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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier
Autoren: Nadíni Rainbows
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die eine himmlische Melodie zwitscherten. Sie nahmen alles um sich herum auf wie Wasser, nach dem sie ihr Leben lang gedürstet hatten.
    Auf ihrem Weg kamen sie an einer großen Steintreppe vorbei, die sich zu ihrer Rechten befand.
    „Leider dürfen wir die letzten Meter zum Wasserfall nicht zusammen gehen“, blinzelte er sie neckisch an.
    Es war strikt verboten, dass Männer und Frauen das kühle Nass gemeinsam aufsuchten.
    „Möchtest du zuerst gehen?“, fragte sie ihn.
    „Nein, nein, geh‘ du zuerst, ich warte hier auf dich. Es ist ja schließlich deine Premiere hier unten.“
    „Also gut, danke.“
    „Viel Spaß und sei vorsichtig. Die Steine da unten sind etwas rutschig. Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst“, sagte er liebevoll.
    Sie machte sich auf den Weg und kam zu einer Stelle mit einem Schild, welches die Besucher aufforderte, sich hier bis auf ihre Badebekleidung aller Sachen zu entledigen. Sie zögerte kurz, blickte nach oben in Miguels Richtung, um sicherzugehen, dass er sie nicht sehen konnte, und zog sich langsam aus.
    „Vielleicht ist er ja der Mann meiner Träume “, ging ihr durch den Kopf.
    Barfuß schritt sie über die feuchten Felsbrocken, denen eine wacklige Hängebrücke aus Holzbrettern folgte. Unter der Brücke floss das Wasser des Wasserfalls in einem kleinen Fluss zusammen. Sie hielt auf der Brücke inne und konnte den Wasserfall nun zum ersten Mal in seiner ganzen Schönheit bewundern.
    Da der Weg sie etwas hinab geführt hatte, kamen ihr die ohnehin schon großen Bäume nun atemberaubend groß vor. Die Sonne blinzelte durch ihre Blätter. Sie genoss diese Erfahrung sehr - alles war traumhaft schön. Auf einmal hatte sie den Eindruck, nicht mehr Nadia zu sein. Sie fühlte sich anders. Der Name aus dem Traum, Sabia, schoss ihr durch den Kopf. Sie fühlte sich viel stärker, als diese Nadia, die sie ihr ganzes Leben gewesen war. Ihre Wirbelsäule richtete sich auf. Sie fühlte, wie eine geheimnisvolle Kraft von ihren Füßen bis zum Kopf durch sie hindurch strömte. Der Schmerz in ihrem Hüftbereich, den sie immer mal wieder gehabt hatte, war für immer verschwunden.
    Hellwach und voller Energie schritt sie weiter, über die Brücke und die Felsbrocken, die der Wasserfall mit reißendem Wasser überzog. Schließlich fühlte sie, wie die ganze Kraft des Wassers auf ihren Körper traf.
    Die kühle Nässe machte bald einem sehr warmen Gefühl in ihrem Herzen Platz. Sie stand mit ihrem Rücken zum Wasserfall, als sie sich drei Mal bis ganz nach unten verneigte und sich mit diesen Worten schließlich wieder aufrichtete:
    „Lieber Gott, bitte verbinde mich.“ Sie meinte die Verbindung nach ganz oben, zu den Himmelsphären. Diese Bitte kam von ganz tief innen. Kurz darauf sah sie die sagenumworbenen, großen, blauen Schmetterlinge, für welche dieser Ort bekannt war. Drei von ihnen drehten ihre Bahnen in unmittelbarer Nähe. Die Legende besagt, dass einem alle Wünsche erfüllt werden, wenn man mindestens einen von ihnen erblickt.
    Als es an der Zeit war, diesen für sie mehr als heiligen Ort wieder zu verlassen, schritt sie den Weg zurück zu ihrer Kleidung. Jemand hatte sie wissen lassen, dass es besser wäre, sich an jenem Ort nicht mit einem Handtuch abzutrocknen, da es sich um heiliges Wasser handelte und für den Körper von Vorteil wäre, es direkt auf der Haut trocknen zu lassen. Sie zog ihre Kleidung wieder an.
    Als sie wieder bei der Steintreppe angelangt war, saß Miguel auf dieser. Er war nun an der Reihe, nach unten zu gehen. Nadia wollte sich auf der Treppe ausruhen.
    Sie stand vor dieser, bereit sich jeden Moment hinzulegen, als sie ganz plötzlich einen gewaltigen Blitz sah, der aus dem Nichts zu kommen schien. Oberhalb der Treppe teilte er sich in zwei Strahlen. Einer dieser Strahlen schlug in eine der Stufen ein und sprang von dort aus auf Nadias linken Unterschenkel, knapp oberhalb ihres Knöchels. Die Berührung fühlte sich an wie ein sanftes Kribbeln. Völlig benommen nahm sie den heftigen Donner war, der keine Sekunde auf sich warten ließ. Ihr wurde schwindelig. Ihre Ohren fühlten sich wie taub an. Sie blickte zum Himmel hinauf, dachte noch kurz an ihre Bitte mit der Verbindung und fing an zu lachen. Den Regen, der nun in Strömen floss, nahm sie nicht wahr.
    „Danke Jungs, jetzt weiß ich, dass ihr auf mich aufpasst“, sagte sie laut zu den Geistern, die sie im Himmel vermutete.
    Wäre dieser dicke Blitz direkt in sie hineingefahren, wäre sie sicherlich tot
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