenmassen, und es gab für mich keinen Platz, weiter auszuweichen.
    „Es tut mir leid, es ist einfach richtig voll hier …“, begann ich.
    Aber das Mädchen ignorierte mich und wandte sich an ihre Freundin. Selbst in dem überfüllten Club konnte ich ihr Bühnenflüstern hören: „Der
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