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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha
Autoren: Jessica Sorensen
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später
    Ella
    Es ist Juni und die Hitze in Vegas so erstickend, dass mir selbst in Trägertop und Shorts zu warm ist. Lila und ich stehen im Schatten des Carports vor Michas und Ethans Wohnung.
    »O mein Gott, du wirst mir so fehlen!« Tränen schwimmen in Lilas Augen, und sie nimmt mich fest in die Arme.
    Das machen in letzter Zeit eine Menge Leute, sodass ich mich allmählich daran gewöhne. Auch wenn es manchmal komisch ist, etwa als Ethan mich umarmt hat. Er war betrunken, aber dennoch.
    »Du wirst mir auch fehlen.« Ich erwidere ihre Umarmung. Dann weichen wir beide zurück. »Aber wir sehen uns ja schon in einer guten Woche, wenn du mit Ethan den restlichen Kram bringst.«
    »Das ist nicht dasselbe. Du bist nie mehr im Zimmer gegenüber.« Sie tupft sich die Augen, wischt die verlaufene Wimperntusche weg und schnieft. »Ich kann nicht glauben, dass du mich hier alleine lässt und in meine Heimatstadt ziehst.«
    »Du kannst jederzeit zurückkommen«, sage ich optimistisch. »Ich wette, du könntest sogar Ethan überreden, mit dir zu gehen.«
    »Hey, ich bin doch kein beknacktes Weichei!«, ruft Ethan, der den letzten Karton in den Kofferraum der Chevelle wirft. »Und kein Mädchen bringt mich je dazu, mein Leben umzukrempeln.«
    »Ja, ja, warten wir’s ab«, entgegne ich in einem Tonfall, von dem ich genau weiß, dass er ihm gewaltig auf die Nerven geht.
    Er zieht eine Grimasse, knallt die Kofferraumklappe zu, lehnt sich mit verschränkten Armen auf die Oberkante der Wagentür und sieht einen Baum an. Sein Haar ist ziemlich lang geworden, sodass er ein bisschen zottelig aussieht. Und er hat drei neue Tattoos in seiner Sammlung.
    »Er ist traurig, weil ihn sein bester Freund verlässt. Und du«, flüstert Lila mit einem matten Lächeln und fängt eine blonde Strähne ein, die sich aus ihrer Haarspange gelöst hat. »Das hat er mir gestern Abend gestanden, als er betrunken war.«
    Wir kichern leise, weil wir ihn nicht noch mehr reizen wollen.
    Lila wird wieder ernst und tippt auf den Ring an meinem Finger. »Ach ja, und sag mir sofort Bescheid, wenn der den Finger wechselt. Das heißt, ich sollte die Allererste sein, die es erfährt, verstanden?«
    Ich muss grinsen, denn die Vorstellung ist längst nicht mehr beängstigend, eher aufregend. »Na gut, versprochen. Und du lässt mich wissen, wenn Ethan und du endlich Ernst macht.«
    Sie verdreht die Augen. »Das wird nie passieren.«
Wir warten am Auto, bis Micha mit seinem Handy am Ohr die Treppe herunterkommt.
    Gleich nachdem wir aus den Weihnachtsferien zurück waren, hatte er den Musikproduzenten in San Diego angerufen. Zuerst tat sich nichts, sodass Micha wie bisher weitermachte, im The Hook Up und anderen Clubs spielte und tagsüber auf dem Bau jobbte. Dann bekam er einen Rückruf, wagte den Sprung ins kalte Wasser und fuhr zu einem Treffen hin. Die Leute bei der Plattenfirma waren begeistert von ihm, und mich wunderte nicht, dass er hinterher verkündete, er würde nach San Diego ziehen. Als er allerdings sagte, ich würde mitkommen, musste ich mich erst mal einen Tag lang in meiner Wohnung verstecken.
    »Hübsche«, hatte Micha mir durch die geschlossene Tür zugerufen. »Lass mich rein, damit wir reden können. Du bist schon ziemlich lange da drin, und ich mache mir langsam Sorgen.«
    Ich lief in meinem Zimmer auf und ab, die Hände in die Hüften gestemmt, und konzentrierte mich darauf, ein- und auszuatmen. »Mir geht es gut, aber ich kann jetzt nicht reden.«
    Es folgte ein weiches Klopfen. »Wir haben schon darüber geredet, weißt du nicht mehr? Dir war klar, dass es irgendwann kommen würde.«
    Ich blieb mitten im Zimmer stehen und sah mich nach meinem Telefon um. »Gib mir ein bisschen Zeit, okay? Ich … Ich verspreche, dass ich bald rauskomme.«
    Er antwortete eine Sekunde später: »Okay, aber ich bin im Wohnzimmer.«
    Ich wartete, bis er von der Tür weggegangen war, und wählte Annas Nummer. Sobald sie abnahm, platzte ich heraus: »Micha will, dass ich mit ihm nach San Diego ziehe.«
    »Beruhige dich, Ella. Du wusstest, dass das geschehen könnte. Du sprichst schon seit den Weihnachtsferien davon.«
    »Ich weiß.« Ich sank auf mein Bett. »Aber jetzt ist es real. Und Reales macht mir manchmal Angst.«
    »Ja, weiß ich«, antwortete sie. »Trotzdem kannst du nicht davor weglaufen.«
    »Tue ich nicht. Ich weiß nur nicht, was ich machen soll.«
    »Du könntest eine Liste aufstellen«, schlug sie vor, »mit den Pros und Kontras und wie du dich
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