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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot
Autoren: Karen Chance
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führt, dass der Gegenzauber nicht mehr funktioniert. Weil der Zauber, gegen den er wirken soll, gar nicht mehr existiert!«
    »Soll das heißen, dass wir uns all diese Mühe völlig umsonst gemacht haben? Dass wir trotzdem sterben werden?«
    »Völlig umsonst war die Mühe nicht.« Pritkin zögerte und sah zu Mircea. »Wir haben dabei einige interessante Dinge herausgefunden.«
    Ja, das stimmte vielleicht, aber zu wissen, was wirklich hinter dem Krieg steckte, nützte mir wenig, wenn ich nicht lange genug lebte, um dagegen anzugehen. »Das ist keine große Hilfe.«
    »Ich habe dir immer wieder gesagt, wie sehr ich daran zweifle, dass der Gegenzauber funktioniert«, erwiderte Pritkin in einem Tonfall, der in mir den Wunsch, ihn zu schlagen, noch stärker werden ließ als sonst.
    Ich wollte eine scharfe Antwort geben, als mir plötzlich etwas einfiel. Ja, er hatte darauf hingewiesen, aber er hatte auch noch etwas anderes gesagt. Etwas, das ich vergessen hatte, weil ich so sehr auf den Codex fixiert gewesen war. Es gab noch eine andere Möglichkeit, den Geis zu neutralisieren, eine, die Mircea selbst dem Zauber gegeben hatte.
    Mein Herz klopfte schneller, als ich die Idee im Kopf durchging. Alle drei Komponenten des Geis waren jetzt anwesend: die beiden Mirceas und ich. Der Gegenzauber funktionierte nicht, aber das lag nicht etwa an einem Fehler in meiner Theorie, sondern daran, dass sich der ursprüngliche Zauber verändert hatte. Von Pritkin wusste ich, dass die »Notbremse« Teil des Geis war und sich mit ihm veränderte. Sie sollte also nach wie vor funktionieren.
    »Vielleicht gibt es eine Alternative«, sagte ich langsam.
    »Welche Alternative?«, fragte Pritkin und kniff die Augen zusammen.
    Ich sah Mircea an. »Beim Einsatz des ursprünglichen Zaubers hat der Magier auf deine Anweisung hin eine Art Sicherheit eingebaut, nicht wahr?«
    »Ja. Alle, mit denen ich darüber gesprochen habe, rieten mir dazu. Es ist eine übliche Vorsichtsmaßnahme, denn der Düthracht-Geis ist bekannt für… «
    Mircea hielt inne, und Verstehen glühte in seinen Augen, sofort gefolgt von einem eigensinnigen Funkeln. »Dulceafä…«, begann er warnend.
    »Mit Tomas hat es nicht geklappt«, sagte ich und sprach schnell, bevor Mircea eine Entscheidung treffen konnte. »Weil er Ersatz war, noch dazu für nur einen von euch. Und wie der Gegenzauber funktioniert diese Sicherung nur, wenn beide, äh, teilnehmen.«
    »Cassie…«
    »Bist du übergeschnappt?«, warf Pritkin ein. »Wenn es nicht klappt, könntest du für immer an ihn gebunden sein!«
    »Dazu wird es nicht kommen.«
    »Das weißt du nicht! Niemand kann vorhersagen, was mit einem Zauber geschieht, der so lange sich selbst überlassen bleibt!« Mircea hatte kein Wort gesagt und sich auch nicht bewegt, aber plötzlich waren die Wächter zurück.
    »Brauchst du nur den richtigen Herrn, bei dem du kuschen kannst?«, höhnte Pritkin, als sie ihn hinausbrachten. »Du bist als Schoßhündchen eines Vampirs aufgewachsen, und ich dachte, du wolltest nicht auch als ein solches Schoßhündchen sterben!«
    Die Tür schloss sich, aber ich hörte noch immer seine zornige Stimme, als sie ihn durch den Flur brachten. »Du darfst ihm nichts antun«, wandte ich mich an Mircea. »Er muss mit mir zurückkehren.«
    »Die Wächter sind nur angewiesen, ihn festzuhalten.« Mircea musterte mich aufmerksam. »Ich dachte mir, dass du das vielleicht mit mir allein besprechen möchtest.«
    »Ja. Gut.« Ich zögerte und schob in Gedanken Pritkins Vorwürfe und Anklagen beiseite. Ich musste mich darauf konzentrieren, es richtig hinzukriegen und dafür zu sorgen, dass Mircea verstand. »Wenn ich alles richtig gecheckt habe, und da bin ich ziemlich sicher. Dann müssen alle von uns dabei sein. Die Notbremse war nie eine unabhängige Entität, sondern immer mit dem Geis verbunden. Als sich der Geis veränderte, da veränderte sich die Notbremse mit ihm. Deshalb werden solche Sicherungen bei einem Düthracht eingebaut. Damit sie nutzbar bleiben, wenn er außer Rand und Band gerät.«
    »Was meinst du mit ›dabei sein‹?«
    Ich richtete einen abschätzenden Blick auf Mircea. Mit Magie kannte er sich besser aus als ich; ich konnte also davon ausgehen, dass er verstanden hatte. Er wollte nur, dass ich die Sache beim Namen nannte.
    Ich zögerte, für einen Moment davon überzeugt, dass ich die Worte nicht über die Lippen bringen konnte, dass sie mir im Hals stecken bleiben würden. »Das Sex-Ding«, platzte es
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