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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier
Autoren: Nadíni Rainbows
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über den schlammigen und dann klaren Teil eines Sees führte. Ein paar große Bäume ragten empor, auf welchen kleine pinke Vögel saßen. Sie mochte dieses Bild. Es berührte ihr Herz.
    Naja, ihre Gefühle wurden wohl eher vom Charme des Künstlers und weniger von dem Gemälde hervorgerufen. Sie freute sich sehr darüber, dass er nun noch an ihrem Tisch blieb, um den anderen ein Bild zu malen, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, seine ganze Aufmerksamkeit weiterhin zu vereinnahmen. Ab und zu blickte er ganz lieb zu ihr hinüber.
    Der Abend ging zu Ende und das Grüppchen war bereit, die Bar zu verlassen. Nadia reichte Romeo zum Abschied die Hand, doch er kam ihr ganz nahe und gab ihr zwei Wangenküsschen, nicht etwa in die Luft, wie es in Europa üblich war – nein, seine Lippen berührten ihre Wangen. Ihre Körpertemperatur stieg schlagartig an.
    „Ich hoffe, dich bald wiederzusehen, Nadia.“ Er redete sie mit ihrem Namen an, um ihr klar zu machen, dass er mehr für sie sein wollte, als nur ein Brasilianer, der etwas für sie gemalt hatte.
    „Bis bald und danke“, antwortete sie betont kühl, um sich vor seinem brasilianischen Temperament zu schützen.
    In jener Nacht fiel es ihr ganz und gar nicht leicht, einzuschlafen. Ihr ganzes Wesen verlangte danach, in Romeos Armen zu liegen, was ihrem Vorsatz entgegen stand, sich nicht zu verlieben.
    „ Nadia bist du verrückt? Was machst du da? Du bist hier für Gott. Laut den Regeln darfst du für sieben Wochen keinem Mann nahe kommen. Hör’ jetzt auf, an ihn zu denken“ , versuchte sie sich selbst zur Vernunft zu bringen, bevor sie schließlich doch ins Land der Träume driftete.
    Mitten in der Nacht wachte sie auf. Sie musste dieses Bild noch einmal betrachten. Da erschrak sie plötzlich. Ihr wurde es ganz schwindelig. Mitten aus der Sonne blickten sie zwei Augen an, dann konnte sie einen ganzen Kopf erkennen. Sie kannte diesen Kopf. Es war exakt der Kopf des Adlers, von welchem sie damals in Sydney geträumt hatte, und der sie zugleich erschrocken und inspiriert hatte.
    „Was bedeutet das? Es muss ein Zeichen sein… Ist es eine Warnung? Oder ist es vielleicht ein Zeichen, dass ich hier in Guarinhia meinen Platz im Leben gefunden habe, dass ich hierher gehöre? Oder möchte mir jemand klarmachen, dass ich eine tiefe Verbindung zu Romeo habe und er womöglich meine Zwillingsseele ist? Manch einer geht ja davon aus, dass es für jeden und jede genau ein passendes Gegenstück gibt, was als Zwillingsseele bezeichnet wird.“
    Trotz all dieser Gedanken, die in ihrem Kopf herumwirbelten, gelangte sie zu keiner Antwort. Die Möglichkeit, dass der Adler schlichtweg ein Symbol ihrer Seele war und dass Romeo fähig gewesen war, dies zu erkennen, kam ihr nicht in den Sinn. Dieses Kopfkarussell strengte sie sehr an und sie schlief erschöpft wieder ein.

6 Der Blitz trifft
    Am nächsten Morgen war sie wegen des Adlers erneut zutiefst ergriffen und hatte zudem schon fast ein schlechtes Gewissen in Bezug auf ihre Gefühle für Romeo. So nahm sie sich vor, ihn aus ihren Gedanken zu streichen.
    Sie traf Frank und seine Freunde, welche auch so langsam zu ihren Freunden wurden, zum Frühstück, bevor sie sich alle wieder auf den Weg zur Villa machten. In der Eingangshalle sah sie Miguel. Leider sah er sie nicht, da er bereits auf dem Weg in den Meditationssaal war.
    An jenem Tag nahm Nadia an der Meditation teil, welche erneut sehr intensiv war. Anschließend trafen Nadia und Miguel vor dem Ausgang aufeinander.
    „Es ist so ein schöner Tag heute. Hast du Lust, mit mir zum Wasserfall zu gehen?“, fragte er sie mit einem ganz lieben Lächeln.
    „Ja, sehr gerne“, antwortete sie etwas unsicher.
    Sie schlenderten gleich los.
    „So ein Glück“ , dachte sie sich insgeheim.
    Das kühle Nass lag etwa zwei Kilometer entfernt vom Heilzentrum in den davor liegenden Gärten. Der Weg dorthin war wunderschön. Es war, als würden sie mit Flip-Flops in den Urwald wandern. Nadia nahm die Umgebung in sich auf und fühlte sich wohl und geborgen. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne lachte ihnen zu, doch es lag etwas Ungewöhnliches, etwas Magisches in der Luft, was nicht nur mit dem jungen Mann an ihrer Seite zusammenhing.
    Als sie an einem Tor angekommen waren, das nur einen kleinen Steinweg vom Wasserfall entfernt lag, wurden ihre Schritte zunehmend langsamer. Die Atmosphäre war heilig. Es kribbelte in Nadias Herz. Beide blickten die Bäume um sich herum an und die Vögel,
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