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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier
Autoren: Nadíni Rainbows
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umgefallen. Dieser enormen Kraft kann ein menschlicher Körper normalerweise einfach nicht standhalten.
    Völlig erschöpft sank sie auf der untersten Stufe der Treppe nieder.
    Miguel hatte sich Zeit gelassen. Nach etwa zwanzig Minuten kam er zurück. Sie lag immer noch auf der Treppenstufe, mit Blick gen Himmel.
    „Hey Nadia, ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte er sie etwas besorgt.
    Langsam richtete sie sich auf.
    „Ich glaube schon.“ Ihre Ohren hatten sich wieder erholt, sodass sie seine Frage hören konnte.
    „Was ist denn passiert?“ Er sah ihr an, dass irgendetwas vorgefallen sein musste.
    „Ich kann es selbst kaum glauben, aber ich bin sofort, als du außer Sichtweite warst, vom Blitz getroffen worden.“
    „Ist das dein Ernst?“, fragte er erstaunt.
    „Ja, der ist da in die Treppe eingeschlagen und auf mein Bein gesprungen, guck mal, genau hier.“ Sie zeigte ihm den kleinen Fleck, den der Blitz auf ihrer Haut hinterlassen hatte.
    „Wow! Als ich da hinunter gelaufen bin, habe ich mich am Geländer festgehalten und so ein komisches Kribbeln in meiner rechten Hand gespürt. Aber ich dachte, mit dir sei schon alles in Ordnung“, erklärte er ihr.
    „Darf ich dich vielleicht mal in den Arm nehmen?“, fragte sie ihn mit Herzklopfen.
    Er überlegte nicht lange und zog sie zu sich. Es war schön, sehr schön sogar.
    Auf dem Rückweg ins Dorf, fühlte sich Nadias Körper sehr schwer und müde an. Sie kam kaum die leichte Steigung hinauf. Miguel legte sanft seine Hand an den unteren Teil ihres Rückens und versuchte, ihr mit seiner Energie beim Gehen zu helfen. Ein Funken Romantik lag in der Luft.
    Schließlich kamen sie an seinem Hotel an, welches sehr nah am Heilzentrum lag. Beide waren patschnass und glücklich, was ihre Augen verrieten.
    „Ein paar Freunde geben heute in dem Café, in dem wir uns das erste Mal unterhalten haben, eine Abschlussparty. Sehr viele Leute werden kommen. Ich würde mich freuen, wenn du auch dabei wärst“, lud er sie ein.
    „O.K., ich schau mal“, erwiderte sie und dachte bei sich, dass sie doch da nicht alleine aufkreuzen konnte, da sie außer ihm niemanden kannte.
    Zum Abschied nahmen sie sich noch einmal kurz in den Arm.

7 Verwundete Seelen
    Als sie auf ihrem Weg zum Hotel war, kam ihr eine junge Frau entgegen. Auf Anhieb war diese ihr sehr sympathisch. Ohne sie zuvor gesehen zu haben, betrachtete Nadia sie schon als ihre Schwester. Sie lächelten sich an.
    „Hi, wie geht’s?“, wurde sie von der jungen Frau gefragt.
    Beide blieben stehen.
    „Gut, danke. Und dir?“, erwiderte Nadia.
    „Bestens, danke. Hast du Lust, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen?“, fragte die junge Frau.
    „Ja klar, gern. Wie heißt du eigentlich?“, wollte Nadia wissen.
    „Josie. Und du?“
    „Nadia.“
    Die beiden fielen sich um den Hals.
    „Meine Schwester“, sprudelte gleichzeitig aus ihren Mündern.
    Beim Kaffee erfuhr Nadia, dass Josie einunddreißig Jahre alt war, ursprünglich aus Kalifornien kam und Kunst und Musik studiert hatte. Außerdem erzählte Josie ihr, dass sie hier in Guarinhia bei ihrem Freund wohnte, welchem ein großes Haus gehörte, in welchem sie sie gern jederzeit besuchen konnte. Guarinhia entwickelte sich immer mehr zu Nadias Zuhause.
    Josie hatte dunkle lockige Haare, die im Gegensatz zu ihren eigenen sehr lang waren. Sie war etwas kleiner als Nadia. Auf deFn ersten Blick wäre vermutlich kein Außenstehender auf die Idee gekommen, dass sie sich so nah standen wie Schwestern, doch es war so. Sie konnte sofort alle Gefühle von Josie wahrnehmen. Andersrum schien es nicht anders zu sein. Beide strahlten vor Glück.
    Josie hatte, so wie Nadia, immer schon das Gefühl gehabt, dass es im Leben mehr geben musste, als damit beschäftigt zu sein, zu arbeiten und Kinder großzuziehen. Vor Jahren hatte sie sich dazu entschlossen, ein anderes Leben zu leben – frei und kreativ.
    Ihr Dozent an der Universität war ein Freigeist gewesen, bekannt dafür immer mal wieder Stunden zur Selbstfindung einzuschieben. In einer dieser speziellen Stunden war etwas mit ihr geschehen: Sie fiel vom Stuhl und hatte ein sogenanntes OBE-Erlebnis, also ein Außerkörpererlebnis. Ihre Seele hatte augenscheinlich ihren Körper verlassen, was zu außergewöhnlichen Wahrnehmungen führte.
    „Weißt du, Nadia, dieses Erlebnis war der Beweis für mich, dass es wirklich mehr gibt als die Materie, welche die meisten Menschen als einzige Realität wahrnehmen.“
    Nadia nickte
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