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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier
Autoren: Nadíni Rainbows
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konnte keiner wissen. Das Loch muss durch den angekündigten Blitz entstanden sein.“
    Leichte Freude und Aufregung machten sich zugleich in ihrem Herzen breit. Jemand von „da oben“ hatte mit ihr geredet und sie war glücklich darüber. Immer noch etwas zweifelnd behielt sie das Geschehene für sich.
    Sie ging erneut in die Reihe, um den Heiler wiederzusehen und, dieses Mal, um Fernheilung für ihre Familienmitglieder zu bitten, welche zu Hause geblieben waren. Hierfür zeigte sie dem Heiler Fotos ihrer Lieben. Er konnte angeblich auf diese Weise Kontakt zu deren Seelen aufnehmen. Diese Kontakte wiederum würden in Einladungen an diesen wunderbaren Ort der Heilung oder in der Verschreibung einer individuellen Kräutermischung resultieren. Allen samt wurden lediglich Kräuter verordnet; nicht mehr, nicht weniger. Sie selbst sollte aber auf besonderen Wunsch Dr. Antonios hin in dem Raum, in dem er selbst auch saß, bleiben, um zu meditieren. Schon nach ein paar Minuten wurde ihr schwindelig. Die enorme Präsenz des Heilers versetzte sie in einen tranceartigen Zustand.
    Diese Trance hielt ganze drei Stunden, bis zum Ende der Sitzung, an. Danach fühlte sie sich frischer und erholter denn je.
    Der restliche Tag verstrich wie im Handumdrehen. Für abends hatte Frank sie darum gebeten, mit ihm und seinen Freunden etwas trinken zu gehen. Sie gingen in eine einladende Hotelbar. Nadia dachte an Miguel und wünschte sich so sehr, ihn wiederzusehen.
    Doch schon beim Betreten der Bar fiel ihr ein brasilianischer Künstler auf, der zwischen neunundzwanzig und fünfunddreißig Jahre alt sein musste. Als sie sich an einen Tisch gesetzt hatten, bemerkte Nadia, dass er ständig zu ihr hinüber schaute.
    Franks Freunde waren sehr freundlich. Er hatte sie vor Jahren auf einer Reise nach Afrika kennengelernt. Nadia genoss es sehr, sich mit ihnen auszutauschen, doch der Brasilianer, der seine Augen nicht von ihr nehmen konnte, machte sie nervös. Als sie ihr Getränk fast ausgetrunken hatte, kam er auf ihren Tisch zu.
    Er stellte sich als Romeo Domingo vor und fragte sehr charmant in die Runde, ob jemand gerne ein Bild von ihm gemalt haben würde; er würde hierfür jedem und jeder in die Augen gucken und ein ganz persönliches Gemälde anfertigen.
    Frank runzelte skeptisch die Stirn. Er meinte, schon ein paar seiner Bilder gesehen zu haben, die anscheinend immer irgendwie gleich aussahen. Er war nicht geneigt, diesem Brasilianer dafür vierzig Real, so viel kostete jedes seiner Gemälde, zu bezahlen. Doch Nadia war interessiert und sie wollte gern etwas dafür ausgeben.
    Auch die anderen waren begeistert und sogar Frank willigte schließlich ein. Andrea, die Nadia gegenüber saß, wollte gern, dass der süße Brasilianer mit ihrem Gemälde begann. Doch dieser hatte nur Augen für Nadia.
    „Ich fange mit dir an“, sagte er auf eine bestimmende und sehr attraktive Weise, während er ihr tief in die Augen blickte.
    Sie fühlte eine tiefe Nähe zu ihm. Es war als ob sie durch seine Augen hindurch ganz tief in sich selbst und noch viel weiter gucken konnte. Sie hatte nicht vorgehabt, sich in Brasilien zu verlieben. Aus spirituellen Gründen war sie an diesen Ort gereist.
    Doch, nach Miguel, war nun Romeo aufgetaucht, der ihr Herz mit nur einem Blick in ganz andere Welten zu versetzen vermochte. Als Romeo mit ihrem Bild begann, flüsterte er sehr leise, kaum hörbar:
    „Deine Augen sind schön.“
    Sie freute sich und grinste, da sein Geflüster bei ihr wie ein Kompliment über ihr gesamtes Aussehen angekommen war, und nicht nur über ihre Augen.
    „Ich habe gesagt, dass deine Augen schön sind“, wiederholte er neckisch, als ob er im Stande war, ihre Gedanken zu lesen.
    „Ja, ja, hab‘ ich schon so verstanden“, schwindelte sie, leicht verlegen über dieses kleine Missverständnis.
    Als Romeo malte, schien er vollkommen abzudriften. Sein Gesichtsausdruck war nicht von dieser Welt – als ob er in jenem Moment sein gesamtes Leben vergaß und eins wurde mit seinem Werk.
    Seine Hand bewegte den Pinsel ganz sanft über die Leinwand. Er arbeitete sehr gefühlvoll. Für Nadia fühlte es sich so an, als wäre sie zu seiner Leinwand geworden. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper – Romeo massierte Nadia, ohne sie auch nur zu berühren. Als er ihr sein Werk zeigte, erkannte sie ein großes helles Licht, das aussah wie die Sonne - nur viel heller. Außerdem sah sie einen Wasserfall, und eine Brücke aus Holzbrettern, welche zunächst
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